„Meninas Cantoras“, so nennen sich die 17 jungen Sängerinnen aus Novo Hamburgo in Brasilien, die am Samstagnachmittag in Ostheim gastierten und südamerikanischen Flair in die katholische Kirche „Maria Königin“ mitgebracht hatten.
Gut eine Stunde unterhielt der Mädchenchor sein Publikum, das sich nicht nur von den starken Stimmen und dem Charme der jungen Frauen mitreißen ließ, sondern sich auch vom Können und vielseitigen Repertoire des Chores begeistert zeigte. Zu hören gab es ein Musikprogramm, das sakrale Gesänge, brasilianische Volksmusik, New Age, Filmmusik, Spirituals und südamerikanische Folklore umfasste.
Moderation auf deutsch
Die Gesamtleitung hatte dabei Maestro Daniel Valadares inne, Gabriel Lopes begleitete den Chor am Piano. Die Moderation übernahmen die Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen elf und 20 Jahren selbst. Abwechselnd stellten sie die einzelnen Programmpunkte ihres „Repertorio Alemanha 2015“ vor – und dies sogar in deutscher Sprache.
Den Anfang machte „Meninas Cantoras“ mit Felix Mendelssohn-Bartholdys Vertonung des Psalms 121 „Hebe deine Augen auf“, gefolgt von einem weiteren geistlichen Lied aus der Feder Georg Friedrich Händels mit dem Titel „Lascia ch'io pianga“. Nicht nur einmal sorgte der Mädchenchor für Gänsehaut-Feeling pur, so auch mit dem Lied „A Thousand Years“ von Christina Perri.
Dann folgte auch schon der musikalische Sprung über den Atlantik nach Südamerika. Mit „Samba do Aviao“ – Komponist Tom Jobim hatte sich hier vom pulsierenden Leben in Rio de Janeiro inspirieren lassen – zeigten die Sängerinnen südamerikanisches Temperament und brasilianisches Lebensgefühl. Mit dem Stück „Garota de Ipanema“, ein weiteres Werk von Jobim, folgte eine musikalische Liebeserklärung an die Schönheit der brasilianischen Frauen.
Bei Lied „Price Tag“ der britischen Sängerin Jessi J. war den Mädchen wahrlich die Singfreude anzumerken. „Meninas Cantoras“ verzauberten ihre Zuhörer aber auch mit den nachfolgenden Darbietungen, darunter brasilianische Popsongs, der weltbekannte Abba-Song „Mamma mia“ und „The Little Babe“ von Benjamin Britten.
So wurde das Chorkonzert am Ende mit stürmischem Beifall bedacht, und der Forderung nach einer Zugabe kamen die Sängerinnen gerne nach. Zuvor hatte sich Maestro Valadares beim „Hausherrn“, Pfarrer Andreas Hutzler, für die Gastfreundschaft bedankt, wobei Reiseorganisator Tobias Zinser seine Worte übersetzte. Valdares? Dank galt aber auch Heiko Denner, dem Leiter der Max-Reger-Musikschule in Meiningen, und Gesangsausbilderin Lygia Wagenführer für die Organisation des Chorkonzerts.
In Gastfamilien untergebracht
Seit Jahren schon besteht zwischen der Meininger Max Reger-Musikschule und den „Meninas Cantoras“ eine freundschaftliche Verbundenheit. Den Kontakt hatte damals Heiko Denner während einer Brasilien-Reise hergestellt. Seither sind die jungen Sängerinnen aus Novo Hamburgo im Bundesstaat Rio Grande do Sul bei einer Deutschland-Tournee immer auch Gäste in Meiningen. Lygia Wagenführer, Sopranistin und Gesangsausbilderin an der Meininger Musikschule, hat in diesem Jahr den Mädchenchor zudem nach Ostheim eingeladen und neben der Organisation des Konzerts auch für die Unterbringung der Mädchen in Gastfamilien gesorgt.
