Alle Mühe hatten sich die Kreishandwerkskammer und die GbF-Bildungsstätte gegeben, um beim zweiten Azubi-Quest ein attraktives Programm zu gestalten. Allein die ganz breite Resonanz wie bei der Premiere blieb aus. Nur Grüppchenweise plätscherten die Besucher zu den Werkstätten in der Gartenstraße, aber trotzdem war Kreishandwerksmeister Bruno Werner zufrieden, denn die, die kamen, zeigten seiner Ansicht nach wirkliches Interesse.
Intensive Gespräche
Der Chef der Innungen des Landkreises machte seine Einschätzung vor allem an den Beratungsständen der Handwerkskammer fest, wo intensive Gespräche mit jungen Leuten geführt worden seien. Auch an den Ständen der Maler, Schreiner und der Metallinnung habe reges Interesse geherrscht, „manche Berufe sind eben stärker gefragt als andere“.
Nach der Premiere des Azubi-Quest vor zwei Jahren seien die Ausbildungszahlen deutlich im Landkreis nach oben gegangen, und auch in diesem Jahr erhofft er sich von der Veranstaltung einen Schub. Die Möglichkeit, sich direkt zu bewerben, sei jedenfalls zu Werners Zufriedenheit intensiv genutzt worden. Zur Steigerung des Interesses sollte auch die Attraktion der Veranstaltung ihren Beitrag leisten: Die Verlosung einer einjährigen Nutzung eines strombetriebenen Renault Twizy.
Das besondere Fahrgefühl
Noch ist nicht bekannt, wer in den Genuss des kleinen Flitzers kommt. Das Fahrzeug soll an einen Auszubildenden gehen, der einen besonders prekären Schulweg oder Weg zur Arbeitsstätte hat. „Die Verlosung soll aber auch Anreiz für die Betriebe sein, sich Gedanken zu machen, wie sie junge Leute für sich gewinnen können“, erklärte Werner.
Wie das Fahrgefühl in solch einem Gefährt ist, konnten die Besucher bei einer kleinen Proberunde selbst feststellen. Sogar Bezirkshandwerkskammerpräsident Walter Heußlein machte von der Möglichkeit Gebrauch, sich geräuschlos über den Parcours zu bewegen.
Selbst Hand anlegen
Die Innungen empfahlen sich auf dem Gelände der GbF mit praktischen Demonstrationen ihrer Tätigkeiten und dem Angebot, selbst Hand anzulegen. So konnte bei den Metallern geschweißt und Blech gebogen werden; Schreiner- und Innungsobermeister Michael Heusinger zeigte Interessenten den richtigen Umgang mit einem Handhobel; bei der Bauinnung wurde die Kelle geschwungen und Pflaster gelegt; bei den Friseuren wurde die Frisur auf Vordermann gebracht; bei den Elektrikern gelötet; Bäcker und Metzger waren sehr gefragt, weil es auch stets etwas zu probieren gab.
Wenn auch die Besucherzahl nicht so hoch war wie vor zwei Jahren, so wurde doch stark von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sich vor Ort und mit Hilfe von Beratern der Handwerkskammer direkt bei den Firmen für einen Ausbildungsplatz zu bewerben, hält Werner fest. In einem Bewerbungsstudio gab es dabei die richtigen Hilfestellungen.
Wiederholung vorgesehen
Nachmittags sei der Andrang dann größer geworden, versicherte Werner, meinte aber, dass über die Terminierung nachgedacht werden müsse. Das herrliche Wetter habe vielleicht doch viele von einem Besuch abgehalten, darüber hinaus habe es ausgerechnet an diesem Wochenende mehrere Großveranstaltungen gegeben. Auf jeden Fall soll der Azubi-Quest wiederholt werden, denn die Veranstaltung sei die optimale Möglichkeit für die Innungen, die Berufe zu präsentieren und gleichzeitig eine große Zahl von Interessenten anzusprechen.