Am Samstag waren bereits ca. 100 Gäste bei der Modelleisenbahn-Ausstellung in der Oskar-Herbig-Halle, erzählte der Vorsitzende der Modelleisenbahn-Freunde Mellrichstadt, Jürgen Klüber, seit ca. 20 Jahren Vorsitzender des Vereins. Und am Sonntag sollten es wegen des unwirtlichen Wetters noch mehr werden. Bereits am Morgen flüchteten sich viele Besucher in die Halle.
Vertreten mit ihren Modelleisenbahnen waren eine Gruppe aus Jossa mit der Spessart-Modellbahn, Freunde von der Sinntalbahn, der Eisenbahnklub aus Schmalkalden, Wülfershausen und Saal war mit Spur Z und Spur N dabei. Die Mellrichstädter Eisenbahnfreunde hatten auf der Bühne eine Bahn für die Kinder aufgebaut und Gabi Dietz vollendete das Projekt ihres verstorbenen Mannes. Zu Besuch waren auch die Modellbahnfreunde aus Schlüsselfeld. Der am weitesten angereiste Eisenbahnfreund kam aus Munster. Zweimal im Jahr ist er eineinhalb Monate hier, um Gartenleitungen zu überprüfen. So kam die Verbindung zu Jürgen Klüber zustande. Er gehört auch dem Mellrichstädter Verein an.
Eisenbahner seien alles "extra Leute", charakterisierte der Vereinsvorsitzende die Freunde. Sie rauchen nicht, stecken dafür aber alles Geld in ihr Hobby. "Nur gugge, net grabsche" stand deutlich an einer Anlage. Schließlich steckt da manches Herzblut (und auch Geld) drinnen.
Rosen auf dem Gang durch die Stadt verteilt
Am Nachmittag hatte es sich so weit ausgeregnet, dass die Besucher durch den "Mellerschter Herbst" bummeln konnten. Die Streuwiese war voller geparkter Autos, erste Station war der Obst- und Gartenbauverein mit der 8. Rosenkönigin Julia Laupert, die auf ihrem Gang durch die Stadt Rosen verteilt hatte. Mäßig liefen Zwiebelkuchen und Federweißen oder auch Gegrilltes zum Mittagessen, hieß es. Kaffee und Kuchen waren aber sehr gefragt.
Im Fronhof haben die Jungbauern die Bewirtung mit Kürbissuppe übernommen. Derweil drehten vier kräftige Herren am Rad. Thomas Dietz, Klaus Trapp, Hartwig Buß und Rainer Proß pressten mit der historischen Apfelpresse unter Anleitung von Museumschef Rudolf Mauder Apfelsaft. Die passenden Schürzen dazu hatte Brigitte Proß vom AM besorgt. In der Scheune unterhielten die "Stubehogger" mit ihrer Musik.
Bunt gemischt war das Angebot vom Brügel bis zur oberen Stadt. Flohmärkte mit Kinderspielsachen, gebrauchter Kleidung und Schuhen waren in der unteren Hauptstraße und im Brügel zu finden. Taschen, Mützen und Bekleidung aller Art ließen die kalte Jahreszeit erwarten. Kein Markt ohne Kinderkarussel, dazu Herbstpflanzen am Linsenbrunnplatz. Bratwurst und Steaks oder Forellen, Aale und Co ließen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Kräuter und Gewürze, Obst, Spezialitäten, dazu Popcorn und Zuckerwatte, Dekoartikel aus Holz und Korbwaren und ganz profan ein Wischer mit Saug- und Wringfunktion, für den sich auch Männer interessierten, lockten zum Betrachten.
Herbsträtsel konnte am Bürgerhaus gelöst werden
Am Bürgerhaus konnte das Herbsträtsel gelöst werden. Außerhalb der Innenstadtmauern hielt die Rhön-Jagd ihr Herbstfest ab, außerdem waren die Geschäfte in der Innenstadt, Bauerngasse und vor den Toren der Stadt mit Aktionen und Sonderangebote geöffnet.
Auf den Mellerschter Schafthof wies ein Plakat hin. Und in der Kreisgalerie waren "Wilde Welten" von Sabine Hippeli zu bestaunen. Musikalisch unterhielten abwechselnd die Musikkapelle Eußenhausen und die Frickenhäuser Musikanten.
Brigitte Proß erzählte, dass sie beim Aufbau der Stände Befürchtungen hatte, dass das Ganze ins Wasser fällt. "Gott sei Dank hatte der Himmel rechtzeitig seine Schleusen geschlossen." Etliche Händler seien gar nicht gekommen bzw. solche, die regenempfindliche Waren im Angebot hatten, hätten ihre Stände gar nicht erst aufgebaut, sondern seien wieder abgefahren. Dennoch gab es eine tolle, bunte Mischung an Händlern.
Damenstammtisch organisierte die Kelterer
Die AM-Chefin dankte allen Händlern und Mitgestaltern für ihr Mittun. Was geboten wurde, kam auch gut an, auch die "Nebengeschäfte" wie der Babybasar und die Modelleisenbahn, für jeden sei etwas dabei gewesen. Insgesamt zeigte sie sich zufrieden mit dem "Mellerschter Herbst 2022". Auch wie die gestandenen vier Kelterer zu ihrem Job kamen, verriet sie. Der Damenstammtisch, bestehend aus dem Freundeskreis des Heimatmuseums, beauftragte einfach die dazugehörigen Partner, denen das Ganze offensichtlich auch noch Spaß machte.