Ein grundlegender Bestandteil der Montessori-Pädagogik ist das selbstständige Arbeiten der Schüler. So ist die Erstellung einer selbst erarbeiteten Abschlussarbeit wesentlicher Bestandteil des Schulabschlusses.
Die Neuntklässer der Montessori-schule „Rhön-Saale“ präsentierten ihre Abschlussarbeiten Eltern, Lehrern, Mitschülern und geladenen Gästen. Kennzeichen der Abschlussarbeit ist, dass sich der Schüler Thema und Arbeitsauftrag je nach Neigung selbst auswählen kann. Eigenverantwortlich sind sie für Planung, Umsetzung und Präsentation zuständig. Einen selbst gewählten Mentor können sie hinzuziehen und ihn um fachliche Unterstützung bitten. Diese Aufgabe übernehmen häufig Eltern, Großeltern oder Fachleute. So entstanden wieder kreative und anspruchsvolle Arbeiten, in der die Individualität jeden Schülers zum Ausdruck kam. Pauline Beck aus Unsleben befasste sich mit dem Thema Tanz. Sie erarbeite für die „Tanzmäuse“ des TSV Unsleben, Vorschulkinder und Kinder bis zur zweiten Klasse, einen Tanz, der bei der Präsentation aufgeführt wurde. Viel Arbeit hat sie in das Projekt gesteckt, wobei es nicht nur um das Einstudieren ging, sondern um Absprache mit den Eltern, Organisation des Proberaums und das Design des Outfits.
„Ich konnte mein Ideen im Tanz umsetzen, obwohl ich zwischendurch Angst hatte, nicht fertig zu werden“, gab sie zu. Lola Manger (Unsleben) hat einen Schminktisch erstellt. „Ich habe mir schon länger einen Schminktisch gewünscht, um meine Schminkutensilien an einem Ort unterzubringen.“ Aus Holz fertigte sie den Tisch, hat sich über die handwerkliche Arbeit auch mit Geschichte und Herkunft von Schminktischen beschäftigt. Sie berichtete davon, welche praktischen Anforderungen der Tisch erfüllen müsse, von Ablageflächen, Stauraum und einem klappbaren Spiegel. Durchhaltevermögen war angesagt, um das Möbelstück fertig stellen zu können. „Vor allem die Schleiferei hat viel Geduld erfordert. Der Schminktisch steht in meinem Zimmer“, berichtet sie. „Falls ich ihn später nicht mehr als Schminktisch verwenden möchte, kann ich ihn als Schreibtisch nutzen.“ Mit einer Schülerzeitung hat sich Friederike Fraas (Oberstreu) beschäftigt. „Es hat mich interessiert, wie eine Zeitschrift aufgebaut ist.“ „Bergpost“ nannte sie ihre Zeitung. „Mühsam war das Schreiben der Artikel. Es hat lange gedauert, Material, Bilder und Informationen über die Themen zu finden.
“ Lea Wanger (Bischofsheim) erstellte ein Hörspiel mit dem Titel „Dumm gelaufen“. „Ich hätte nie gedacht, dass es so zeitaufwendig ist und so viel Arbeit macht, ein Hörspiel zu erstellen.“ Auch Geschichtliches hat sie zusammengetragen. So erfuhren die Gäste, dass 1918 das erste Hörspiel entwickelt und via Radio ausgestrahlt wurde. Melina Bätzel (Unsleben) baute einen Katzenbaum. Ihre Katze habe die Möglichkeit ihre Krallen zu schärfen und bekam zugleich einen Platz zum Ausruhen. Handwerkliche Fertigkeiten standen für Melina Bätzel im Vordergrund. Mit der Anfertigung von Figuren aus Schallplatten befasste sich Maximilian Christau (Heustreu). Gebrauchsgegenstände wie Schalen, Dekorationsartikel und Accessoires entstanden in dem Projekt, auf das er durch Zufall gestoßen war. „Eine alte Schallplatte wurde versehentlich auf dem heißen Kachelofen platziert und formte sich wellenförmig.“ Damit war die Idee geboren, aus alten Platten verschieden Dinge zu kreieren.
Den Bau eines Quadcopters hat sich Elijah Helmrich (Mittelstreu) vorgenommen. Er berichtete über Einsatzmöglichkeiten im Bereich Fotografie und Video, Kunstflug, im Rettungsbereich, beim Militär und bei der Polizei.
Elena Stäblein (Heufurt) hat ein „Mensch-ärgere-dich-nicht“ und ein „Solitärspiel“ für Kinder angefertigt. Ein Projekt in das viel Herzblut investiert wurde. „Ich kann sagen, diese Spiele sind unbezahlbar, da ich mit meinem Mentor viel Zeit, Liebe und Geduld in dieses Projekt gesteckt habe.“ Christian Kaiser (Riedenberg) hat einen Motorsegler gebaut. „Besonders aufregend war mein erster Flug, da ich nicht wusste, ob das Flugzeug wieder ganz nach unten kommt.“ Marielle Kirchner (Aschach) baute eine Vogeloase und wählte als Material Holz, ebenso wie Calem Bellon (Wildflecken), der ein Rednerpult erstellte, das bei der Präsentation der Arbeiten gleich genutzt wurde.
Ebenfalls aus Holz erstellte Marco Blümm (Oberstreu-Mittelstreu) ein Nachttischschränkchen.