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BAD NEUSTADT
Vom Hotelier zum erfolgreichen Klinikbesitzer
Ralf Kleinert von den Wirtschaftsjunioren (links) stellte beim Kamingespräch Fragen an den ehemaligen Hotelier und Gründer der Heiligenfeld-Klinik, Fritz Lang.
Foto: Regina Vossenkaul | Ralf Kleinert von den Wirtschaftsjunioren (links) stellte beim Kamingespräch Fragen an den ehemaligen Hotelier und Gründer der Heiligenfeld-Klinik, Fritz Lang.
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 23.11.2016 03:32 Uhr

Höchst interessant und informativ war die Geschichte der Heiligenfeld-Kliniken, die der ehemalige Hotelier und Klinik-Gründer Fritz Lang beim „Kamingespräch“ der Wirtschaftsjunioren erzählte.

Dafür sorgte auch Ralf Kleinert aus Wülfershausen, der die Veranstaltung organisiert hatte und durchs Programm führte. Nachdem Vorstandsmitglied Sebastian Mötzing zahlreiche Teilnehmer begrüßt hatte, darunter auch Jan-Markus Momberg, der seit Februar Referent des Vorstands bei der IHK und seit November Kreisgeschäftsführer der Wirtschaftsjunioren ist, sorgten die gezielten Fragen Kleinerts dafür, dass schnell ein lebhaftes Gespräch entstand. Es zeigte, wie ein Unternehmer einen Bedarf erkannt und beherzt gehandelt hat. Dabei galt es zahlreiche Hürden zu überwinden.

Die Erkenntnis, dass das eigene Hotel „Fürst Bismark“ in Bad Kissingen nicht zukunftsfähig war, brachte eine neue Idee. Die Marktanalyse bestätigte, dass es immer mehr Menschen mit seelischen Krisen und psychosomatischen Beschwerden gibt und viel zu wenige Behandlungsmöglichkeiten. So wurde aus dem Hotel eine psychosomatische Klinik.

Vom zweijährigen Kampf mit den Behörden berichtete Lang, von der Eröffnung unter dem Namen der Flurbezeichnung „Heiligenfeld“, weil an „Fürst Bismark“ zu viele negative Assoziationen hängen, und von den Erweiterungen des Familienunternehmens zu einer Unternehmensgruppe mit 800 Mitarbeitern, in der er heute nur noch beratend tätig ist.

„Ich bin ein realistischer Optimist“, sagt Lang von sich selbst. Nach seinem Arbeitspensum gefragt, versicherte er, die Stunden nie gezählt zu haben. „Ich arbeite gern und brauche nicht so viel Schlaf.“ Die Umstellung vom Hotelbetrieb, wo man im Winter auch mal kürzertreten kann, auf einen ganzjährigen Klinikbetrieb sei ihm schwergefallen, da brauche man gute Mitarbeiter. Ein gutes Arbeitsklima sei wichtiger als ein Spitzengehalt, so Lang. Stolz berichtete er von der Auszeichnung als „Bester Arbeitgeber im Klinikbereich 2014“. Wichtig sei, nicht nur die Arbeitskraft zu sehen, sondern den Menschen dahinter. Wie man Konflikte zwischen Mitarbeitern und Chefetage oder Mitarbeitern untereinander vermeidet oder abfängt, dafür gab Lang hilfreiche Tipps.

Ist Burn-Out eine „Modeerscheinung“, wird sie heute nur besser erkannt oder ist die Arbeitswelt so stressig geworden? Was können Arbeitgeber tun, damit die Arbeitskräfte stabil bleiben? Hier sah Lang eine Mischung aus häuslichen Problemen und Problemen am Arbeitsplatz als Ursache für psychische Erkrankungen – es komme darauf an, wo der Druck am größten sei. Früher habe es außerdem mehr Gottvertrauen und mehr körperliche Arbeit gegeben – man habe weniger über den Sinn des Lebens nachgedacht, so Lang. Lange Wartelisten für Klinikplätze zeigen, dass psychische Probleme nicht weniger werden.

Seit November im Amt: Neuer Geschäftsführer der Wirtschaftsjunioren Rhön-Grabfeld ist Jan-Markus Momberg.
Foto: Vossenkaul | Seit November im Amt: Neuer Geschäftsführer der Wirtschaftsjunioren Rhön-Grabfeld ist Jan-Markus Momberg.
 
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