
Reinhold Albert ist seit 25 Jahren Kreisheimatpfleger und seit 32 Jahr Kreisarchivpfleger in Rhön-Grabfeld. Im vergangenen Jahr standen erneut verschiedene Veröffentlichungen im Mittelpunkt seiner ehrenamtlichen Tätigkeit, wie seinem Jahresbericht zu entnehmen ist.
So verfasste er unter anderem im Auftrag der Gemeinde Großbardorf eine 576-seitige Ortsgeschichte. In einem Heft für eine Schriftenreihe der Kulturagentur beschäftige er sich mit Aufstieg und Niedergang des Tuchmachergewerbes in Bischofsheim. Ein weiteres Büchlein hatte die Geschichte des Bayernturms Zimmerau/Sternberg, anlässlich des 50-jährigen Bestehens zum Inhalt.
Schriftleitung
Erneut hatte Albert die Schriftleitung des im Grabfeld verteilten 28 Seiten umfassenden Heimatblatts „Das Grabfeld“, das der Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld herausgibt. Zum elften Mal war Albert Schriftleiter des Heimatjahrbuchs Rhön-Grabfeld.
Dass es wieder gefiel, zeigt ein Schreiben des ehemaligen Kulturreferenten des Landkreises, Dr. Heinrich Mehl aus Eckernförde. Er schrieb: „Das Buch ist vorzüglich, eine gute Mischung aus Aufsätzen aus der Heimatforschung, aus Texten zu Architektur und Kunst der Region, aus Erinnerungen an die Kriegsjahre etc. … Was Denkmäler in der Flur (und Wiederentdecktes in Gebäuden) angeht, ist Rhön-Grabfeld unserer Ostsee-Region weit überlegen. Es ist Ihr Verdienst, dass dies alles nicht wieder vergessen wird, sondern jetzt gedruckt vorliegt.“
Dazu kamen in den örtlichen Tageszeitungen zahlreiche Aufsätze und Beiträge. Besondere Resonanz fand eine Serie über Ereignisse in der Rhön und im Grabfeld zum deutsch/deutschen Krieg vor 150 Jahren (1866), ebenso über das Weltkriegsjahr 1916.
Wie im Tätigkeitsbericht 2015 mitgeteilt, führten Reinhold Alberts jahrzehntelangen Bemühungen zur Rettung einer prächtigen denkmalgeschützten Madonna, die Johann Joseph Keßler um 1750 schuf, nun zum Erfolg. Die Heiligenfigur wurde nach der Restauration 2016 neu vor der Untereßfelder Kirche aufgestellt und bei der 1275-Jahrfeier gesegnet.
Reinhold Albert hielt eine ganze Reihe von Vorträgen, unter anderem bei einer Festveranstaltung in Untereßfeld anlässlich der 1275-Jahrfeier und bei der Kulturtagung des Rhönklubs in Oberbernhards und der Vhs Bad Neustadt über die Auswirkungen des Krieges 1866 auf die Zivilbevölkerung.
Digitalisierung
Die Digitalisierung von rund 300 Fotos aus dem Stadtarchiv Mellrichstadt, von rund 30 wertvollen Urkunden aus dem Gemeindearchiv Hendungen sowie von 415 historischen Urkunden aus dem Stadtarchiv Bad Königshofen gehörten ebenfalls zu den Arbeiten von Albert im vergangenen Jahr.
Unterstützt hat Albert BR-Redakteurin Steffi Kammermeier bei ihrem Filmbeitrag „Von Klööß und Hüüts – Dialekt in Grabfeld und Rhön“. Ebenfalls unterstützt wurde Professor Dr. Peter Morsbach vom Landesamt für Denkmalpflege, der einen Denkmalatlas für den Landkreis erstellt.
Peter Kolb veröffentlichte im vergangenen Jahr ein Buch über den Bezirk Unterfranken 1852-1918. Den Großteil des Archivmaterials für dieses Buch stellte ihm Reinhold Albert zur Verfügung, weshalb ihm Kolb das Buch widmete.
Als Kreisarchivpfleger werden die laufenden Archivordnungsarbeiten unter anderem im Bereich der VG Mellrichstadt und der VG Oberelsbach betreut. Albert verweist in seinem Tätigkeitsbericht insbesondere darauf, dass sich in den Städten Bad Neustadt mit Thomas Künzl und Silvia Schmidt, in Bad Königshofen mit Gustav Tschochner und in Mellrichstadt mit Edgar von Schoen Archivare vorbildlich um die Stadtarchive kümmern. In Bischofsheim habe sich um Anton Enders ein heimatgeschichtlicher Arbeitskreis gebildet, der sich des Stadtarchivs und der Heimatgeschichte annimmt.
Ausblick
Für 2017 hat Albert unter anderem folgende Veröffentlichungen geplant: Auf Bitten des Bürgermeisters von Trappstadt, Michael Custodis und seines Gemeinderats verfasst Reinhold Albert eine Chronik von Alsleben, das Mitte Juni 1150-Jahrfeier begeht. Die Nachbargemeinde von Alberts Heimatort Sternberg, Schweickershausen im Heldburger Unterland, feiert 2017 das 700-jährige Bestehen. Nachdem deren Geschichte durch die Truchseße von Wetzhausen eng mit der Geschichte Sternbergs verbunden ist, erklärte sich der Heimatpfleger bereit, deren Chronik zu verfassen.