Noch ist die das Areal der Ignaz-Reder-Realschule in der Friedenstraße eine große Baustelle. Zum neuen Schuljahr im Herbst wird hier eine der modernsten Schulen im Landkreis stehen.
Die Stadt Mellrichstadt legt seit jeher großen Wert auf ihren Ruf als Schulstandort. Nach der gelungenen Sanierung des Martin-Pollich-Gymnasiums durch den Landkreis und gut angelegten Investitionen in die Mittelschule im Sonnenland ist nun die Realschule im Herzen der Stadt an der Reihe.
„Keine Frage, früher waren die Bedingungen für die Schüler nicht optimal“, das weiß auch Stadtchef Eberhard Streit. Deshalb wird jetzt ordentlich Geld in die Hand genommen, um das alte Gebäude, ebenso wie den Neubau, zu einer hervorragenden Bildungseinrichtung mit bester Ausstattung zu machen.
Knapp vier Millionen Euro werden investiert, etwa eine Million wird die Stadt nach Abzug der Förderungen und Zuschüsse für Sanierung und Anbau aufwenden müssen, sagte Streit im Pressegespräch zur Bauentwicklung. Eine Investition in die Zukunft. Für die derzeit 430 Schüler sollen bald beste Lernbedingungen herrschen.
Im Neubau sind im unteren Geschoss sechs neue Klassenzimmer untergebracht, im ersten Stock werden die Fachräume für Physik, Chemie und Biologie nach neuesten Standards ausgestattet. Die Einteilung im Altbau – die Mellrichstädter kennen es noch als ehemaliges Krankenhaus – wird auf die Zimmer reduziert, die sich gut als Unterrichtsräume eignen. Im ersten Stock wird es dann nur noch Räume für spezielle Angebote geben, wie etwa ein Fotolabor. Damit trägt die Stadt auch dem Brandschutz im Altbau Rechnung, denn je mehr die Räume genutzt werden, desto höher die Auflagen.
Das neue Konzept für die Raumaufteilung fußt auf den derzeitigen Schülerzahlen. Bei der Umstellung von der vier- auf die sechsstufige Realschule waren die Schülerzahlen in die Höhe geschnellt, mehr als 500 Kinder und Jugendliche wollten an der Realschule ihren Abschluss machen. „Damals wurde jeder verfügbare Raum als Klassenzimmer genutzt, weil wir die Kapazitäten gebraucht haben“, so Streit. Ab dem kommenden Schuljahr haben die Schüler mehr Platz, und auch die Außenanlage soll zum Bild einer modernen Schule beitragen.
„In die Maßnahmen sind auch die Lehrer und der Elternbeirat eingebunden. Es gibt wöchentliche Treffen, bei denen sich alle zum Wohl der Kinder einbringen“, erklärt der Stadtchef.
Als nächste Maßnahmen stehen das Einbringen des Estrichs und der Einbau der Fenster auf der Tagesordnung, bevor das Dach den Neubau deckelt. Das neue hochkomplexe Belüftungssystem für ein gutes Lernklima wurde bereits installiert. Ist der Aufzug eingebaut, werden die Fachräume ausgestattet. Der Durchbruch zum alten Schulhaus erfolgt aber erst in den Sommerferien, so dass der laufende Schulbetrieb so wenig wie möglich gestört wird.
Die Arbeiten liegen gut im Zeitplan, der milde Winter hat den Verantwortlichen in die Karten gespielt. Als letzte Stufe der Baumaßnahme ist dann der Anschluss von Grundschule, Realschule, Kindergarten und Hort an das Wärmenetz der Biogasanlage geplant, so der Bürgermeister.
Am nächsten Freitag wird Richtfest gefeiert – eher eine interne Veranstaltung von Stadt und beteiligten Firmen. Für die Bevölkerung soll es im Juni ein Hockese an der Ignaz-Reder-Realschule geben, wo die Bürger sich die neuen Räume ansehen und möglicherweise über ihre eigene Schulzeit im alten Gebäudekomplex austauschen können.
Infoabend zum Übertritt an die Realschule
Am Mittwoch, 16. März, findet um 18.30 Uhr in der Aula der Ignaz-Reder-Realschule ein Informationsabend für Eltern und Schüler zum Übertritt an diese Schule statt. Ab 18 Uhr bietet die Schülermitverwaltung im Vorraum der Aula eine Verköstigung an. Während die Eltern von der Schulleitung informiert werden, erleben die zukünftigen Schüler vielfältige Aktionen, wie zum Beispiel Experimente in Physik und Chemie. In Einzelgesprächen mit den Fachlehrern und dem Beratungslehrer kann man sich individuell beraten lassen.
Der Unterricht an der Realschule ist geprägt von einer engen Verbindung von Theorie und Praxis und unterstützt die Schüler bei der beruflichen Orientierung mit Blick auf Praktika und berufliche Seminare. In den Jahrgangsstufen fünf und sechs werden alle Schüler in denselben Fächern unterrichtet. Mit ihren verschiedenen Fächergruppen ab Jahrgangsstufe sieben wird die Realschule den vielfältigen beruflichen Neigungen der Schüler gerecht. Die Wahlpflichtfächergruppe I legt den Schwerpunkt auf den mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Sie qualifiziert die Schüler für gewerblich-technische Berufe. Die Wahlpflichtfächergruppe II legt das Gewicht auf den wirtschaftlichen Bereich und bereitet die Schüler auf Berufe in Handel, Banken, Industrieunternehmen und in der Verwaltung vor. Die Wahlpflichtfächergruppe IIIa hat als Schwerpunkt die zweite Fremdsprache Französisch mit Rechnungswesen/Betriebswirtschaftslehre. Sie richtet sich an Schüler, die in sprachorientierten Berufen mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund tätig werden wollen. Das Bildungsangebot wird von zahlreichen Wahlfächern, die vom Schultheater über die Schulband und Hauswirtschaft bis zur Arbeitsgemeinschaft Kunst reichen, abgerundet.
In der fünften Klasse wird Ergänzungsunterricht in Deutsch, Englisch und Mathematik angeboten und in den höheren Klassen ein Förderunterricht in den Profilfächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Betriebswirtschaftslehre. Die offene Ganztagesschule bietet für die Kinder eine Nachmittagsbetreuung bis 17 Uhr. Mit dem Realschulabschluss ist der Übertritt in eine Berufsausbildung, an die Fachoberschule, in die Einführungsklasse des Gymnasiums in Mellrichstadt oder an eine Berufsfachschule möglich.
