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FLADUNGEN
Viel Ehr' im Kreistag
Landrat Thomas Habermann überreichte Georg Warnke (links) die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Foto: Hubert Herbert | Landrat Thomas Habermann überreichte Georg Warnke (links) die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Hubert Herbert
Hubert Herbert
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:14 Uhr

Wenn es in Rhön-Grabfeld um das Thema Fledermäuse geht, fällt unweigerlich der Name Georg Warnke. Für sein unermüdliches Engagement für den Artenschutz, besonders eben den der Fledermäuse, erhielt Warnke nun die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Im Namen des Bundespräsidenten überreichte ihm die Landrat Thomas Habermann in der Sitzung des Kreistages in der Fladunger Grenzlandhalle.

Warnke ist bereits seit 1987 Leiter des Arbeitskreises Fledermaus des Bundes Naturschutz in Rhön-Grabfeld. Hauptverantwortlich habe Warnke dafür gesorgt, dass geeignete Sommer- und Winterquartiere für die rund 20 Fledermausarten zur Verfügung stehen, von denen viele auf der Liste bedrohter Tierarten stehen. Zum Beispiel in Kirchen und auf großen Dachböden für den Sommer. Etwa 60 unterirdische Quartiere gibt es für den Winter. Die würden regelmäßig kontrolliert, bei Bedarf würden Schutzmaßnahmen vorgenommen, so Habermann. Dazu kommen große Kastenquartiere und etwa 100 Einzelkästen.

Zählen für den Fledermausatlas

Jedes Jahr, so der Landrat weiter, zählt Warnke mit seinen Mitstreitern die Fledermausbestände und erfasst sie für den bayernweiten Fledermausatlas. So fördere Warnke das Bewusstsein in der Bevölkerung für den Tierschutz. Das tue er aber auch bei Vorträgen in Schulen, bei Infoveranstaltungen und Umweltbildungsprogrammen – zum Beispiel in Zusammenarbeit mit dem Verein Naturpark und Biosphärenreservat Rhön. Die Fledermausabende „Batnight“ seien vielen Bürgern ein Begriff.

In einem Infoheft hat Warnke deutlich gemacht, dass die Fledermausbestände im Landkreis seit einigen Jahren stabil sind. Darin ist außerdem nachzulesen, dass von insgesamt 21 Fledermausarten in Bayern 17 in Rhön-Grabfeld vorkommen. Seit 2016 ist Warnke offizieller Fledermausberater beim Bayerischen Landesamt für Umwelt. Mehrere hundert ehrenamtlich Stunden und mehrere tausend Kilometer kämen so pro Jahr zusammen, stellte der Landrat fest.

Zusätzliche Ehrenämter

Wie Habermann weiter ausführte, setzt sich Warnke neben seiner Arbeit für die Fledermäuse auch bei der Birkwildzählung oder anderen Vogelzählungen ein. Er ist darüber hinaus Initiator und Ansprechpartner des seit 2006 in Unterelsbach laufenden Verfahrens zum freiwilligen Landtausch, um die zersplitterten Waldflächen in seinem Heimatort neu zu ordnen.

Zusätzlich ist der Ausgezeichnete seit 2008 Mitglied des Marktgemeinderates Oberelsbach und dort in verschiedenen Ausschüssen tätig. Als Schriftführer der Jagdgenossen setzt er sich im örtlichen Vereinsleben ein. All das zusammengenommen sei ein sehr anerkennenswerter Strauß ehrenamtlicher Aktivitäten und die Verdienstmedaille daher ein angemessene Ehre.

Warnke zeigt sich dankbar und stolz über die Auszeichnung. Er machte aber auch deutlich, dass man ein Ehrenamt nie alleine ausübe. Er dankte allen für ihre Hilfe und den Vertretern der Kommunen für stets offene Ohren, wenn es um Belange des Fledermausschutzes gehe. Für die Kreisräte hatten seine Töchter dann noch eine kleine Überraschung parat. Für alle gab es selbst gebackene Fledermaus-Plätzchen.

20 Jahre Kulturreferent

Eine weitere Ehrung wurde Kreiskulturreferent Hanns Friedrich zuteil. Friedrich hat dieses Ehrenamt inzwischen schon 20 Jahre inne. In dieser Zeit habe er viele Projekte initiiert und viele Menschen zusammengebracht, lobte Thomas Habermann. Er habe den Menschen Heimatgefühl vermittelt. Habermann dankte dem Kulturreferenten für seine Arbeit – verbunden mit der Hoffnung auf viele weitere Jahre der Zusammenarbeit.

Seit 20 Jahren ist Hanns Friedrich (links) Kulturreferent des Landkreises Rhön-Grabfeld. Dafür bedankte sich bei ihm Landrat Thomas Habermann mit einer Rhöner Spezialitätentruhe.
Foto: Hubert Herbert | Seit 20 Jahren ist Hanns Friedrich (links) Kulturreferent des Landkreises Rhön-Grabfeld. Dafür bedankte sich bei ihm Landrat Thomas Habermann mit einer Rhöner Spezialitätentruhe.
 
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  • E. B.
    zu den Plätzchen:
    Das mit den Fledermausplätzchen hätte ich aber eher in den Kindergarten verortet.
    Ich möchte damit aber keinesfalls die Auszeichnung herabwürdigen, die Herr Warnke erhalten hat.
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  • H. E.
    "christel2": Mit Ihren bisherigen Kommentaren war der "radfahrer" immer einer Meinung.

    Aber in Augen des "radfahrers" zeigten gerade diese -Fledermaus-Plätzchen- eine Geste, dass die gesamte Familie hinter dem Engagement ihres Vaters steht.

    Somit Herrn Warnke, als auch seiner Familie als "Bäckerteam" nochmals ein dickes
    Kompliment und Danke.
    Herrn Warnke und seinen Mitstreitern weiterhin viel Erfolg.
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  • H. E.
    Herrn Georg Warnke gebührt für diese Auszeichnung Respekt und Anerkennung zum Allgemeinwohldenken.
    Nur "Eines" sollte bedacht werden: "Windräder als Todesfallen". Für die Energiewende wird immer mehr Wald zum Aufstellen von Windrädern genutzt. Doch das gefährdet die Fledermäuse, so eine Studie.
    Näheres über: https://www.br.de/themen/wissen/fledermaus-fledermaeuse-g...

    -Agrokraft-Bauernverband-, Michael Distel spricht sich für Windkraft im Schwachwindgebiet Streutal-Grabfeld aus; während Rhön mit besserer Windhöffigkeit ausgeblendet wird; Warum auch immer?
    Naturschützer: "ganze Palette von Tierarten gefährdet"
    Näheres: https://www.welt.de/regionales/muenchen/article13917066/Unt...

    Auch der Verein zum Schutz der Umwelt und des Kulturerbes in Rhön-Grabfeld e.V. (SKURG e.V); unter Vorsitz von Bert Kowalzik und Ehrenamtlichen kämpft seit Jahren um einen lebenswerten Heimaterhalt. Allem Anschein nach wird dieser Kampf wegen "Lobbyismus-Geldgier" nicht gerne gesehen???!!!
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