Der Aktion des Deutschen Volkshochschul-Verbands "Zusammen isst man weniger allein" haben sich auch unterfränkische Volkshochschulen angeschlossen. Vertreter der jeweiligen Volkshochschulen aus Bad Kissingen, den Haßbergen, Hammelburg und Kahlgrund-Spessart trafen sich zu einem gemeinsamen Event in Bad Königshofen. Gastgeber war die Vhs Rhön und Grabfeld mit Geschäftsführer Florian Schmitt und der pädagogischen Leiterin Renate Knaut.
Die Corona-Krise hat die Entwicklung beschleunigt: Viele Kurse mussten online abgehalten werden, soweit es möglich war. Das wiederum fördert die Zusammenarbeit über Landkreisgrenzen hinweg. "Die ländlichen Volkshochschulen können so ihr Angebot erweitern und mehr Teilnehmer gewinnen, Entfernungen werden überbrückt ", berichtet Marie Traussneck von der Vhs Haßberge. "Die Zusammenarbeit ist ein unglaublicher Gewinn", findet auch Christian Ruser, pädagogischer Mitarbeiter der Vhs Haßberge und Digitalbeauftragter des bbv-Bezirks Unterfranken.
Hochwertige Kurse zu Hause besuchen
Der Sinn der Zusammenarbeit, die weiterhin fortgesetzt und ausgebaut werden soll, sei, hochwertige Kurse anbieten zu können, die man sich als einzelne Volkshochschule nicht leisten könnte oder für die kein Dozent zu finden ist. Jeder Teilnehmer meldet sich bei der eigenen Vhs zu dem Kurs seiner Wahl an, die Anreise entfällt, so spart man Zeit, ist umweltfreundlicher und Eltern, die keinen Babysitter haben, können trotzdem teilnehmen.
Zum ersten gemeinsamen Event traf man sich in der Küche des Museums in Bad Königshofen, wo ein Online-Mitmach-Kochkurs startete. Der technische Teil lag in den Händen von Christian Ruser. Weil das Reisen ins Ausland zur Zeit immer noch schwierig ist, wurde angeregt, die Länder kulinarisch zu erkunden und dabei ihre Vielfalt kennenzulernen. Per Live-Stream mit dem Dozenten verbunden, kochten die Teilnehmenden unter Anleitung zu Hause mit, die Zutaten wurden vorher besorgt.
Es steht also das Gruppen-Event im Vordergrund, das Wir-Gefühl wird bei der Aktion "Zusammen isst man weniger allein" geweckt, und man lernt nebenbei vieles über die verwendeten Nahrungsmittel und das Herkunftsland des Gerichts. Als geübter Vhs-Koch war Ata Ur Rehman Chaudhry engagiert worden, der aus der einfachen indischen Küche als Vorspeise Blaukohl-Pokora mit Minze, als Hauptgang Putenfleisch mit Ingwersoße und Reis und als Nachspeise Mango Lassi zubereitete.
Wo kommt der Basmati-Reis her?
Chaudry war gut vorbereitet, hatte alle seine Gewürze parat und hielt Informationen für die Teilnehmer bereit. Im Laufe der Sendung erfuhren die Nachkocher zum Beispiel, wo der Basmati-Reis eigentlich herkommt, wie man ihn am besten zubereitet und warum die Kochgewohnheiten in Indien und Pakistan gleich sind, mit einer Ausnahme: In Pakistan wird kein Schweinefleisch verzehrt, weil dort fast nur Hindus wohnen, in Indien wird die Kuh als heilig angesehen und deshalb nicht gegessen.
Wie Chaudhry berichtete, hat er in seiner langjährigen Tätigkeit erfahren, dass die Gerichte bei allen Teilnehmern unterschiedlich schmecken, obwohl jeder die gleichen Zutaten benutzt und den gleichen Anweisungen folgt. Die kulinarische Reise war nach 90 Minuten zu Ende und man ist gespannt auf die Rückmeldungen der Teilnehmer.
Für die Vertreter der Volkshochschulen war das Online-Kochevent eine willkommene Gelegenheit, sich kennenzulernen, soweit man sich noch nicht über die Arbeit im Bezirk kannte, und Pläne für die Zukunft zu schmieden.