Wer sich am späten Sonntagabend beziehungsweise am Montagvormittag auf der Wahlhomepage des Landkreises nach der Zusammensetzung des neuen Bad Neustädter Stadtrats informieren wollte, wird recht ratlos auf die Ergebnisse geblickt haben. Nach der Auszählung aller 27 Schnellmeldungen von Sonntagabend, 23.43 Uhr, müsste demnach im Sitzungssaal zukünftig ein Stuhl mehr bereitgestellt werden.
Alle Parteien zusammen kämen auf insgesamt 25 statt der vorgesehenen 24 Sitze. Gegen Ende des Wahlsonntags im Rahmen der Auswertung der Schnellmeldungen erhöhte sich die Anzahl der CSU-Sitze von acht auf neun - ohne dass dies aber Auswirkungen auf eine andere Partei im Stadtrat hatte.
"Diese Darstellung im Internet ist definitiv fehlerhaft", erklärte Wahlleiter Michael Weiß am Montagvormittag auf Nachfrage dieser Redaktion. Demnach müsste eine Partei im Vergleich zur jetzigen Darstellung definitiv einen Sitz wieder abgeben.
Korrigiertes Ergebnis am Montagnachmittag
Im Laufe des Montags begab sich Weiß anhand der vorliegenden Daten auf Fehlersuche und teilte schließlich am frühen Nachmittag - vorbehaltlich einer noch folgenden Wahlprüfung - das vorläufige Ergebnis mit. Demnach büßt die CSU mit einem Ergebnis von 35,5 Prozent im Vergleich zur Wahl 2014 zwei Sitze ein und kommt auf acht. Die Freien Wähler (25,19 Prozent) verlieren einen Sitz und entsenden fortan sechs Stadträte ins Rathaus. Die Grünen (15,63 Prozent) gewinnen einen Sitz hinzu und kommen auf vier, die SPD (11,59 Prozent) mit drei Sitzen verlieren wiederum einen.
Neuschter Liste und FDP neu im Stadtrat
Neu im Stadtrat sitzt die Neuschter Liste mit dem unterlegenen Bürgermeisterkandidaten Johannes Benkert und der ehemaligen CSU-Stadträtin Petra Bieber. Die FDP zieht mit dem bisherigen Vorsitzenden der beiden Herschfelder Bürgerinitiativen und Spitzenkandidat Hartmut Schmutzerstmals in den Stadtrat ein. Beide Parteien sind in den Ergebnissen unter "Sonstige" mit insgesamt 12,1 Prozent aufgeführt.
So sieht die vorläufige Sitzverteilung im Stadtrat Bad Neustadt aus:
Das amtliche Endergebnis wird laut Michael Weiß erst in einer Woche feststehen. Denn theoretisch könnte sich in der Sitzverteilung noch eine Veränderung ergeben, wenn der Wahlausschuss von den aktuell 175 ungültigen Stimmen noch einige Stimmen doch als gültig erklären sollte. Außerdem haben die gewählten Stadträte eine Woche Zeit, sich zu bekennen, ob sie die Wahl annehmen möchten.
Gesicht des Stadtrates ändert sich
Das Gesicht des neuen Stadtrates wird sich vorbehaltlich davon nicht unerheblich verändern. Die bisherigen Stadträte Peter Keidel und Gerd Schmitt (beide Freie Wähler) sowie Dietmar Weyer (SPD) haben nicht mehr kandidiert. Nach jetzigem Stand nicht mehr im Stadtrat vertreten sind Roland Krisam, Gudrun Laudensack und Stefan Türk (alle CSU), Angelika Griewing und Marion Kaminski (beide Freie Wähler) sowie Bernhard Lorz (SPD).