Eine runde Waffel, gut fünf Zentimeter im Durchmesser, darauf süßer, weißer Schaum, gut fünf Zentimeter hoch, das Ganze überzogen mit feinster Zartbitterschokolade. Früher hieß so eine Köstlichkeit Negerkuss. Geht natürlich gar nicht mehr. Das verbietet die politische Korrektheit. Mohrenkopf ist genauso verpönt. Also quälen wir uns mit Ausdrücken wie Schoko- oder Schaumkuss.
Ist man ein Rassist, wenn man einen Negerkuss oder einen Mohrenkopf isst? Müsste einem die Zunge abfaulen, wenn man diese Wörter benutzt? Manch einer denkt wohl so. Bestimmt auch die Damen und Herren der Kommunalen Ausländer- und Ausländerinnenvertretung (KAV) in Frankfurt am Main. Denen gefällt es nicht, dass es in ihrer schönen Stadt zwei Mohren-Apotheken gibt. Rassistisch sei das. Sollen die sich jetzt lieber „Apotheke zum extrem Pigmentierten“ nennen?
Oder lesen Sie mal Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf. Deren Vater ist „Kapitän Efraim Langstrumpf, früher Schrecken der Meere, jetzt Negerkönig.“ Da steht tatsächlich Negerkönig. Auch das wollen die politisch Überkorrekten nicht länger hinnehmen. Rassismus! Pippis Papa wird dann künftig wohl „König der Dunkelhäutigen“ heißen.
Bloß gut, dass der Sänger von „Heile, heile Gänsje“ nicht mehr lebt, der singende Dachdecker, der Jahrzehnte lang den Fasching in Mainz aufmischte mit seinen Liedern. Die Älteren wissen es noch: Der Mann hieß Ernst Neger. Neger, das war Fasching in Hochpotenz. Du lieber Gott, man stelle sich vor, der Mann müsste heute mit diesem Nachnamen bei „Mainz bleibt Mainz“ angesagt werden. Fasching hin oder her, da gäb es nichts mehr zu lachen. Oder er würde etwa folgendermaßen angesagt: Und jetzt mit seinem Faschingshit „Humba, humba Tätärä“ der weiße Ernst, der hinten so heißt, wie die Menschen in Afrika aussehen. Ein Lacher wäre das bestimmt.
Merke: Nicht Wörter sind rassistisch, sondern Menschen. Und nicht alles ist gut, was von Gutmenschen kommt, schon gar nicht von verbissenen.