Dass die über 50 Jahre alte Trink- und Wandelhalle in Bad Königshofen Anfang des Jahres abgerissen wurde, hatte neben einigen „Altersschwächen“ des Gebäudes einen weiteren Grund: Das Wasserwirtschaft hatte nach Prüfung der Situation eine möglichst zügige Sanierung der Urbani-Heilquelle gefordert. Und da die Trink- und Wandelhalle direkt über der im Jahr 1896 in einer Tiefe von rund 35 Meter entdeckten Heilquelle errichtet worden und ein Neubau eh schon beschlossene Sache war, gab es zu ihrer schnellen Einlegung keine Alternative. Vor wenigen Wochen konnte dann die Quellen-Sanierung in Angriff genommen werden, was rund 345 000 Euro kostet. 75 Prozent der Kosten können durch eine staatliche Förderung abgedeckt werden.
Dringender Handlungsbedarf
Die Sanierung der Urbani-Quelle, deren Existenz mit dafür verantwortlich ist, dass die Stadt Mitte der 1970er Jahre das langersehnte Prädikat „Heilbad“ verliehen bekam und in „Bad Königshofen“ umbenannt wurde, war nicht mehr länger aufzuschieben. Die letzte größere Überholung liegt bereits über 60 Jahre zurück. „Es bestand dringender Handlungsbedarf, um die Wasserqualität dauerhaft zu sichern“, so Elisa Sperl, Geschäftsstellenleiterin der Stadt Bad Königshofen. Dass zur Sanierung die bestehende Verrohrung hergenommen werden kann und keine neue Bohrung an anderer Stelle niedergebracht werden muss, liegt an der Planung für die neue Trinkhalle. Sie soll einige Meter weiter versetzt von der Quelle errichtet werden und diese nicht mehr überbauen.
Neuer Brunnenkopf
Die Planung und Bauüberwachung der Maßnahme liegt in Händen von Baurconsult mit Sitz in Haßfurt. Die Baustelle ist mittlerweile soweit vorbereitet, dass in Kürze mit der Überbohrung des alten Brunnenrohres begonnen werden kann. „Ziel der Sanierung ist es, kein Oberflächenwasser in die Quelle gelangen zu lassen“, weiß die zuständige Bauleiterin Heike Kraus von Baurconsult. Nach der Niederbringung der neuen Bohrungund, dem Einbringen von Sperrohren im oberen Bohrbereich und dem Einbringen der Steigleitung wird ein neuer Brunnenkopf installiert und mit einem quaderförmigen Schachtbauwerk verkleidet. Dieses schützende Bauteil soll spätestens im Herbst geliefert und montiert werden. Laut Kraus soll die Baumaßnahme auf jeden Fall bis zum Jahresende abgeschlossen werden.
Dass seit dem Ausfall der Urbani-Quelle in der Frankentherme das Heilwasser für die verschiedenen therapeutischen Nutzungen und das Befüllen des Heilwassersees nicht ausgeht, hat einen einfachen Grund : Seit den 1970er Jahren gibt es in Bad Königshofen mit der in Richtung Ipthausen liegenden Regius-Quelle eine weitere Heilquelle. „Dieser zweite Brunnen war damals Voraussetzung dafür, das Prädikat Bad verliehen zu bekommen“, weiß Kurdirektor Werner Angermüller. Wie aus der Urbani- werde auch aus der Regiusquelle konstant 0,8 Liter Heilwasser pro Sekunde entnommen. „Das garantiert eine immer gleichbleibende Mineralisation unseres Heilwassers.