
Mitten im Wald an der Station „Mutter Erde“, unter dem schützenden Blätterdach der Buchen, feierten die Gläubigen eine Wortgottesfeier zum zehnjährigen Bestehen des Franziskuswegs mit Dekan Andreas Krefft. Einen Gottesdienst der besonderen Art versprach die Vorsitzende des Freundeskreises Franziskusweg Monika Werner, und sie sollte Recht behalten.
Gutr angenommen
Zuerst sah es gar nicht danach aus, dass die Wortgottesfeier überhaupt mitten im Wald werde stattfinden können. Nebelschwaden und dunkle Wolken zogen über die Rhön. Doch kaum waren die Sitzbänke aufgebaut, strahlte die Sonne durch die Baumwipfel. „Unzählige Besucher sind den Franziskusweg seither gegangen. Es freut uns sehr, dass der Weg so gut angenommen wird“, sagte Monika Werner im Namen der gut 50 Mitglieder des Freundeskreises. „Allen Spendern von damals können wir sagen: Ihre Investition hat sich gelohnt.“
Lieblingsplatz
Der Dekan schwärmte vom Weg und vor allem vom Platz „Mutter Erde“, der zu seinen Lieblingsplätzen auf dem Franziskusweg gehöre. „Hier finde ich Ruhe und Stille zum runterkommen und neu beginnen.“ Herzstück der Station „Mutter Erde“ sind die drei DNA-Skulpturen. „Wie beeindruckend es doch ist, dass sieben Milliarden Menschen unterschiedliche DNA-Strukturen haben. Ein Wunder der Natur. Keine Mensch sei identisch mit dem anderen. Zufall, oder Plan unseres Schöpfers?“, fragte Dekan Krefft. Aber auch Krankheit und Sterben gehöre zum Menschsein, das zeige die zweite DNA-Skulptur. Die dritte werde durch Metallstäbe künstlich, technisch beeinflusst. Dies erinnere an das Klonen, die Selbstüberschätzung der Menschheit, den perfekten, super-genialen Menschen selbst schaffen zu wollen.
Einzigartig
Dass jeder Mensch einzigartig, unverwechselbar und ganz besonders sei, zeigte Dekan Krefft in einem Experiment. Mit verbundenen Augen sollte Diakon Wolfgang Dömling Menschen an ihren besonderen Merkmalen erkennen. Dieses Experiment machten auch gerne die Firmlinge aus Tauber am Main mit, die zufällig auf ihrem Gang über den Franziskusweg zum Gottesdienst dazu kamen.
Mit ganzem Herzen lieben
Die Mutter Erde bezeichnete Krefft als „Glück und Not“ der Menschen. Bei allem Leid und Unglück sei sie doch so herrlich, das man sie mit ganzem Herzen lieben müsse. Immer wieder verband der Dekan seine Gedanken mit aktuellen Geschehnissen, der Situation in Ostafrika etwa, wo 20 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind und die vergleichsweise komfortable Situation in Deutschland und Europa. Auch hier wieder Auftrag und Verantwortung, dass alle Menschen würdevoll leben können.
Ihren Abschluss fand die Wortgottesfeier in der Franziskuskapelle mit dem Sonnengesang des Heiligen Franziskus, dem Lobpreis auf die Schöpfung Gottes.