Beim Sonntagsgottesdienst begrüßte die Pfarreiengemeinschaft "St. Martin östliches Grabfeld" Pfarradministrator Florian Herzog. Die Vorstellung nahm stellvertretender Dekan Thomas Menzel (Mellrichstadt) vor, der auf den Verlust des Vertrauens in die katholische Kirche verwies. Zu Pfarradministrator Florian Herzog sagte er, dass dieser, wie seine Amtsbrüder, oftmals der Prellbock sein werde "und ein breites Kreuz braucht". Sein Vorgänger Florian Lehnert habe bereits Weichen für die Zukunft gestellt, auf die er bauen könne. Florian Herzog sagte seinen neuen Gemeindegliedern, dass Florian Lehnert die Pfarreiengemeinschaft und die Menschen als pragmatisch und bodenständig bezeichnete. Darüber freue er sich und bat die Gläubigen um Mitarbeit bei der Gestaltung der Zukunft der Pfarreiengemeinschaft östliches Grabfeld.
Die Ministranten der Pfarreiengemeinschaft östliches Grabfeld hatten den Altardienst übernommen und zogen mit den Geistlichen, dem stellvertretenden Dekan Thomas Menzel, Pfarrvikar Paul Mutume, dem evangelischen Pfarrer Lutz Mertten, sowie Diakon Engelbert Ruck, Diakon Konrad Hutzler und Pastoralreferentin Karina Dietz in das bis auf den letzten Platz besetzte Gotteshaus in Untereßfeld ein. Dort begrüßte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Renate Haag (Alsleben) Florian Herzog und dankte der Diözese Würzburg, dass die vakante Stelle schon nach vier Wochen wieder besetzt wurde. "Wir haben wieder einen Florian", sagte sie und bat um gute Zusammenarbeit.
Deutliche Worte hatte stellvertretender Dekan Thomas Menzel, der auf das Jahr 2020 und die Neuordnung der Pfarreien verwies. Bisher stehe nicht fest, ob die Pfarreiengemeinschaft östliches Grabfeld weiterhin einen eigenen Seelsorger hat.
Nicht von der Vergangenheit träumen
"Wir stehen erst am Anfang und dürfen nicht von einer Vergangenheit träumen, die es nicht mehr gibt." Der Glaubensvertrauensverlust sei immer deutlicher zu spüren. Für Pfarradministrator Florian Herzog aber auch seine Mitbrüder bedeute dies, "dass es nicht einfacher wird und es oft zum Davonlaufen ist". Von Worten der Ermutigung sprach Herzog, die der stellvertretende Dekan ihm auf den neuen Weg mitgegeben habe. Sein Dank galt Pfarrvikar Paul Mutume (Bad Königshofen), ebenso Pfarrer Bracharz, die in der Vakanz ausgeholfen haben. Genannt hat er viele fleißige Helfer, die ihm schon jetzt zur Seite standen. Dank galt seinem Vorgänger Florian Lehner, der Strukturen für die Zukunft geschaffen habe. "Ich muss da gar nichts ändern, sondern kann die Regelungen beibehalten."
Kurz stellte er sich der 43- Jährige, der aus Werneck stammt, vor. Er war Krankenpfleger, studierte 2005 Theologie und wurde 2012 von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann in Münsterschwarzach zum Priester geweiht. Danach war Florian Herzog Kaplan in der Pfarreiengemeinschaft "Ochsenfurt – Sankt Andreas mit Sankt Burkard, Sankt Thekla und Kleinochsenfurt – Maria Schnee", wechselte als Kaplan in die Pfarreiengemeinschaft "Sieben Sterne im Hammelburger Land, Hammelburg", 2013 nach Karlstadt. 2015 wurde Florian Herzog zum Pfarrvikar, auch der Pfarreien Heßlar und Stetten, ernannt. Im September 2018 ging er in eine Sabbatzeit. Seine Stärken verriet er der Gemeinde nicht, aber seine Schwächen: "Ich kann mir keine Namen merken und bin handwerklich ungeschickt".
Der Kirche wieder ein Image verschaffen
In seiner erste Predigt in der Pfarreiengemeinschaft St. Martin ging er auf den Namenspatron ein und sagte, dass man von ihm das Teilen lernen könne, von Kindern wiederum die Bitte um Hilfe. Was der neue Pfarradministrator liebt sind Heilig-Geist-Lieder, weil der Heilige Geist auch Fürsprecher bei Gott sei. Zur Situation der Kirche erklärte Florian Herzog, dass es wichtig sei, der Kirche wieder ein Image zu verschaffen. Sein Wunsch: "In der Pfarreiengemeinschaft St. Martin östliches Grabfeld soll die Kirche gut dastehen".
Lutz Mertten, evangelischer Pfarrer von Bad Königshofen und Sulzdorf, wäre nicht Lutz Mertten, würde er nicht den Wunsch nach der Einheit der Kirche ansprechen. Ökumene ist ihn wichtig und da stimmte ihm spontan Pfarradministrator Florian Herzog zu. Zur Situation der Kirchen sagte er, dass man diese auch in der evangelischen Kirche spüre. "Auch wir stehen vor einem großen Umbruch und deshalb müsse man an der Ökumene arbeiten." Mitgebracht hatte er einen Adventskalender in Heftform zum Umblättern.
Zusammenarbeit mit der Stadt angeboten
Für die politische Gemeinde begrüßte Bürgermeister Thomas Helbling Pfarradministrator Florian Herzog und bot ihm die Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Königshofen an. "Sind sie uns herzlich in der Stadt Bad Königshofen willkommen." Wie Thomas Helbling hatte auch Bürgermeisterin Angelika Götz (Sulzdorf a.d.L.) ein Buchgeschenk mitgebracht. Sie hatte im Gespräch mit Bekannten erfahren, dass man einen "coolen Pfarrer" bekomme. Dem Gottesdienst schloss sich eine Begegnung mit den Mitgliedern der Pfarreiengemeinschaft im Pfarrhof von Untereßfeld an.
Bleibt eine Frage: Warum wird der Neue "nur" als Administrator und nicht als Pfarrer eingeführt??
Ferner: "......weil der Heilige Geist auch Fürsprecher bei Gott sei" ... Lieber Hanns Friedrich, was für ein Bockmist, das da geschrieben steht. Denn natürlich ist Gottes Hl.Geist eben selbst Gott im eigentlichen Sinne. Was sie schreiben klingt so, als wenn Irgendein Geist (oder was sie darunter verstehen) Fürsprache bei Gott leisten müsste. Ein wenig Sorgfalt in Sachen Trinität täte schon wohl, wenn es um einen solchen Artikel geht.