zurück
Unsleben
Unsleben rüstet sich für die Zukunft
In der Lehmgrube von Unsleben soll ein Naturlandkindergarten nach dem Vorbild des Waldkindergartens von Hohenroth eingerichtet werden, erfuhren die Teilnehmer der Bürgerversammlung.
Foto: Eckhard Heise | In der Lehmgrube von Unsleben soll ein Naturlandkindergarten nach dem Vorbild des Waldkindergartens von Hohenroth eingerichtet werden, erfuhren die Teilnehmer der Bürgerversammlung.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 24.03.2024 02:41 Uhr

Unsleben verändert sich auf vielfältige Weise. Das Dorf wird fit für die Zukunft gemacht, insbesondere wird der Bautätigkeit große Aufmerksamkeit geschenkt. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Schaffung von Wohnraum und der dafür notwendigen Infrastruktur. Bei der Bürgerversammlung konnte Bürgermeister Michael Gottwald daher zahlreiche Vorhaben aufzählen.

Traditionell ist in Unsleben das Interesse am kommunalen Geschehen groß. So waren etwa 70 Gäste in die Jahnhalle gekommen. Vom Bürgermeister erfuhren die Zuhörer, dass die Bandbreite der Investitionen von der Planung eines Neubaugebiets, über den Bau eines Mehrfamilienkomplexes, den Umbau Alten Pfarrhauses und des Kindergartens sowie den Ausbau des Glasfasernetzes bis zur Schaffung eines Naturlandkindergartens und einer Bleibe für den Storch reicht.

Quartiersmanagerin stellt Angebote für die Älteren vor

Dass der Blick nicht nur auf künftige Bedürfnisse gerichtet ist, unterstrich die Einstellung der Quartiersmanagerin Kerstin Manger, die Ihre Aktivitäten für und mit der älteren Bevölkerung kurz vorstellte. Ausführlich stellte Gottwald die Aktivitäten auf dem Gebiet nachhaltiger Energieerzeugung vor. Dabei erwähnte er, dass für die gerade entstehende Freiflächen-Photovoltaikanlage in der östlichen Flur noch Anteile erworben werden können.

Die Zahlen zu den Investitionen der Gemeinde finden sich im Vermögenshaushalt. Einer der größten Posten ist das Alte Pfarrhaus mit Kosten von etwas über 300.000 Euro im vergangenen Jahr. Die Erschießung der Jahnstraße schlug mit 140.000 Euro und der Kauf eines neuen Schleppers mit gut 80.000 Euro zu Buche. Trotz der Ausgaben wurde der Schuldenstand um rund ein Viertel heruntergefahren, rund 220.000 Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt nun bei 233 Euro je Einwohner.

Bald zweistündiger Vortrag des Bürgermeisters

Nach dem bald zweistündigen Vortrag des Bürgermeisters ergriff Alfred Euring als erster das Wort. Er erkundigte sich ungläubig nach den Vorhaben auf dem Grüngutplatz. Er nahm Anstoß an der Auskunft, dass ein Teil der Fläche überdacht werden soll, was Kosten von etwa 140.000 Euro verursacht. Walter Dietz ergänzte, dass der Platz außerdem sehr stark von Auswärtigen benutzt werde. Gottwald bedauerte, dass die Gemeinde um diese Vorgehensweise voraussichtlich nicht herumkommt und den Teil der Lagerfläche überdachen muss, aus dem Sickerwasser austreten kann. "Entweder wir machen das oder der Platz wird eines Tages zugemacht", befürchtet der Bürgermeister.

Gerd Wagenbrenner regte eine Kamera für den Storchenhorst an und löste damit beim Bürgermeister eher Stirnrunzeln aus. Das Thema sei ein Paradebeispiel für deutsche Bürokratie, stellte Gottwald Kopf schüttelnd fest. Für den Standort musste erst einmal ein Genehmigungsverfahren aufgenommen und ein Gutachten angefertigt werden. Der erste Standort sei daraufhin verworfen worden, die Bahn habe sich dann bereiterklärt, den Mast auf ihre Kosten auf eigenem Areal hinter der Firma Li-Ma-Tec aufzustellen. "Nur: Das dauert".

Baugebiet "Beetländer" hat nicht mehr höchste Priorität

Walter Dietz erkundigte sich nach dem Fortschritt bei der Planung des Kernwegenetzes. Gottwald berichtete dazu, dass der Weg zur Biogasanlage in Planung sei und derzeit die Grundstücke gesichert werden. Aber es werde sicherlich noch eine Weile dauern, bis das Vorhaben umgesetzt ist, da ja auch eine kostspielige Brücke über die Streu errichtet werden muss und daher das Wasserwirtschaftsamt ein Wort mitredet.

Josef Büchs fragte nach der Zufahrt zum geplanten Baugebiet "Beetländer" über die Hauptstraße. Eine Erschließung von dort wäre etwas kürzer sprich günstiger, erfuhr er von Gottwald, auch eine Einbahnregelung wäre möglich. Wegen der rückläufigen Nachfrage, werde das Vorhaben aber nicht mehr mit höchster Priorität behandelt.

Spielgelegenheit am Hartgummiplatz der Lebenshilfe gefällt nicht allen

Sven Jahn regte an, in der kalten Jahreszeit eine Spielmöglichkeit auf dem Hartgummiplatz in der Schule der Lebenshilfe einzurichten. Eine Anliegerin lehnte das Vorhaben ab, während Gottwald die Idee befürwortet, die auch von den Schulverantwortlichen unterstützt werde. Aber es gebe auch Widerstand in der Nachbarschaft, stellte Gottwald fest.

Friedbert Fuchs wandte sich schließlich noch gegen die Photovoltaikanlage in der Flur in der Nähe der Windräder und befürchtet einen Verlust für die Natur und weniger Ackerland. Gottwald erklärte, dass der Boden von schlechter Qualität sei und der Bereich durch spätere Begrünung sogar aufgewertet werde.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Unsleben
Eckhard Heise
Bautätigkeit
Euro
Jahreszeiten
Lebenshilfe
Michael Gottwald
Standorte
Walter Dietz
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top