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Unsleben
Unsleben: Kosten für Pfarrhaussanierung sorgen für betretene Gesichter
Betroffenheit löste bei den Gemeinderäten die Höhe der Kosten für die Sanierung des alten Pfarrhauses in Unsleben aus.
Foto: Eckhard Heise | Betroffenheit löste bei den Gemeinderäten die Höhe der Kosten für die Sanierung des alten Pfarrhauses in Unsleben aus.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 17.04.2021 02:16 Uhr

In der vorhergehenden Gemeinderatssitzung von Unsleben hatte Bürgermeister Michael Gottwald noch eine Zahl von unter einer Million Euro für die Sanierung des Alten Pfarrhauses genannt. In der Zwischenzeit hatte nun aber Ortsplanerin Sabine Kunert die Kosten für das Vorhaben genauer berechnet und kommt nun auf Gesamtkosten von 1,3 Millionen Euro.

Die neuesten Zahlen für die Sanierung des Alten Pfarrhauses und den Umbau zum Bürgerzentrum beruhen jetzt nicht mehr auf pauschalen Kostenschätzungen, sondern auf konkreten Ansätzen für die einzelnen Gewerke, stellte die Architektin fest. Es sei die Vielzahl der notwendigen Eingriffe, die am Ende diese Summe ergaben, außerdem habe sie alle Eventualitäten einkalkuliert, die während der Arbeiten auftreten können, sagte sie und schaute dabei in eine Reihe betroffener Gesichter. Berücksichtigt sei dabei schon der Verzicht auf einen Ausbau des Dachgeschosses, der 100 000 Euro verschlungen hätte.

Mehrere Wohnprojekte entstehen in Unsleben

Bei der vor einem Monat genannten Zahl seien noch nicht die Baunebenkosten und Mehrwertsteuer enthalten gewesen, erklärte der Bürgermeister. Darüber hinaus werde jetzt vom "worst case" ausgegangen, um die ungünstigste Kostenentwicklung im Förderantrag zu berücksichtigen. Diese Berechnung wird jetzt bei der Regierung als Fördergrundlage eingereicht. Gottwald geht dabei von einem Mindestfördersatz von 70 bis 75 Prozent aus und hofft noch auf eine Reduzierung der Kosten sowie einen Baubeginn in diesem Spätsommer.

Erfreulich sei hingegen, dass in Unsleben mehrere Wohnprojekte im Entstehen seien und Aussicht auf ein kleines Baugebiet im Bereich Beetländer bestehe, fuhr das Ortsoberhaupt fort. Mit etwa 15 Wohnungen soll in der Jahnstraße doch noch das Projekt umgesetzt werden, das ihn nun schon seit längerer Zeit beschäftige. Als es schon danach ausgesehen habe, dass der Investor sich von seinem Vorhaben zurückzieht, erfolgte nun vor kurzem die Wende, schilderte Gottwald. Nun sei ein Wohnblock in zweistöckiger Bauweise und Pultdach vorgesehen, deren Wohnungen jetzt vermietet und nicht mehr verkauft werden sollen.

Zufahrt zu Mehrfamilienhaus bereitet Probleme

Noch einmal entstand im Gremium jedoch eine Diskussion darüber, ob Einfamilienhäuser in dem Bereich nicht angebrachter wären. Gottwald verwies dagegen auf die Möglichkeiten im künftigen Entwicklungsgebiet Unsleben Nord. Letztendlich stimmte die Mehrheit von sechs zu drei für die Umsetzung des Projekts.

Eine Bauvoranfrage zielte ebenfalls auf die Schaffung eines Mehrfamilienhauses, diesmal allerdings etwas kleiner, mit sechs Wohneinheiten. Bei dem Vorhaben im Grabiger Weg bestehen jedoch Probleme mit der Zufahrt. Der Antragsteller möchte eine Einfahrt auf die Wechterswinkler Straße, die jedoch als Staatsstraße in die Zuständigkeit des Staatlichen Bauamts fällt. Gottwald hatte daher Bedenken, ob der Wunsch der Planer umsetzbar sei und deutete eine eher ablehnende Haltung des Bauamts gegenüber solchen Anliegen an. Der Gemeinderat befürwortete dagegen das Projekt einstimmig.

Waldprojekt wird gefördert

Ebenso befürwortet wurde der Bauantrag zur Umnutzung eines Wohngebäudes zu Ferienwohnungen und Veranstaltungsräumen im Lichtenauer Weg sowie ein Tekturantrag für einen Wohnhausbau im Tulpenweg. Zurückgestellt hat die Gemeinde ihr Vorhaben, am Alten Pfarrhaus eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge aufzustellen. Im Augenblick seien die Kosten noch nicht überschaubar, und auch die Frage eines Betreibers müsse noch genauso geklärt werden ebenso wie technische Details zum Anschluss an das Stromnetz.

Im weiteren Verlauf gab Gottwald noch bekannt, dass das Waldprojekt der Gemeinde aus dem Regionalbudget der Nes-Allianz mit rund 2500 Euro gefördert wird. Angedacht ist der Erwerb von 600 Jungpflanzen, die im Rahmen des Ferienprogramms und eventuell einer Partnerschaft von Kindern gepflanzt werden. Zu guter Letzt lehnte das Gremium eine Mitgliedschaft beim TV Franken ab, da es sich in touristischer Hinsicht wenig Impulse für die Gemeinde verspricht.  

Schließlich freute sich der Bürgermeister über ein Angebot von Marco Bonfig, der vorschlug, durch die Malteser abends nach Feierabend ein Testzentrum im Rathaus einzurichten. Das Gremium begrüßte diese Initiative. Einzelheiten und Öffnungszeiten will der Bürgermeister in den nächsten Tagen klären und dann bekanntgeben.

Foto: Die Gemeinderäte von Unsleben waren etwas betroffen, als die Kosten für die Sanierung des Alten Pfarrhauses auf den Tisch kamen.

 
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