Olivenholzseifen und Schmuck aus Spanien, handgegerbte Pelze aus Eisenach, Halsketten aus Farbstiften und Legosteinen oder Damenoberbekleidung aus empfindlichem Papier: Diese Mischung aus kunsthandwerklicher Vielfalt kann es eigentlich nur bei einer Gelegenheit im Landkreis geben: Beim Nordbayerischen Kunsthandwerkermarkt im Herzen der Kurstadt Bad Königshofen.
Zum 22. Mal wird am Samstag und Sonntag der Markt ausgetragen, der sich weit über die Landkreisgrenzen einen Namen gemacht hat. „Wir legen sehr viel Wert auf gutes, authentisches Handwerk“, so Mitorganisator Andreas Rottmann. Händler, die Produkte Dritter feilbieten, werden nicht angenommen.
Kollegin Anna Mora-Stein hat für dieses Jahr insgesamt 125 Standplätze vergeben, die sich zwischen Hindenburgstraße, Marktplatz, Martin-Reinhard-Straße und dem Kurpark-Areal ausbreiten dürfen.
„Die Stadt soll ein schönes Gesicht bekommen“, erklärt Mora-Stein, die sich um die passende Verteilung der Stände viele Gedanken gemacht hat. „Ganz wichtig sind uns Künstler, die ihre Produkte selbst entwerfen und professionell arbeiten“, fügt Markt-Organisatorin Mora-Stein hinzu. Seit neun Jahren kümmert sie sich um den Kunsthandwerkermarkt, Kollege Rottmann begleitet die Schau seit den Anfängen vor 22 Jahren.
„Um die richtigen Aussteller zu finden, muss man einiges an Front-dienst leisten und vor allem ähnliche Märkte besuchen“, sagt Rottmann. Dort könne man auch immer wieder Neuentdeckungen machen.
Natürlich ist es ein Anliegen, dass auch die örtlichen Kunsthandwerker wie in jedem Jahr mit von der Partie sind. Deshalb sind unter anderem Nicole Gerstner aus Trappstadt mit ihrem Schmuck vertreten, Peter Picciani mit Drechselarbeiten, Jutta Tholen mit Patchwork-Taschen oder Silke Seibt aus Bad Königshofen mit ihren Korbflechtereien.
Zu sehen gibt es auch die bekannte Töpferkunst aus dem benachbarten Römhild, seltene Intarsienarbeiten oder die beliebte Glasbläserkunst aus dem Thüringischen Lauscha.
Es müsste also jeder an den beiden Öffnungstagen zwischen 10 und 18 Uhr etwas für seinen Geschmack finden. „Was uns immer wichtig ist: dass die Jugend für das Kunsthandwerk begeistert wird, damit es solche Produkte fernab der industriellen Produktion auch noch in der nächsten Generation gibt“, findet Andreas Rottmann.
Darum werden auch Kinder mit eigenen Aktionen in das Rahmenprogramm integriert. So darf sich die Hip-Hop-Gruppe der Volkshochschule präsentieren. Im Rahmen des Talentcampus der Volkshochschule haben Kinder eine „Parade der Bilder und Ideen“ erarbeitet und bieten Zirkus-Kunst dar.
Die Theatergruppe des Jugendzentrums wiederum hat ein „Rotkäppchen“-Stück erarbeitet und präsentiert dies am Samstag um 14 Uhr in der Trink- und Wandelhalle. am Samstag und Sonntag von 15 bis 17 Uhr, weist Stadtpfarrer Karl Feser in die Kunst des Bogenschießens ein. Nicht fehlen dürfen auch die Freunde aus dem französischen Montcornet, mit dem eine Schulpartnerschaft besteht. Sie bieten Spezialitäten ihrer Heimat an. Zwei abwechslungsreiche Tage stehen jedenfalls bevor.
ONLINE-TIPP
Das komplette Programm unter www.kunsthandwerkerseite.de