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Herschfeld/Hohenroth
Ungarnhilfe: Weihnachtspäckchen werden trotz Corona in Ungarn ausgeliefert
Der Wunsch der ungarischen Caritas wurde bei der achten Hilfslieferung in diesem Jahr weit übertroffen. Zum 100. Geburtstag hatte man sich 100 Fahrräder für die Bevölkerung in der Ukraine gewünscht. „Es wurden einige mehr“, sagt Vorsitzender Klaus Höhn (2. von rechts) von der Humanitären Ungarnhilfe Hl. Elisabeth in Hohenroth.
Foto: Hanns Friedrich | Der Wunsch der ungarischen Caritas wurde bei der achten Hilfslieferung in diesem Jahr weit übertroffen. Zum 100. Geburtstag hatte man sich 100 Fahrräder für die Bevölkerung in der Ukraine gewünscht.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 03.12.2020 02:14 Uhr

Insgesamt acht Transporte hat der Verein Humanitäre Ungarnhilfe Hl. Elisabeth bisher, trotz Corona-Beschränkungen, durchgeführt. Weit übertroffen wurde der Wunsch der ungarischen Caritas, zum 100. Geburtstag 100 Fahrräder aus Rhön-Grabfeld zu erhalten. Ungarnhilfe-Vorsitzender Klaus Höhn: „Die Bevölkerung hat diesen Aufruf sehr ernst genommen und uns mit Fahrrändern gut eingedeckt, sodass wir mehr als 100 'Drahtesel' zu unseren Freunden in der Ukraine liefern können.“

Auch wenn mit 100 Fahrrädern dem Wunsch der Caritas in Ungarn entsprochen wurde, ist der Bedarf nach wie vor sehr hoch. Die bereits gespendeten Fahrräder wurden in einem eigens angemieteten Lager nahe der ukrainischen Grenze zwischengelagert. Sobald die Grenze wieder durchlässig ist, werden sie wie gewohnt von Jugendlichen des ungarischen Kulturvereins über die Grenze gebracht.

Persönliche Kontakte fehlen

Klaus Höhn dankt in diesem Zusammenhang der gesamten Landkreisbevölkerung für die Spendenbereitschaft. „Wir sind immer wieder überrascht und erfreut, dass unsere Aufrufe und Bitten so gut angenommen werden.“ Die Annahme von Spenden im Lager in Herschfeld ist derzeit aufgrund von Covid 19 nur noch mittwochs von 9 bis 13 Uhr  möglich ist. Dies natürlich unter den vorgeschriebenen, strengen Hygieneregeln.

Diese und die erschwerten Coronabedingungen machen zur Zeit auch die persönlichen Kontakte in Ungarn und in der Ukraine vor Ort unmöglich. Klaus Höhn: „Die Ukraine ist völlig abgeschottet und das macht mich traurig, da wir als Verein in der jetzigen Lage nicht persönlich eingreifen können.“

Ein neues MVZ entsteht

Aktuell laufen im Verein Humanitäre Ungarnhilfe die großen Weihnachtsaktionen für die Bescherung hilfsbedürftiger Kinder. Ein großes Dankeschön richtet Klaus Höhn dabei an die Kindergärten und Schulen, die enorm große Hilfsbereitschaft zeigen. Noch sei ungewiss, wie die große Weihnachtsbescherung mit Kardinal Erdö in diesem Jahr ablaufen soll. Überlegungen gehen aktuell dahin, dass die Ungarische Caritas die entsprechenden Pakete direkt zu den bedürftigen Familien ausfährt. Eine andere Möglichkeit wird es nicht geben, da auch in Ungarn die Infektionszahlen rasant steigen.

Vor kurzem wurde der Bau eines Medizinischen Versorgungszentrums im Kleinformat begonnen. Ein Bauunternehmer aus Visk betreibt das Projekt. Er habe so viel Glück im Leben gehabt, dass er dies dadurch an die Ärmsten der Armen zurück geben möchte, ist sein Bestreben. Das neue MVZ entsteht als Neubau und verfügt über zwei Untersuchungszimmer, einen Warte- und Sanitärbereich sowie die Verwaltung.

Die desolate Situation verbessern

Die Betreuung übernehmen Schwestern mit Hebammenausbildung und die von der ungarischen Regierung finanzierte Ärztemission der ungarischen Caritas. Das bedeutet, dass sie kostenfrei die Bewohner von Visk und Umgebung untersuchen, betreuen und behandeln. Sofern ärztliche Leistungen zu Therapien notwendig sind, werden diese in Ungarn von ungarischen Ärzten durchgeführt. Die Bezahlung übernimmt die Caritas Hungarica.

Klaus Höhn: "So wird alles getan, um die desolate medizinische Situation in der Region Transkarpatien etwas abzumildern." Er berichtet, dass gerade Kinder sowie Schwangere und junge Mütter vor, während und nach der Geburt völlig auf sich alleine gestellt sind. Aber auch die medizinische Versorgung bei den Senioren lässt zu wünschen übrig. Das ergaben die Vorsorgeuntersuchungen der Ärztemission.

Geldspenden sind momentan nötig

Unbehandelter Bluthochdruck, Diabetes, Seh- und Hörschwäche wurden bei vielen der untersuchten Senioren festgestellt. Deshalb wird die Gemeindeschwester auch die Betreuung dieser Personengruppe übernehmen.

Seit vielen Jahren engagiert sich die Ungarnhilfe in der Stadt Visk in der Ukraine, zusammen mit der Ärztemission der ungarischen Caritas. Hier lebt eine Minderheit der ungarischen Bevölkerung in ärmlichen Verhältnissen und braucht dringend Unterstützung. Wegen Covid sind momentan vor allem Geldspenden notwendig. Diese werden vom ungarischen Generalkonsul persönlich zielgerichtet an Ort und Stelle gebracht. Spenden können über das Konto bei der Sparkasse Bad Neustadt, IBAN DE65 793 530 900 011 097 680, unter dem Stichwort "Ungarnhilfe" getätigt werden.

 
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