Ihren Jahresurlaub nutzten der Vorsitzende der Humanitären Ungarnhilfe Heilige Elisabeth, Klaus Höhn und seine Ehefrau Thea, um mit dem ungarischen Malteser Caritasdienst MMSZ eine Vereinbarung für die zukünftige Zusammenarbeit bei humanitären Großprojekten in trockene Tücher zu bringen. Anlass war die großzügige Spende der Firma Preh, die ihre komplette alte Kantineneinrichtung für einen gemeinnützigen Zweck in Ungarn zur Verfügung stellte.
Nachdem die Caritas Hungarica das Projekt in dieser Größe nicht stemmen konnte, musste nach einem geeigneten Partner Ausschau gehalten werden. Es entwickelte sich rege Korrespondenz mit dem Malteser Caritasdienst, bis es schließlich zu einem Termin in Budapest kam. Beide Seiten waren voneinander angetan, so dass an konkrete Planungen gedacht wurde.
Eines der Projekte wurde in Gyöngyös, einer Kreisstadt etwa 80 Kilometer nordöstlich von Budapest, besichtigt. Dort wird Kindern und arbeitslosen Jugendlichen aus armen Familien eine Ausbildung ermöglicht. Sie können den Beruf des Kochs, Konditors, der Bedienung oder des Schneiders erlernen. In der Einrichtung ist eine Lehrküche untergebracht, die erweitert werden muss, um den Anforderungen für die Abnahme der Prüfungen der Azubis gerecht zu werden. Dazu soll ein Restaurant eröffnet werden, damit die angehenden Köche und Bedienungen für die Praxis fit werden. Außerdem werden durch die Lehrküche Obdachlose verpflegt. Dort wird der Großteil der Preh-Küche verbaut werden.
Die Mannschaft der Humanitären Ungarnhilfe Hl. Elisabeth hat mit einem enormen Arbeitsaufwand die Kücheneinrichtung von Preh demontiert. Sie ist mittlerweile von drei 40-Tonnen-Sattelaufliegern nach Budapest gebracht worden. Dieselbe Mannschaft wird nach Ungarn reisen und die Einrichtung wieder installieren. Ein Problem für die Truppe stellt das Transportmittel dar, um die Mannschaft vor Ort zu bringen. Unterstützung mit einem Kleinbus für den Einsatz wäre ein Segen.
Alles in allem ein Kraftakt für die aktiven Ruheständler des Vereins. Der Vorsitzende ist voll des Lobes über das Engagement der Mitglieder, die in den vergangenen Wochen und Monaten schier Unmögliches geleistet hätten. Erst zwei Wochen vor der Aktion Küche wurde ein Transport mit einem Zwölftonner voller Möbel für die Hochwasseropfer in Serbien in Marsch gesetzt. Der ungarische Caritasdirektor Pfarrer Écsy hatte den Hilferuf eines serbischen Kollegen nach Hohenroth weitergeleitet, der prompt erfüllt wurde.
Damit dies alles zu schaffen ist, ist der Verein auf Spenden angewiesen. Sachspenden können an den bekannten Abgabeorten in Hohenroth, Mellrichstadt und Bad Königshofen-Aub abgegeben werden. Gebraucht werden alle Dinge des täglichen Lebens, wie Bekleidung, Wäsche, Elektrogeräte. Geldspenden werden erbeten auf das Konto bei der Sparkasse Bad Neustadt, IBAN DE65 7935 3090 0011 0976 80.
In einem weiteren Projekt im Dorf Tarnabod, etwa 120 Kilometer nordöstlich von Budapest, werden obdachlose Familien aus Budapest in leerstehenden Häusern untergebracht. Um die Einrichtung möglichst autark führen zu können, wurde ein Betrieb zur Demontage von Elektroschrott aufgebaut.
In einem dritten werden im Budapester Bezirk III täglich etwa 200 Personen in einer Obdachlosenküche versorgt. Etwa 20 Kinder bekommen außerdem vor der Schule ein Frühstück. Dort sollen die Kühlhäuser installiert werden, da momentan durch eine Vielzahl an Kühlgeräten der Energieverbrauch sehr hoch ist. Außerdem werden diverse Küchenteile von Preh eingebaut, um die Kapazität der Küche zu sichern.