
Jetzt ist es also doch eingetreten, was manche am Ratstisch von Bastheim schon bezweifelt hatten: Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung waren alle Mandatsträger anwesend. Ein Volksvertreter hatte sogar seine Geburtstagsfeier unterbrochen, um präsent zu sein. Damit war mit 15 Abstimmungsberechtigten eine ungerade Zahl vorhanden, so dass nun einer Entscheidung zur Zukunft der Bastheimer Verwaltung nichts mehr im Wege stand. Und so kam es, dass im dritten Anlauf mit der denkbar knappsten Mehrheit der Anschluss an Ostheim den Vorzug vor Mellrichstadt erhielt.
Weil schon das Thema in der Vergangenheit ausgiebig behandelt worden sei, wie Bürgermeisterin Anja Seufert bemerkte, leitete das Gemeindeoberhaupt ohne jegliche Diskussion die Abstimmung ein. Zuletzt hatte das Gremium am 15. Dezember das Thema behandelt. Wegen der Abwesenheit eines Gemeinderats war das Votum unentschieden ausgefallen, so dass keine Entscheidung gefallen ist. Jetzt stimmten inklusive der Bürgermeisterin sieben Volksvertreter für einen Anschluss an Mellrichstadt, acht dagegen und somit hab es eine Mehrheit für Ostheim.
Langwieriges Genehmigungsverfahren
Mit dem Beschluss kann nun ein langwieriges Genehmigungsverfahren eingeleitet werden, das bis in den bayerischen Landtag reiche, erklärte Geschäftsleiter Klaus-Dieter Hahn später gegenüber der Presse. Parallel dazu wird das Vorhaben mit der Verwaltung in Ostheim abgestimmt. Dort müssen voraussichtlich zwei weitere Räume geschaffen werden, was jedoch unproblematisch sei. Etwa drei bis vier Mitarbeiter werden dann ihren Einsatzort wechseln, während ein bis zwei Kräfte im Rathaus von Bastheim bleiben. Weil Ostheim mit dem gleichen EDV-System arbeitet wie Bastheim, sei die Wahl aus diesem Grund von Vorteil.
Kosten werden durch den Anschluss wohl nicht eingespart, erwartet Hahn. Der Entschluss hänge vielmehr mit den wachsenden Anforderungen an eine Verwaltung zusammen. "Der bürokratische Ablauf wird immer komplizierter und aufwendiger. Dafür werden eigentlich Spezialisten gebraucht. Unsere kleine Verwaltung ist mit der Vielzahl der unterschiedlichsten Aufgaben einfach überfordert."
Ungeklärt sei, wie es mit dem Rathausgebäude weitergeht, fuhr Hahn fort. Nach dem Auszug der Sparkasse werden nun weitere Räume leer stehen. Das sei umso bedauerlicher, weil das Anwesen vor etwa zehn Jahren energetisch saniert worden ist.
Veraltete Satzungen wurden beanstandet
Im weiteren Verlauf der Sitzung stimmte das Gremium für die Aufstellung eines Bebauungsplans Mühltor, um Flächen für Gewerbe zu gewinnen. Die Kosten des Verfahrens tragen die Betroffenen. Ähnliches gilt für einen Bebauungsplan in Reyersbach, mit dem zwei Baugrundstücke an der Ortsauffahrt nach Rödles gewonnen werden. Grünes Licht gab es für ein Carport in Reyersbach und einen Reitplatz in Bastheim.
Schließlich befasste sich das Gremium mit den Ergebnissen der überörtlichen Rechnungsprüfung für die Jahre 2014 bis 2016. Beanstandet wurden dabei in erster Linie einige veraltete Satzungen. Vor allem die rechtlichen Grundlagen für die Trink- und Abwassersatzung wurden auf den neuesten Stand gebracht.
Im Rathaus stehen dann Räumlichkeiten für z.B. Physiotherapie, Arztpraxis, Büroräume für Biosphärenreservat... zur Verfügung.