(lena) Umweltschutz nimmt einen immer größeren Stellenwert ein, auch bei Unternehmen aus der Industrie und dem Dienstleistungsgewerbe. Aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld haben sich zwei Unternehmen, die Wäscherei Ullmer (Bad Neustadt) und Feinmechanik Griebel (Bischofsheim), durch besondere freiwillige Leistungen auf dem Gebiet des Umweltschutzes für die Teilnahme am Umweltpakt Bayern qualifiziert, dessen Hauptaugenmerk auf der kontinuierlichen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes liegt.
Am heutigen Montag, 30. Mai, bekommen Vertreter der beiden Unternehmen von Regierungspräsident Paul Beinhofer eine Teilnehmerurkunde überreicht. Kerngedanke des Umweltpaktes Bayern ist es, auf freiwilliger Basis einen Ansatz für den Umweltschutz in den Betrieben zu verankern, heißt es in einer Pressemitteilung der Regierung von Unterfranken.
Die Wäscherei Ullmer hat am Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe teilgenommen, ein Zertifizierungssystem für kleine Unternehmen aus Handwerk, Industrie und Handel. Es umfasst grundlegende und branchenbezogene inhaltliche Anforderungen an ein Qualitäts- und Umweltmanagementsystem. Hintergrund dieser Zertifizierung sei es, mit wenig Verwaltungsaufwand ein effektives Umweltmanagement umzusetzen, sagt Peter Kess, Mitarbeiter der Firma Ullmer. Anders als die Zertifizierung ISO 14001 ist der Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe auf Firmen mittlerer Größe abgestimmt, wie die Wäscherei Ullmer mit rund 200 Mitarbeitern.
Die Firma Ullmer hat ein Handbuch mit den Maßnahmen erstellt, die sie im vergangenen Jahr umgesetzt hat. Nach dieser Frist kontrolliert ein unabhängiger Prüfer die Maßnahmen. „Erst dann wird das Zertifikat ausgestellt“, sagt Peter Kess.
Wasser einsparen ist ein Ziel
Fünf Ziele hat sich Ullmer gesetzt, wie die verstärkte Integration der Mitarbeiter an Maßnahmen und Vorschlägen. „Wir haben einen Ideenkasten aufgestellt, in den die Mitarbeiter Verbesserungsvorschläge werfen können“, so Peter Kess. Einen hohen Stellenwert nimmt die Arbeitssicherheit ein. Die Firma Ullmer, die täglich 30 Tonnen Wäsche reinigt, hat sich zum Ziel gesetzt, Wasser einzusparen. Dies soll durch tägliche Erfassung der Zähler sichergestellt werden. Acht Liter Wasser verbraucht die Wäscherei pro Kilogramm Wäsche, wenn mehr benötigt werde, stimme etwas nicht, sagt Peter Kess. Wichtig sei auch eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit, wie die Veröffentlichung der Umwelterklärung.
Kooperation mit anderen Firmen
Die Idee für die Zertifizierung hat Peter Kess aus dem Landkreis Bad Tölz mitgebracht, wo er bis vor einigen Jahren arbeitete. Eine große Möglichkeit dieser Prüfung sieht Kess in lokalen Netzwerken, die daraus entstehen können. Bei der Beteiligung mehrerer Firmen können Arbeitsgemeinschaften zur umweltorientierten Qualitätsmanagement gebildet werden. So würden sich mehr Möglichkeiten ergeben, Fachthemen zu besprechen, wie beispielsweise die Solartechnik. „Wir machen Werbung im Landkreis, dass sich die Firmen am Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe beteiligen“, berichtet Kess.
Im Landratsamt hat es bereits eine Auftaktveranstaltung gegeben, bei der Frank Schneider von der Handwerkskammer und der Umweltberater Frank Ziegler den Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe vorstellten. Rund 30 Firmen interessierten sich bei dieser Veranstaltung, eine Kooperation mit anderen Firmen hat sich noch nicht ergeben, sagt Peter Kess. „Durch Öffentlichkeitsarbeit wollen wir mehr Interessenten gewinnen.“
Feinmechanik Griebel in Bischofsheim hat das Umweltmanagementsystem ISO 14001 eingeführt und sich zum Ziel gesetzt, die Umwelt geringer zu belasten und die gesetzlichen Vorgaben und Regeln im Umweltschutzbereich einzuhalten. Auch sollen die Mitarbeiter für die Umwelt sensibilisiert werden. Die Firma arbeitet ständig an der Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes, es werde beispielsweise sehr darauf geachtet, dass die Öle ordnungsgemäß entsorgt werden, sagt Heidi Grösch von Feinmechanik Griebel. Auch die Arbeitssicherheit nimmt einen hohen Stellenwert ein.