Dr. Franz Ernsperger erinnerte daran, dass die Neumarkter Lammsbräu im Jahr 2001 den Deutschen Umweltpreis, die höchste Umweltauszeichnung Europas erhielt. Um die Nachhaltigkeit des ökologischen Denkens und Handelns weiter zu fördern, hatte sich die Firmenleitung entschlossen, jährlich eine "Öko-Rente" in Höhe von 10 000 Euro zu vergeben. In der Kategorie "Lieferanten" war der Preis für die Familie Warmuth mit 2 500 Euro dotiert.
In seiner Laudatio ging der Kulturreferent des Landkreises Rhön-Grabfeld auf das Iglu ein, das Albert Warmuth 1995 seiner Frau gebaut hat, weil diese an einer Skulptur arbeitete und plötzlich der Winter hereinbrach. Eva Warmuth konnte so im Hof des Anwesens weiterarbeiten und den Auftrag rechtzeitig fertigstellen. Damals wurde wohl die Idee zum Strohhaus geboren und heute gehören die Warmuths zu den wenigen in Deutschland, die in einem solchen wohnen.
Einfach ein Strohhaus bauen, das wollte die Familie übrigens nicht und reiste deshalb in Europa umher, um Strohhäuser zu besichtigen und Erfahrungen zu sammeln. Schließlich war man sich einig: Das Strohhaus in Wargolshausen sollte in Holzständerbauweise erstellt und mit Strohballen ausgefüllt werden.
Mittlerweile ist das Strohhaus fertig. Doch schon planen die Warmuths für ihren Aussiedlerhof eine eigene Pflanzenkläranlage. Antriebsfeder ist dabei Albert Warmuth, den seine Frau als einen "Tüftler" bezeichnet. Die Biobauern bewirtschaften einen 70 Hektar Betrieb, bauen Kartoffeln sowie Braugerste an, die sie an die Lammsbräu nach Neumarkt liefern. Für die Öko-Landwirtschaft entschied man sich nach den Worten von Eva Maria Warmuth, um den bäuerlichen Betrieb zu erhalten.
Viele, so Friedrich, hätten in den Anfangstagen das Strohhaus belächelt und den Kopf geschüttelt, ob solcher "Narren". Die Kritiker sind heute alle verstummt. Sie haben erkannt, dass Eva und Albert Warmuth nicht nur von ihrem Strohhaus lange geträumt, sondern das gemütliche Zuhause auch verwirklicht haben. Dank sagte der Kreiskulturreferent der Lammsbräu für die Auszeichnung der Rhön-Grabfelder, die damit das würdigen, was die Warmuths in vielen Jahren aufgebaut haben und auch noch weiterhin der Umwelt zuliebe tun.