Den Umwelt- und Klimaschutzgedanken hat die DJK Unterweißenbrunn seit Jahren verinnerlicht. Viele kleine und größere Maßnahmen wurden in der Vergangenheit umgesetzt, wofür der Verein nun mit dem Umweltsonderpreis der Lechwerke (LEW AG) und des Bayerischen Landes-Sportverbands ausgezeichnet wurde.
Bedingt durch die Corona-Pandemie konnte die Verleihung nicht im Rahmen einer Messe in Ingolstadt vorgenommen werden. Doch umso herzlicher wurde BLSV-Kreisvorsitzender Klaus Greier beim Ortstermin mit der Preisübergabe in Unterweißenbrunn vom Vorstandstrio der DJK Unterweißenbrunn und Bürgermeister Georg Seiffert begrüßt.
Erster Verein im Landkreis
Die DJK Unterweißenbrunn ist der erste Verein im Landkreis, dem solch ein Umweltsonderpreis verliehen wurde, betonte Greier. Dies mache den Verein zum Vorreiter und Vorbild für Vereine über den Landkreis hinaus. Geier betonte aber auch, dass viele Sportvereine im Bereich Umwelt- und Klimaschutz schon lange aktiv sind die Devise beherzigen: Kleine Schritte, große Wirkung. Dem BLSV gehe es darum, Vereine hierbei zu unterstützen. Zudem habe man die Lechwerke als Sponsor für die Preisgelder gewinnen können. Neben dem DJK Unterweißenbrunn wurden mit dem Umweltpreis der FC Chamerau 1927, der SV Oberrieden und der TV Geisenhausen ausgezeichnet.
Die Vorsitzenden Klaus Seiffert, Josef Walter und Matthias Kirchner stellten die Projekte der DJK Unterweißenbrunn vor: Da die Niederschläge in den zurückliegenden heißen Sommern spürbar nachgelassen haben, reichte die vereinseigene Regenwasserzisterne leider nicht mehr für die Bewässerung des Sportplatzes aus. In der Folge habe in den vergangenen Jahren qualitativ hochwertiges Wasser aus der örtlichen Trinkwasserversorgung in größeren Mengen hinzugekauft werden müssen.
Um diesen massiven Trinkwasserverbrauch zu beenden, wurde unter großem Einsatz vieler ehrenamtlicher Helfer ein Tiefbrunnen auf dem Vereinsgelände gebohrt. Die Bewässerung der gesamten Anlage mit Brauchwasser reduziert nun den Trinkwasserverbrauch um etwa 2000 Kubikmeter pro Jahr. Für Bürgermeister Georg Seiffert ist es ein Vorzeigeprojekt in Sachen Ressourcenschonung. Trinkwasser werde gespart und das vor Ort gewonnene Wasser dem Wasserkreislauf über die Sportplatzbewässerung direkt wieder zugeführt.
Beweiden statt Mähen
Die Sportanlage der DJK Unterweißenbrunn ist seit mehreren Jahren von einer etwa 450 Meter langen natürlichen Heckenlandschaft umgeben. In deren Vorfeld befindet sich ein zirka 7000 Quadratmeter großes Wiesengrundstück, das seit dem vergangenen Jahr zur Förderung der Artenvielfalt nicht mehr gemäht wird. Auf dieser Fläche hat das Biodiversitätszentrum Rhön in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Universität Würzburg Insektenhotels aufgestellt, um die Population von Wildbienen in den Dörfern zu untersuchen und künftig zu fördern. Zusätzlich wird auf ein maschinelles Mähen der großen Flächen um den Sportplatz verzichtet und durch eine insektenschonende Beweidung durch Schafe und Ziegen eines ortsansässigen Landwirtes ersetzt. Diese außergewöhnliche Idee des Artenschutzes diene anderen Vereinen als ein Vorbild und überzeugte die Jury, der DJK Unterweißenbrunn einen einmaligen Sonderpreis zu überreichen.
Das Preisgeld von 1000 Euro möchte die DJK Unterweißenbrunn für die Umrüstung der Flutlichtanlage auf LED-Beleuchtung nutzen. Erste Gespräche hierzu haben schon stattgefunden. Für Klaus Seiffert sind diese Aktionen ein Zeichen, dass auch in Corona-Zeiten, wenn in einem Sportverein vermeintlich wenig möglich ist, kein Stillstand herrscht und "doch was geht."