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WEGFURT
UmWeg gibt die Fackel an die Böllerschützen zurück
Es war das letzte Fackelfeuer der Bürgerinitiative „UmWeg”. Der Bau der Ortsumgehung Wegfurt wird realisiert, das Ziel der Bürgerinitiative ist in greifbarer Nähe. Andreas Griebel (rechts) Sprecher der Initiative, freute sich mit weiteren Bürgern über das Erreichte.
Foto: Marion Eckert | Es war das letzte Fackelfeuer der Bürgerinitiative „UmWeg”. Der Bau der Ortsumgehung Wegfurt wird realisiert, das Ziel der Bürgerinitiative ist in greifbarer Nähe.
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 16.03.2018 02:49 Uhr

Zehn Jahre haben die Wegfurter um die Realisierung ihrer Ortsumgehungsstraße gekämpft. Zehn Jahre, in denen sie beim jährlichen Fackelfeuer gemeinsam mit den Böllerschützen auf die Notwendigkeit der Ortsumgehung aufmerksam gemacht haben. In diesem Jahr hat die Bürgerinitiative „UmWeg“ nun zum letzten Mal zum Fackelfeuer eingeladen, denn der Bau der Ortsumgehung soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Doch das Fackelfeuer soll in Wegfurt weiter bestehen, so wurde die „goldene Fackel“ an die Böllerschützen zurückgegeben, die die Tradition schon lange vor dem Bemühen der Bürgerinitiative wiederbelebt hatten.

Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre

Das letzte Fackelfeuer der Bürgerinitiative nutzte Sprecher Andreas Griebel zu einem Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre. Denn nicht nur bei der Frühjahrsaktion war die Bürgerinitiative tätig, sondern trat auch rund ums Jahr immer wieder in Erscheinung. Insgesamt waren es in den zurückliegenden zehn Jahren 61 Aktionen. Los ging es am 11. Juni 2008 mit einen Infoabend, es folgten eine Unterschriftensammlung und eine Verkehrszählung. Unvergessen sind Aktionen wie das Schmücken der Laternen mit Protestschildern oder die Luftballonaktion „UmWeg geht in die Luft“.

„Wir haben uns das ganze Jahr über nicht versteckt, wir haben immer wieder Aktionen gestartet und Gespräche gesucht“, so Griebel.

„Der Aufwand hat sich gelohnt“

Auf kommunaler und regionaler Ebene bis hin zur Landes- und Bundesebene habe „UmWeg“ viel Unterstützung und positive Begleitung erfahren. „Der Aufwand, den wir betrieben haben, hat sich gelohnt.“ Besonders hob Griebel die Beteiligung der Bevölkerung und Vereine hervor. Denn ohne die Bürger wäre die Initiative wirkungslos geblieben. „Wir haben bei allen Aktionen auf den Rückhalt der Bürger bauen können.“ Auch zu kurzfristigen Aktionen waren die Bürger bereit. Als Bundesverkehrsminister Ramsauer 2013 in Bad Brückenau war, hat „UmWeg“ um 11 Uhr erfahren, dass sie ihn dort treffen können. „Um 16 Uhr waren wir mit einer Gruppe vor Ort“, erinnert sich Griebel.

Eine eigene Handschrift

Bei allen Aktionen habe die Bürgerinitiative stets darauf geachtet, mit einer eigenen Handschrift aufzutreten. Eine Mischung aus klarer Forderung und Benennen der Wünsche, aber ohne Druck, Aggression – immer so, dass das Gegenüber noch handlungsfähig blieb und Spielraum hatte.

Auf die Frage, ob er an den Erfolg der Bürgerinitiative geglaubt hat, antwortet er: „Dass es dann doch so schnell geht, damit habe ich nicht gerechnet.“ Wegfurt habe denkbar schlechte Startbedingungen gehabt, war nur in der erweiterten Bedarfseinstufung und wies zudem ein erhöhtes ökologisches Risiko auf. Doch Beharrlichkeit habe letztlich doch zum Ziel geführt. Diese Beharrlichkeit sei Jahr für Jahr beim Fackelfeuer zum Ausdruck gekommen. Stets gab es die Schüsse der Böllerschützen und neue Aktionen rund um die Trasse. So wurde in einem Jahr ein Teil der Trasse mit Flammschalen beleuchtet, in einen anderen Jahr mit Leuchtballons markiert und einmal gab es auch Schriftzüge.

Spontane Aktionen

Entstanden ist die Bürgerinitiative im Jahr 2008 aus dem Wahlkampf der Bürgerliste Wegfurt. Andreas Griebel und Klaus Kleinhenz wurden die Sprecher. Unvergessen bleibt der 8. August 2008, als der damalige Bayerische Ministerpräsident Günter Beckstein mit seinem Wahlkampfbus in Wegfurt gestoppt wurde. „Er hat tatsächlich halten lassen und mit uns gesprochen“, erinnert sich Griebel an dieses spontane Ereignis.

Bisheriger Höhepunkt für die Bürgerinitiative war natürlich der Spatenstich am 27. Juli vergangenen Jahres. Doch ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt waren sowohl Griebel wie auch Kleinhenz im Urlaub. Beide haben sich fest vorgenommen, bei der Einweihung dabeizusein. „Es wäre für uns Wegfurter ein schönes Weihnachtsgeschenk, wenn wir Weihnachten ohne Durchgangsverkehr feiern könnten.“

Der Baufortschritt

Den Baufortschritt können die Wegfurter derzeit täglich besichtigen. Im Moment werden die Brückenbauwerke erstellt. Die Ausschreibung für den Streckenbau sei in Vorbereitung, informierte Griebel.

In diesem Jahr nun gab es zwei Fackelfeuer, eines der Jugend und eines auf der Trasse. Wieder waren die Böllerschützen gefragt, nicht nur, um den Winter mit ihrem Salut zu vertreiben, sondern in diesem Jahr die Freude der Wegfurter über den Bau der Ortsumgehung zum Ausdruck zu bringen.

Den Dank der Stadt Bischofsheim überbrachte der stellvertretende Bürgermeister Egon Sturm. „Die Wegfurter haben gezeigt, wie ein Dorf zusammenhält und gemeinsam für ein Projekt einsteht. Wir sind unserem Ziel ein großes Stück näher, nun gibt es kein Zurück mehr. Jetzt kann es nur noch vorangehen. Die Vorfreude auf die Eröffnung der Straße, ist heute schon in Wegfurt spürbar.“

 
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