Zappalott betritt das Zimmer und macht gleich mal klar, dass er - ein Zauberer - selbst verzaubert ist: und zwar vom Weltraum. Also entspinnt sich im Dialog mit den Kindern erst mal ein informatives, unterhaltsames und erheiterndes Zwiegespräch über Planeten, Kometen und Weltraumraketen. So auch der Refrain eines der revueartigen Lieder, den das Publikum mitsingt. So allmählich verleiht er der Fantasie der Kinder Flügel. Beim Thema Weltraum hat er leichtes Spiel, befeuert durch einige verblüffende Phänomene, wenn z.B. beim Öffnen des Buches mit Planeten- und Sternenbildern eine große Stichflamme aus dem Buch hochschlägt oder ein auf eine Tafel gemalter Mond mit den Augen kullert und zu reden anfängt und das auch noch auf despektierliche Art, indem er Kinder als Rinder bezeichnet und der Frechheiten mehr, sodass ihn Zappalott am Ende wieder wegwischt.
Zappalott heizt erst mal die Stimmung an und bereitet das Publikum auf das vor, was kommt, nachdem er sich zurückgezogen hat, um seinen verdienten Schlaf zu halten, denn er outet sich als Tagschläfer, der nachts aktiv ist und kann obendrein nur bei Vollmond schlafen. Das erklärt, warum er den immer wieder auf die Tafel malen muss. Wäre auch gut, wenn er halt nicht so frech wäre.
Doch dann kracht`s und das Zimmer hüllt sich in Nebel, aus dem eine seltsame Gestalt auftaucht, in einem grellgrünen Ganzkörperfell und mit einer grünen Nase. Der Außerirdische stellt gleich mal alles auf den Kopf. Er spricht ein außerirdisches Kauderwelsch, das nur entfernt an ein korrektes Schuldeutsch erinnert und viel Heiterkeit hervorruft. Er lässt die Blumen aus dem Kübel rückwärts wachsen, die die Köpfe einziehen und nur mit einem gebrabbelten Zauberspruch wieder hervorkommen. Dann wendet er sich an das Publikum, stellt sich vor und berichtet, dass sein Heimatplanet kaputtgegangen ist und er ein neues Zuhause sucht.
Das Problem dabei? Er ist ein Außerirdischer, sieht anders aus und hat eine grüne Nase. Wie auch bei uns Menschen macht die Vergleicheritis die Verständigung nicht leicht. Doch gelingt es ihm so einige Missverständnisse und Vorurteile aus dem Weg zu räumen und das Vertrauen der Kinder zu bekommen. Seiner Schlussfrage, ob er denn auf der Erde bleiben kann, schallt ein lautes Ja entgegen.
Dann dampft der AI ab. Als Zappalott ausgeschlafen wieder das Zimmer betritt, stellt er fest, dass da, wo zuvor das Bücherregal stand, nun Planeten und Sterne schweben. Die Kinder erzählen ihm, was während seiner Abwesenheit los war. Auch Zappalott findet es in Ordnung, dass der Besucher bleibt.
Zappalott verzaubert mit seiner Geschichte, der Interaktion mit dem Publikum durch Lieder, Bewegungen und Gespräche. Seine Zauberei ist frappierend und fügt sich doch unaufdringlich und passend in den Fluss der Geschichte ein.
Von: Armin Meisner-Then, Kulturveranstalter Bad Neustadt
