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Bad Neustadt
Über das Sterben im Jahr 2045
Traten bei der Ethik-Fachtagung auf (von links): Wolfgang George (Leiter Transmit-Projektbereich Versorgungsforschung und Beratung Gießen), Ute Hiby (Ärztliche Leitung der Palliativstation am Rhön-Klinikum), Thomas Sitte (Vorstand Deutsche Palliativstiftung Fulda), Conrad Wesch (Universitätsspital Basel), Heike Seeliger, Volker Ziegler und Sebastian Kerber (alle Rhön-Klinikum).
Foto: Katrin Maria Schmitt | Traten bei der Ethik-Fachtagung auf (von links): Wolfgang George (Leiter Transmit-Projektbereich Versorgungsforschung und Beratung Gießen), Ute Hiby (Ärztliche Leitung der Palliativstation am Rhön-Klinikum), Thomas ...
Bearbeitet von Ludwig Sanhüter
 |  aktualisiert: 11.05.2024 02:42 Uhr

Die Ethik-Fachtagung der Klinik für neurologische Frührehabilitation und neurologische Intensivmedizin am Rhön-Klinikum-Campus Bad Neustadt ging der Frage nach, wie das Ende des Lebens in der Zukunft aussehen wird. Thematisiert wurden intensivmedizinische und pflegerische Perspektiven sowie mögliche Herausforderungen und Szenarien der Gestaltung des Lebensendes. Das geht aus einer Pressemitteilung des Klinikums hervor, der folgende Informationen entnommen sind. 

Das Sterben ist unausweichlich. Doch in Deutschland über den Tod oder das Sterben zu sprechen, ist nach wie vor ein Tabuthema, heißt es darin. Nur wenige Menschen beschäftigen sich mit der eigenen Sterblichkeit. Obwohl jeder Mensch eines Tages stirbt, verdrängen wir die Gedanken über die eigene Endlichkeit. 

Ausgehend von dem 2023 erschienenen Buch "Wie werden wir in Zukunft sterben?", in welchem Szenarien zu Sterben, Tod und Trauer im Jahr 2045 thematisiert werden, beschäftigte sich die – dem Buchtitel gleichnamige – Ethik Fachtagung mit der Frage, wie das Lebensende in Zukunft aussehen wird. Die Vortragsveranstaltung ging zudem einer Reihe interessanter soziologischer Fragestellungen zur Vielfalt des Sterbens in der aktuellen Gesellschaft nach: Wie gehen wir in Zukunft mit den Themen Sterben, Tod und Trauer um? Wie werden sich Bedürfnisse und Erwartungen entwickeln? Werden immer mehr Menschen in Pflegeeinrichtungen sterben? Im Fokus stand dabei die allgemeine Versorgung im Krankenhaus, der Sterbeort Intensivstation, die vorausschauende Lebensplanung hinsichtlich einer Patientenverfügung sowie die Diskussion um lebensverkürzende Maßnahmen gegenüber der bereits gegenwärtigen verfügbaren Möglichkeit palliativer Versorgung.

Rund 150 Personen nahmen sich die Zeit, sich dem schwierigen Thema zu widmen. Dies griff der Chefarzt der Klinik für neurologische Frührehabilitation und neurologische Intensivmedizin am Rhön-Klinikum-Campus Bad Neustadt, Dr. Volker Ziegler, in seiner Begrüßungsrede auf und bedankte sich bei den Teilnehmenden über das vorhandene Interesse. „Sterben, Sterben können, Sterben dürfen und alle damit zusammenhängenden formalen Probleme ist das, was mir als Mediziner tagtäglich begegnet und was in unserer komplexen Welt, mit sämtlichen Errungenschaften und Fortschritten, nicht einfacher wird. Ihr zahlreiches Erscheinen zeigt die Notwendigkeit, sich damit auseinander zu setzen", sagt Ziegler.

Professor Dr. Sebastian Kerber, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Kardiologie I, stellte die Thematik des Sterbens in den Kontext des Klinikalltags: "Krankenhaus ist 7/24 – Menschen auf die Welt zu bringen und Menschen in den Tod zu begleiten." Besonders dankbar ist er über das Vorhandensein der Klinik für Palliativmedizin am Standort unter der Leitung von Frau Ute Hiby. "Für den Campus ist das eine große Bereicherung", sind sich die beiden Chefärzte einig.

Der Fachvortrag "Das Krankenhaus und die Intensivstation als Sterbeorte der Zukunft" von Professor Dr. Wolfgang George, Mit-Herausgeber des Buches "Wie werden wir in Zukunft sterben?" und Leiter des Transmit Projektbereichs Versorgungsforschung und Beratung in Gießen, war ein gelungener Auftakt in die Thematik. Es folgten spannende Vorträge zu Sterben jetzt und in Zukunft auf der Intensivstation durch Conrad Wesch, Fachleiter Pflege APN auf der Intensivstation am Universitätsspital Basel, Form und Auswirkungen zukünftiger Patienteninformation durch Heike Seeliger (Angehörigenberaterin / Fall-Managerin am Rhön-Klinikum) und Volker Ziegler sowie zur Fragestellung "Sterbehilfe und assistierter Suizid als Teil zukünftiger Versorgungspraxis auch auf der Intensivstation?" durch Dr. Thomas Sitte, Palliativmediziner für Kinder und Erwachsene. Die Fachtagung ermöglichte zudem einen Austausch untereinander, was für viele wertvolle neue Anregungen und Denkanstöße sorgte. 

 
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