"Dieser Tag wird in die Historie des TSV Mellrichstadt eingehen", resümierte Wolfgang Taubert, der TSV-Spartenleiter Sportabzeichen, am Freitagabend, nachdem die Großveranstaltung "DOSB-Sportabzeichen-Tourstopp" beendet war. Es war ein langer Tag mit vielen Höhepunkten, ein großartiges Gemeinschaftswerk mit zahlreichen ehrenamtlichen Akteuren und professioneller Unterstützung durch die DOSB-Protagonisten. Für knapp 1200 Schüler war es ein unvergesslicher Sporterlebnistag. Viele gute Ideen waren eingeflossen in den Programmablauf, der am Ende gekrönt wurde mit einem Weltrekord-Sportabzeichen.
Ermüdet, aber erleichtert und glücklich ließen die Verantwortlichen und der harte Kern des Sportabzeichen-Teams den langen Aktionstag im Schatten der untergehenden Sonne noch einmal Revue passieren. Der Breitensporttag voller Höhepunkte hatte den enormen Aufwand in der Vorbereitungszeit gelohnt. Ein besonderes Lob zollten Taubert und TSV-Vorsitzender Klaus Graf dem Hauptorganisator Klaus Greier. Der BLSV-Kreisvorsitzende aus Hollstadt hatte seit Monaten und vor allem in den letzten zehn Wochen fast seine gesamte Freizeit damit verbracht, einen praxistauglichen Ablaufplan für das in Kooperation mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) erstellte Konzept aufzustellen.
1200 Schüler auf dem Wettkampfgelände
Denn früh war klar, dass am Ereignis-Vormittag rund 1200 Schüler und Schülerinnen aus sieben Schulen im Landkreis binnen vier Stunden durch mehr als ein Dutzend Sportartstationen mit Zeiten- und Weitenmessung zu schleusen waren. Dafür brauchte es eine gut funktionierende Kooperation mit den teilnehmenden Schulen und eine ausreichende Zahl an Wettkampfstrecken und -flächen, Sprunggruben und Prüfpersonal. Diese großumfängliche Disposition und Raumaufteilung am Sportgelände neben der Dreifachturnhalle und in der Halle war eine enorme logistische Herausforderung.
Realschule und Gymnasium organisierten als Helfer aus den älteren Jahrgängen rund 90 Schüler, die den Prüfern, den Schulgruppen und sonstigen Stationen vormittags zur Verfügung standen. Vom Nachmittag bis zum Abend stellte der TSV dann noch 40 weitere Personen bereit. Taubert lobte auch die gute Zusammenarbeit aller Akteure mitsamt Moderator Andree Pfitzner.
Aufwärmprogramm mit Olympia-Siegern
Ab dem frühen Morgen reihte sich Höhepunkt an Höhepunkt. Ab dem Einmarsch der Schüler stieg die Spannung permanent. Die Sportbotschafter auf der Bühne – Rennrodlerin Anna Berreiter (Silbermedaille bei Olympia 2022), der Olympiasieger und mehrfache Weltmeister im Ringen, Frank Stäbler, und der 16-fache Paralympics-Sieger im Ski-alpin, Gerd Schönfelder – leiteten sogleich eine Aufwärmaktion an. Die drei betätigten sich auch als engagierte Coaches der Kinder direkt an den einzelnen Sportstationen, beim Weitwurf, Weit- und Zonenspringen und im Sprint.
Als Beobachter und Helfer im Sportabzeichen-Team hatte man eine wahre Freude an dem bunten Treiben, an den Ansagen und an den strahlenden Kinderaugen. Zwischendurch maßen sich in einem spaßigen Wettkampf im Stiefelweitwurf die drei Spitzensportler mit einigen anwesenden Kommunalpolitikern, Schulleitern und Klaus Greier. Sieger wurde Frank Stäbler.
Mittags leerte sich vorübergehend das Sportgelände. Die Helfer und Hauptakteure wurden in der Gymnasiums-Kantine verpflegt. Ein Teil wanderte ab zum Mellrichstädter Sportbad, wo gut zwei Stunden lang die Möglichkeit genutzt wurde, Schwimmleistungen zu erbringen.
Freizeitsportler am Start und ein neuer Weltrekord
Damit wurde auch der Startschuss für die Bevölkerung geben, an der großen Breitensportveranstaltung selbst teilzunehmen, um das Sportabzeichen zu erwerben. Ab etwa 15 Uhr kamen dann die ersten Freizeitsportler, Familien und Vereinsgruppen zum Sportgelände, um sich in den vier Kategorien Schnelligkeit, Kraft, Koordination und Ausdauer messen zu lassen. Auch sie konnten sich noch Autogramme holen und die vielen Angebote an den Stationen ausprobieren.
Um 18 Uhr startete dann der Weltrekordversuch im "schnellsten Sportabzeichen" in den vier Disziplinen Standweitsprung, Weitsprung, 100-Meter-Sprint und 3000-Meter-Lauf. Dorothee Bär betätigte die Startklappe für Rhys Bishop vom SC Ostheim und Markus Veth vom TSV Rannungen. Unter dem lauten Beifall der Zuschauer bewältigten die beiden die ersten drei Disziplinen im Schnelldurchgang und starteten abschließend schnelle siebeneinhalb Sportplatzrunden bis zum Stopp der Uhr. Rhys Bishop knackte die bisherige Bestzeit von 11:11 Minuten und wurde in sagenhaften 10 Minuten und 16 Sekunden gestoppt, Markus Veth kam nach 11:19 Minuten ins Ziel.
Fitnessstunde für alle und eine Spende für die Lebenshilfe
Alle übrigen Anwesenden waren dann abschließend noch zu einer Outdoor-Fitnessstunde eingeladen, an der sich vor der Bühne nicht nur die anwesenden Freizeitsportler und -sportlerinnen beteiligten, sondern auch Mellrichstadts Bürgermeister Michael Kraus. Die beiden Fitnesstrainerinnen Kerstin Braungart-Zink (Mellrichstadt) und Ricarda Seufert (Herschfeld) turnten die abwechslungsreichen Übungen vor. Im Intervall von Übung und Trinkpause hielten alle gut durch, ebenso eine Handvoll Kinder, die auch engagiert mitturnten.
Zur Belohnung für diese schweißtreibende Beteiligung übergab dann Bürgermeister Kraus den im Vorfeld schon in Aussicht gestellten Scheck in Höhe von 500 Euro an Klaus Greier, der nun der Lebenshilfe übergeben wird. Das war ihm der positive Werbeeffekt der großen Breitensportveranstaltung für Mellrichstadt und Umgebung wert.
