
Die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen 10 M und 9 P waren die Hauptakteure an der Udo-Lindenberg-Mittelschule. Eine angenehme Brise wehte über den Schulhof, als Konrektorin Melanie Dotzer die Gäste begrüßte. Bürgermeister und Schulverbandsvorsitzender Michael Kraus betonte, dass die Absolventen mit dem Zeugnis das Ticket für die Weiterfahrt gelöst hätten. Sportlich gesagt, hätten sie jetzt das Viertelfinale erreicht, weiterführende Schulen oder eine Ausbildung würden auf sie warten. Er wünschte den jungen Leuten, dass sie eine Perspektive finden, die ihren Stärken und Neigungen entspricht.
Abschied schmerze immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut, zitierte Schulrätin Inga Palma den Dramatiker Arthur Schnitzler. Abschied von der Schule, den Lehrern, den Mitschülern, vom vertrauten Leben. Auch für die Wegbegleiter sei es ein Abschied. Die Lehrerinnen und Lehrer würden sie dem Leben "in freier Wildbahn" übergeben. Im Namen des Schulamtes dankte sie für die Unterstützung und Beratung in den letzten Jahren. Die Schüler hätten etwas sehr Wichtiges unter Beweis gestellt: dass sie etwas zu Ende bringen können. "Bringen Sie die Dinge in Ihrem Leben zu Ende", gab sie ihnen mit auf den Weg.
Ein großes Lob an den Klassenleiter Christian Hemmert
Rektor Achim Libischer präsentierte beeindruckende Zahlen: 27 Schüler hatte die M-Klasse, 27 hätten die Mittlere Reife bestanden. In der Praxisklasse waren 8 angemeldet, 8 hätten den mittleren Schulabschluss geschafft. Ein Beleg dafür, dass sie fleißig und ausdauernd waren und, wenn es mal nicht so lief, sich durchbeißen konnten. Der Erfolg der M-Klasse habe viel mit dem Klassenleiter Christian Hemmert zu tun, der mit der ihm eigenen freundlichen Bestimmtheit die Schüler mitgenommen habe und nicht nur ein toller Lehrer sei, sondern auch immer ein Ansprechpartner.

Mindestens genauso viel Geschick hätten die beiden Männer, die die Praxis-Klasse hatten: Manuel Schmidt und der Sozialpädagoge Martin Beck. Mit viel Geduld, Verständnis und Einsatz hätten sie die Schülerinnen und Schüler immer wieder aufgefangen.
Wichtig sei die Persönlichkeitsentwicklung, es sollten starke Schüler entstehen. Mutig, stark und weltoffen sollen die Kinder ins Leben gehen. Sie sollen Haltung entwickeln, dass sie in der Lage sind, ihr Verhalten zu reflektieren. Nur zwei Schüler seien es gewesen, die im NT-Unterricht (Natur und Technik) den Klimawandel als bedrohlich ansahen. "Wofür engagiert ihr euch dann?", fragte er sie. Kinder bräuchten vielleicht einen Anstoß, um zu starten, sie steckten voller Talente. Sie sollten sich Dinge suchen, die den Alltag und sie selber bereichern. Wenn man Dinge gebe, bekäme man auch viel zurück.
Die Herausforderungen annehmen
Mit der Geschichte von Michael J. Jordan, der als kleiner Junge anfangs nicht die Aufnahme in ein Basketballteam schaffte und schließlich in den USA zum Sportler des Jahrhunderts gewählt wurde, wollte Manuel Schmidt den Schülerinnen und Schülern verdeutlichen, dass Herausforderungen auf sie warten. Er wünschte ihnen, dass sie die Herausforderungen annehmen, nicht fliehen, sondern sich bemühen, diese zu bewältigen und durch erfolgreiches Bemühen selber wachsen können. Einige hätten eine positive Entwicklung in den letzten zwei Jahren genommen.

Lehrer Christian Hemmert stellte in einem mathematischen Spiel fest, dass die Schüler in zehn Jahren 570.000 Minuten in der Schule waren. Sie hätten bis zum Schluss durchgehalten. Es sei eine sehr angenehme Klasse gewesen, eine gute Gemeinschaft, gute Harmonie, der Zusammenhalt sei positiv aufgefallen. "Bleibt offen und tolerant und lebenslustig", rief er ihnen zu.
Lion Scheuring von der 10M hatte Lobesworte für Lehrer Christian Hemmert parat. Die Sympathie für diesen Lehrer kam deutlich zum Ausdruck. Durch Strenge, aber auch durch seine lockere Art habe immer das richtige Lernklima in der Klasse geherrscht.
Auszeichnung der Klassenbesten
Bei der Auszeichnung der Klassenbesten ging es zunächst um den Sozialpreis, der an Sophia Landgraf ging. Sie würde die Schule seit Jahren bei verschiedenen Veranstaltungen begleiten, sie habe die Schule repräsentiert und nach außen ihre Verbundenheit dokumentiert. Vom Wesen her habe sie eine positive Ausstrahlung, sei motivierend für andere und habe eine hohe soziale Empfindsamkeit, lautete die Begründung.
In der M-Klasse haben mit Luzia Radina, Marlon Schubert und Jeremias Hebling drei Schüler den Durchschnitt von 1,78 erreicht: In der Praxisklasse wurde Luisa Flaum für ihren Durchschnitt von 2,4 ausgezeichnet.
Die Absolventinnen und Absolventen
Verabschiedet wurden aus der Klasse 9P: Luisa Flaum, Jasmin Rottmann, Mohamad Alothman, David Keßler, Mohammed Rashid, Jannik Schleyer, Leon Stephan und Finn Vielwerth.