Großer Bahnhof am Donnerstagnachmittag an der Udo-Lindenberg-Mittelschule Mellrichstadt: Bei der Amtseinführung von Schulleiter Achim Libischer und der neuen Konrektorin Melanie Dotzer füllten Schüler, Kollegium, Vertreter des Schulamts, des Schulverbands, der Stadt und des Landkreises sowie Freunde und langjährige Weggefährten der beiden Pädagogen die Aula. Roland Hoch, langjähriger Rektor der Schule und bis zu seinem Ruhestand Schulamtsdirektor in Schweinfurt, hatte Libischer 17 Jahre lang gefördert und durfte nun dabei sein, wie er in seine Fußstapfen trat. Ebenso Egon Bauß, Libischers Vorgänger im Amt, der keinen Hehl daraus machte, dass der Ostheimer die richtige Wahl für den Posten des Schulleiters sei.

Das gilt auch für die Schüler der Mittelschule, wie die Schülersprecher Jonathan Schmitt und Sabrina Dietz in ihrer Rede deutlich machten. "Herr Libischer war unser Wunschkandidat", bekannten sie freimütig. "Keiner passt besser an diese Stelle als Sie." Kann es für einen Schulchef ein besseres Lob geben? Wohl kaum. Kein Wunder, dass Libischer am Ende seiner Amtseinführung die Rede der beiden Schüler als die beste des Tages bezeichnete.

Greif nach deinem Stern

Libischer entwickelte die Vision von der Udo-Lindenberg-Mittelschule Mellrichstadt, an deren Umsetzung die ganze Schulfamilie zwei Jahre lang hart gearbeitet hatte. "Sie haben uns voll mitgezogen", lobte Jonathan Schmitt, "und am Ende haben wir unser Ding gemacht und es geschafft."  Für die neue Konrektorin Melanie Dotzer sei schon jetzt der Spruch "Greif nach deinem Stern" symbolhaft geworden, weshalb die Schülersprecher dem neuen Führungsduo zwei Sterne mitgebracht hatten, die sie durch den Schulalltag begleiten sollen.

Eine tolle Idee waren die Wünsche der Schüler in all den Sprachen, die an der Mittelschule gesprochen werden. Gute Wünsche für die Chefs gab es auf persisch, russisch, kurdisch, arabisch und bulgarisch, etwa viel Freude bei der Arbeit und Kraft für alle schwierigen Aufgaben. Die Übersetzung wurde natürlich von den Schülern gleich mitgeliefert. 

Ein Visionär an der Spitze

Schulamtsdirektor Klaus Jörg merkte scherzhaft an, er hoffe, dass nun Kontinuität an der Schule einzieht – immerhin habe es in den vergangenen fünf Jahren zahlreiche Wechsel an der Spitze der Mittelschule gegeben. Libischer, der bereits seit über 20 Jahren an der Mittelschule unterrichtet, kenne sich als Ostheimer in der Region bestens aus und seine Schule aus dem Effeff. Er selbst war vor 25 Jahren Libischers Seminarleiter und habe ihn als jungen Mann voller Ideen und Visionen schätzen gelernt, die er auch tatkräftig umzusetzen weiß. Bestes Beispiel: Die Umbenennung der Schule in Udo-Lindenberg-Mittelschule.

Melanie Dotzer, Jahrgang 1982, stamme aus dem Raum Würzburg und habe bereits eine beeindruckende Schullaufbahn hingelegt, lobte Jörg. Zuvor an der Mittelschule in Hammelburg tätig, hatte sie eine Führungsaufgabe angestrebt und ist nun mit ihrem Wechsel nach Mellrichstadt die jüngste Konrektorin im Landkreis Rhön-Grabfeld. "Macht euer Ding", gab Jörg dem neuen Führungsduo für die kommenden Aufgaben auf den Weg

Stelle richtig besetzt

Der Vorsitzende des Schulverbands, Mellrichstadts Bürgermeister Eberhard Streit, sieht der Zukunft der Mellrichstädter Mittelschule ganz entspannt entgegen. Seit 13 Jahren hat er die Entwicklung der Schule miterlebt, an der Achim Libischer als Initiator und Motor maßgeblich beteiligt war. Durch seine Ernennung zum Schulleiter werde der Kurs beibehalten, Streit sieht die Stelle  "richtig besetzt". Auch Melanie Dotzer habe er bei der Planung zur Gestaltung der Außenanlage der Schule bereits kennengelernt und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit. "Die Erwartungen an Sie beide sind hoch", sagte Streit. Doch es sei ein gutes Gefühl, dass die Ideen, die die Schule geprägt haben, weitergeführt werden.

Der Elternbeiratsvorsitzende Bernd Küchler und der Personalratsvorsitzende Jürgen Seidenzahl gratulierten dem dynamischen Führungsduo. Die Lehrkräfte an der Mittelschule machten dem neuen Chef dann schnell klar, was sie von ihm erwarten, und verpackten ihre Wünsche in lustige Anekdoten. 

Aufgaben gemeinsam anpacken

Achim Libischer und Melanie Dotzer wollen die Aufgaben gemeinsam anpacken, die für sie "immer vielfältiger" werden. In den Klassenzimmern sitzen auch Schüler mit Leistungsstörung, Flüchtlingskinder und Kinder, die aus nicht ganz einfachen Familienverhältnissen stammen. Die personelle Ausstattung, um alle Schüler dort abzuholen, wo sie stehen,  sei aber nicht gegeben, sparten sie in ihrer Rede auch nicht an Kritik am Schulapparat. Dennoch blicken sie optimistisch nach vorn. "Wir haben tolle Kinder an der Schule und ein breites Unterstützungsnetz mit Schulverband, Förderverein und Kollegium", so Libischer. Das neueste Projekt der Mittelschule ist ein Theaterstück mit dem Titel "Unter demselben Stern", das am 11. und 12. April aufgeführt wird.

Musikalisch umrahmten Jessica Schreiner, Schülerinnen der 10 M, Nathalie Last und Louis Hudzick die Amtseinführung.