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BAD NEUSTADT
„Twelve Points“ für den Rhöner Grooh Brie
Der Preis ist heiß: Der immer gut gelaunte Moderator Fredi Breunig hät die Kartoffeln hoch, die die zweitplatzierten, das Damen-Quartett „Körperwelten“ neben dem Pokal mit nach Hause nahmen. Links im Bild Konni Albert aus Hammelburg.
Foto: Anand Anders | Der Preis ist heiß: Der immer gut gelaunte Moderator Fredi Breunig hät die Kartoffeln hoch, die die zweitplatzierten, das Damen-Quartett „Körperwelten“ neben dem Pokal mit nach Hause nahmen.
Von unserem Mitarbeiter Stefan Kritzer
 |  aktualisiert: 24.06.2013 17:09 Uhr

Drei Männer, eine Tuba, eine Trompete und ein Akkordeon. Die Band Spilk ist ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und hat den ersten Rhöner Mundart Grooh Brie beim Neuschter Sommerfestival gewonnen. Die verrückte Idee zu dieser etwas anderen Dialektveranstaltung hatte Kabarettist Fredi Breunig.

Als Moderator führte er durch das Programm und die Wertung des ganz nach dem einstigen Grand Prix d'Eurovision und heutigem Schlagercontest gehaltenen Wettbewerbs.

Acht Teilnehmer (-gruppen) hatten sich im Festzelt angemeldet und trafen dort auf ein ganz großes und begeisterungsfähiges Publikum.

Ohne Frage ist der erste Rhöner Mundart Grooh Brie eine Bereicherung für die hiesige Dialektlandschaft. Mit viel Witz und seinem bekannt frechen Mundwerk führte Breunig durch das von ihm selbst initiierte und gestaltete Programm und vergas auch nicht, die Punktevergabe in Englisch und Französisch bekannt geben zu lassen. Vom Solodialektsprecher bis zum Mundartquartett war zwischen Hammelburg und Bad Königshofen alles vertreten, was in Sachen Rhönerisch was zu sagen oder zu singen hat. Eine vierköpfige Jury, bestehend aus dem Mundartexperten Manfred Zirkelbach aus Schönau, der Geschäftsführerin der Caritas im Landkreis, Angelika Ochs, dem Betriebsratsvorsitzenden der Firma Preh, Egon Friedel und der Mundart-Theaterspielerin Margit Zepter aus Bad Königshofen, wachte mit Argusaugen auf das treffliche Vortragen in Mundart und auf die genaue Auswertung bei der Punktevergabe. Diese orientierte sich an den bekannten Grand Prix-Regeln, und wurde auch beim rhönerisch ausgesprochenen Grooh Brie exakt befolgt.

Alle Teilnehmer durften folglich nacheinander auf die Bühne im Festzelt kommen und ihren Beitrag vortragen. Nach dem letzten Beitrag maß Fredi Breunig in Dezibel die Applauslautstärke der Teilnehmer. Da waren die „Goldbicher“ noch vorne. Doch bei der gegenseitigen Punktevergabe durch alle Teilnehmer, charmant in Französisch von Gudrun Gamble (Nüdlingen) und auf Englisch von Viola Neugebauer (Mühlfeld) sowie nach der Punktevergabe durch die Jury kam schließlich am Trio Spilk niemand mehr vorbei.

„Wer die Brathering als Trostpreis kriecht, des verrate mer net“
Moderator Fredi Breunig über Datenschutz beim Grooh Brie

Dabei waren alle Beiträge auf ihre Weise und ihre Mundart klasse. Aus Wargolshausen waren die drei „Goldbicher“ gekommen und hatten ihre Lieder mitgebracht. Schwerer hatte es da schon Alfons Genzler aus Hammelburg mit seinen Mundartgedichten. Sonja „Sonni“ Sonnenschein aus Ostheim (Breunig: „Die Nana Mouskouri der Rhön“) versuchte es mit Liedern wie „Mädle, geh hemm!“ Aus Waldberg durfte ein Beitrag beim Mundart Grooh Brie nicht fehlen und das Duo Owanning mit Edmund und Martin glänzte mit heftigem „Hardcore-Dialekt“ und Mitsingliedern nach dem Motto: „Wir mache euch Knote in die Backe!“

Altbürgermeister Clemens Behr aus Bad Königshofen hatte seine Lieder und seine Gitarre mitgebracht und sorgte für mächtig Stimmung im Festzelt. Die vier Marktfrauen der Formation Körperwelten nahm die gute Stimmung mit auf den Neustädter Marktplatz zum „Barthelmesmarkt“. Dort gab es allerhand freche Lieder und gehörigen Dorftratsch, auch über die aktuellen Fußballer. Künstler und Musiker Konni Albert aus Hammelburg malte und besang ein Bild zum Thema Stressbewältigung und überließ letztlich die Bühne dem aus der Kultformation Rhöner Bluat hervorgegangenen Trio Spilk. Die nahmen ihrem Landler die Städte und Dörfer der Region aufs Korn und sorgten für Begeisterungsstürme. Dass Spilk mit Frank Schmitt aus Steinach und seinem Akkordeon, Joachim „Chopper“ Bühner aus Sandberg mit der Tuba und Martin Reinhard aus Großwenkheim mit der Gitarre die Nase vorn hatten beim Grooh Brie verwunderte nicht wirklich. 78 Punkte erhielt Spilk vor den vier Damen der Körperwelten, die 70 Punkte ergatterten. Auf Platz drei mit 60 Punkten lag das Trio Owanning aus Waldberg. Neben klitzekleinen Pokalen durften sich die drei Erstplatzierten einen Ring Fleischwurst (Owanning), einen Sack Kartoffeln (Körperwelten) und zehn Eier (Spilk) aussuchen. Wer den Brathering als Trostpreis für den letzten Platz bekam, das verriet Fredi Breunig der Fairness halber nicht. Etwas anderes aber schon. Nach dem Erfolg Mundart Grooh Brie wird es sicherlich eine Fortsetzung geben.

Spilk-Termine in Rhön-Grabfeld: Am 12. Juli spielt Spilk um 18 Uhr im Bad Neustädter Biergarten, am 4. August treten sie ab 20 Uhr beim Clubfest in Schmalwasser auf und am 18. August sind sie beim Hüttenfest der Gemündener Hütte zu hören.

Die Sieger: Spilk holten den ersten Mundart „Grooh Brie“.
Foto: Anders | Die Sieger: Spilk holten den ersten Mundart „Grooh Brie“.
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