Angesichts der nahenden Veranstaltungen des Dorffaschings präsentierte sich das Sportheim von TSV-DJK beim Neujahrsempfang der Gemeinde Wülfershausen schon im Gewand der fünften Jahreszeit. Für die Musik war das Jazz-Duo Marco Siebenlist (Keyboards) und Niklas Brückner (Saxofon) aus den Reihen der Wülfershäuser Musikanten engagiert worden.
Von allzu viel Heiterkeit war der gut besuchte Empfang allerdings nicht geprägt. Bürgermeister Wolfgang Seifert nutzte die Veranstaltung vor allem dazu, um sich bei den Vereinen, Organisationen, den Unternehmern, dem Gemeinderat und allen zu bedanken, die sich in Wülfershausen und Eichenhausen engagieren. Mag auch die Entwicklung vor Ort positiv verlaufen, wie auch Landrat Thomas Habermann in seinem Grußwort betonte, so gab es doch wegen der allgemeinen Lage auch viele nachdenkliche Worte.
Viele Krisen weltweit
Der Krieg in der Ukraine, der verheerende Terroranschlag der Hamas in Israel, der daraus folgende Krieg im Gazastreifen, die Regierungsarbeit der Ampel in Berlin: Die vielen Krisen hätten zu einer negativen Grundstimmung im Land beigetragen, stellte Seifert fest. Er plädierte aber dennoch dafür, trotz der turbulenten Zeiten zuversichtlich in die Zukunft zu schauen.
Auch wenn die Gemeinde nicht an den Verhandlungstischen der Welt sitze, so könne doch jeder im unmittelbaren Lebensumfeld in der Gemeinde wirken und für ein gutes zukunftsgerichtetes Miteinander einstehen. Dabei listete Seifert, angefangen bei der Eröffnung der neuen Kinderkrippe bis hin zum Start des großen dörflichen Sanierungsprogramms, eine Reihe von Aktivitäten des vergangenen Jahres auf. Heuer im März soll in der "Zukunftsgemeinde Wülfershausen", wie der Bürgermeister seinen Amtsbereich bezeichnet, unter anderem der Bau des Kinderhortes starten und die Machbarkeitsstudie für die Sanierung der Gaststätte Brückenschänke beginnen.
Die Hausaufgaben gemacht
"Wülfershausen hat viele Entwicklungsmöglichkeiten und seine Hausaufgaben gut gemacht", attestierte Landrat Thomas Habermann den Verantwortlichen im Dorf. Habermann sieht aber auch im Landkreis positive Tendenzen. In der jüngeren Vergangenheit seien viele junge Leute, die einmal fortgezogen waren, wieder in den Landkreis zurückgekehrt, freute sich der Landrat. Das liege auch an den attraktiven Arbeitsplätzen, verbesserten Kinderbetreuungsmöglichkeiten und der Bereitschaft aller 37 Gemeinden im Landkreis, bei der Digitalisierung an einem Strang zu ziehen. Etwas Sorge bereitet ihm dagegen der Wunsch vieler junger Menschen, fürs gleiche Geld weniger arbeiten zu wollen und die zunehmende Tendenz zur Teilzeitarbeit.