
Etwas tiefer müssen die Bürger der Gemeinde Willmars künftig in die Tasche greifen, wenn sie ihr Trinkwasser bezahlen. Das legte der Gemeinderat in seiner Sitzung fest. Der Grund liegt in einer allgemeinen Steigerung der Kosten etwa im Bereich Lohn, Unterhaltskosten und Ertüchtigung der vorhandenen Leitungen. Nach der Kalkulation für die nächsten vier Jahre steigt die Verbrauchsgebühr um 33 Cent auf 3,79 Euro und die Grundgebühr um 20 Euro auf 180 Euro.
Während beim Trinkwasser die gesamte Gemeinde betrachtet wird, werden die Anlagen von Willmars und Völkershausen getrennt von der in Filke berechnet. Dadurch entstanden erhebliche Unterschiede bei den Gebühren, die nun aber beseitigt werden. In Filke herrscht deutlicher Handlungsbedarf mit Investitionen von etwa 320.000 Euro. Außerdem beruht der Anstieg auf dem Defizit im allgemeinen Gebührenaufkommen, das im vergangenen Kalkulationsraum angefallen ist. In Filke klettert die Gebühr daher von 1,93 Euro auf 3,59 Euro.
Für Blackout gerüstet
War der Anstieg beim Trinkwasser noch moderat, verdreifacht sich die Abwassergebühr in Willmars und Völkershausen drastisch von 1,18 Euro auf 3,56 Euro, was auch die Mitglieder des Gemeinderats schlucken ließ. Die Gründe für die Entwicklung liegen in erster Linie an den hohen Investitionen in Völkershausen, erklärte Bürgermeister Reimund Voß. Die Grundgebühr steigt bei beiden Bereichen von 46 Euro auf 50 Euro.
Im weiteren Verlauf stellte Kämmerer Marc Huter das Ergebnis der überörtlichen Rechnungsprüfung vor. Danach wurden lediglich Bemerkungen vor allem zu der Abrechnung der Friedhöfe gemacht, die im nächsten Kalkulationszeitraum zu einer Erhöhung der Grabgebühren führen könnten.
Auch Willmars rüstet sich für den Fall eines Blackouts und schafft zwei Notstromaggregate für jeweils 3300 Euro an. Standort sind die Feuerwehrgerätehäuser, die bei einem Stromausfall als "Wärmestuben" dienen sollen. In Völkershausen wird das Dorfgemeinschaftshaus als provisorischer Aufenthaltsraum angeboten, der konventionell geheizt werden kann. Voß wies darauf hin, dass die Trinkwasserversorgung von Willmars zwei Tage auch ohne Strom aufrecht erhalten werden kann, da das Wasser von den Hochbehältern mit natürlichem Gefälle in den Ort fließen kann.
Stabilisierungshilfe
Zu guter Letzt teilte das Ortsoberhaupt mit, dass der Freistaat eine Stabilisierungshilfe von 50.000 Euro gewährt hat. Damit hat die Gemeinde in den vergangenen acht Jahren einen Gesamtbetrag von 1,7 Millionen Euro erhalten.