
Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erleben. Und wenn ein Zauberer für die 135 kleinen und großen Zuschauer, die kürzlich die Reise im Bildhäuser Hof gebucht haben, den Reiseführer gibt, dann trifft das umso mehr zu. Animationsprogramm, Zaubertricks, Musik und tolle Geschichten – all-inclusive. Wohin die Reise geht, ist anfangs noch unklar.
Wäre es nicht traumhaft, irgendwohin zu fliegen? Doch Zappalott muss erst mal seine Gedanken sortieren und in seiner Werkstatt tüfteln. Nicht nur die Kinder unterstützen ihn dabei, wenn es sein muss auch mit Liedern wie dem vom Kindheitstraum fliegen zu können. Auch eine Stubenfliege in Gestalt einer drolligen Stoffpuppe, mit der er sich anfreundet, obwohl sie dauernd gegen seinen Schädel brummt, hat hilfreiche Tipps auf Lager. Zuvor muss sie dem Zauberer aber die Leviten lesen, weil der sie mit einer Fliegenpatsche verfolgt. "Macht kaputt, was mich kaputt macht. Keine Macht den Fliegenpatschen", singt sie. Klingelt da bei den Älteren was? Ton, Steine, Scherben im Kinderjargon! Zappalott kann halt sogar Wörter verzaubern.
Tatsächlich schafft es Zappalott aus einer Badewanne, einer (Wind)Hose, einer Schnur, einem Windrad und Luftballons ein flugfähiges Luftschiff zu bauen. Statt einer muffigen Wohnstube ziert die Bühne jetzt ein luftiges, blauweißes Wolkenkuckucksheim. Wie hat er das wohl hingekriegt? Zappalott verwandelt nicht nur quasi nebenbei Maßstäbe in Sterne und zaubert aus Kartons Werkzeuge oder lässt Fliegenklappen Funken sprühen, auch Kulissen wie auf Knopfdruck.
Auch sich selber verzaubert bzw. verkleidet er in Sekundenschnelle in eine andere Figur wie die Wolkenriesin, zu der er mit seinem Luftschiff aufsteigt. Und die ist wirklich riesig verglichen mit dem nun zu Handpuppengröße geschrumpften Zappalott, der in einem winzigen Spielzeugluftschiff steht. Die Wolkenriesin klärt den Zauberer auf, wie es da oben zugeht. Leider kann sie nicht wie die anderen Wolkenriesen von Wolke zu Wolke hüpfen, weil sie im Rollstuhl sitzt. Doch was wäre ein Zauberer, der ihr nicht helfen könnte? Schließlich findet sich für jedes Problem eine Lösung. Die Reise hat sich jedenfalls für alle Beteiligten gelohnt.
Von: Armin Meisner-Then (für die Stadt Bad Neustadt)
