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Trappstadt
Trappstadt: Mit dem Quad zum Schneeräumen unterwegs
Marco Bötsch macht Quad-Fahren Spaß. Mit seinem Gefährt hilft er jetzt gerade älteren Dorfbewohnern ein wenig. Er freut sich, wenn sich die anderen freuen. 
Marco Bötsch auf seinem Quad:  Aus reinem Spaß und um seinen Mitbürgern zu helfen, ist der 48-Jährige in Trappstadt zum Schneeschieben unterwegs.
Foto: Stefanie Bötsch | Marco Bötsch auf seinem Quad:  Aus reinem Spaß und um seinen Mitbürgern zu helfen, ist der 48-Jährige in Trappstadt zum Schneeschieben unterwegs.
Michael Petzold
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:28 Uhr

Nicht alle Jahre rieseln derartige Schneemassen vom Himmel, und schon gar nicht in einer Nacht, wie aktuell geschehen.  15 Zentimeter waren es in Merkershausen, wie  Hilmar Mauer in seinen Aufzeichnungen für den Deutschen Wetterdienst notierte. Für den Mann, der seit über 30 Jahren ehrenamtlich als Wetterbeobachter tätig ist, ist die weiße Pracht nichts Außergewöhnliches. "Es ist schließlich Winter", sagt er und da sei es doch schön, wenn es schneit.  Vor allem bleibt er jetzt erst einmal liegen, denn für die nächsten Tage sind Temperaturen wie in der Tiefkühltruhe angekündigt. 

Knapp 18 Zentimeter Neuschnee fielen in der Nacht zum Montag in Bad Königshofen
Foto: Hanns Friedrich | Knapp 18 Zentimeter Neuschnee fielen in der Nacht zum Montag in Bad Königshofen

In Bad Königshofen ist der Bautrupp nach einem genauen Räum- und Streuplan, der auch auf der Homepage der Stadt unter dem Stichwort Stadtrecht einsehbar ist, unterwegs. Um 4.30 Uhr in der Früh am Montag ging es los für das zwölfköpfige Team um Bauhofleiter Markus Schunk. Zuerst kamen natürlich die Hauptstraßen dran, später dann auch Seitenstraßen, Gassen, Parkplätze und die Ortsteile.

Zweieinhalb Stunden in Eiseskälte unterwegs 

Anderorts sind es Freiwillige, die sich um die Schneeräumung verdient machen. Wie etwa Marco Bötsch aus Trappstadt. Um 5 Uhr schwang sich der 48-Jährige  auf sein Quad, das mit einem Schild ausgerüstet ist, und düste los, um auf Gehsteigen und Gassen im Dorf den lockeren Pulverschnee beiseite zu schieben. Gut zweieinhalb Stunden war er unterwegs. "Wenn es die Ausgangssperre wegen der Pandemie nicht gäbe, wäre ich schon früher gestartet", sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Bötsch, der verheiratet ist und zwei Kinder hat,  engagiert sich auf diese Weise rein aus Spaß an der Freud, wie man so schön sagt. Und weil er am Montag erst zur Spätschicht bei der Firma Joop in Bad Neustadt sein musste, hatte er auch genug Zeit. Am meisten freut es ihn, wenn ältere Einwohner, die nicht mehr so gut mit Schippe und Schaufel umgehen können, ihm  aus dem Küchenfenster heraus "Danke, Markus" zurufen.   

Gekauft hat er sich das Quad 2010, weil er mit dem geländegängigen Fahrzeug als Nebenerwerbslandwirt gut zu seinen Feldern oder im Wald unterwegs sein kann. An Heilig Abend in jenem Jahr kam das mit einem Schneeschild bestückte Gefährt auch gleich zu seinem ersten Einsatz. Im Laufe des  Abends hatte es nämlich ähnlich heftig geschneit - ähnlich wie in der vergangenen Nacht. Und weil später die Christmette gefeiert werden sollte, räumte Marco Bötsch erst einmal die Wege zur Kirche frei.     

Yari Schlembach ist von der Gemeinde Aubstadt für den Schneeräumdienst engagiert worden. 
Foto: Rudolf Merz | Yari Schlembach ist von der Gemeinde Aubstadt für den Schneeräumdienst engagiert worden. 

In Aubstadt kümmert sich Yari Schlembach, der mit der Gemeinde einen Vertrag abgeschlossen hat, um das Schneeräumen. Die Gemeinde ist mit seiner Arbeit laut Bürgermeister Burkard Wachenbrönner sehr zufrieden und ist froh einen Dienstleister vor Ort gefunden zu haben. Immerhin hat Schlembach bereits vier Jahre Erfahrung. Für diese Saison wurden bis Ende Januar schon 14 Tonnen Salz verbraucht. Deshalb musste nachbestellt werden. Im vergangenen Jahr kam man dagegen mit nur insgesamt fünf Tonnen Salz aus. Auch wenn Schlembach für das Schneeräumen engagiert wurde, entbindet das die Anlieger aber keineswegs von der Pflicht, die Gehwege vom Schnee zu befreien. Denn bei Schnee- und Eisglätte müssen die jeweiligen Grundstücksbesitzer dafür Sorge tragen, dass die Gehwege, die an ihrem Grundstück vorbeiführen, gefahrlos genutzt werden können. Das gilt natürlich auch in allen anderen Gemeinden. 

 
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