
Sie blüht selten, und wenn, dann stinkt sie gewaltig: Die Rede ist vom Titanenwurz, einer Pflanze, die üblicherweise eher in botanischen Gärten zu finden ist. Olga Geiß-Wiederkehr und Hubert Geiß aus Mellrichstadt haben solch ein Exemplar auf ihrer Terrasse stehen und freuen sich über die ersten beiden Blüten ihrer außergewöhnlichen Pflanze.
Vor zehn Jahren hatte das Paar eine Knolle des Titanenwurzes auf einem Markt gekauft und eingepflanzt. Seither trieb das Gewächs mit dem klangvollen Namen "Amorphophallus decus-silvae" im Juni Blätter aus, die im Herbst wieder abfielen. Dafür vermehrten sich die Knollen fleißig, die das Paar auch an Freunde und Bekannte weiterverschenkte.
Gestank ist im Haus nicht auszuhalten
In diesem Jahr trieben nun erstmals zwei Knollen Blüten aus. Am vergangenen Mittwoch öffnete sich die erste – und sorgte dafür, dass die Pflanze trotz der noch recht kühlen Temperaturen schnellstens ins Freie gestellt wurde.
Denn der Geruch, der vom Titanenwurz ausgeht, ist im Haus nicht zu ertragen, wie Hubert Geiß im Gespräch mit dieser Redaktion versichert. Der Gestank, den die Blüte entwickelt, ähnelt nämlich dem von verdorbenem Fleisch. Aus diesem Grund wird die Pflanze auch als „Leichenblume“ bezeichnet.
Lange müssen Olga Geiß-Wiederkehr und Hubert Geiß den Geruch ihres Titanenwurzes aber nicht aushalten: In der Regel blüht die Pflanze zwei Tage, dann ist der ganze Zauber wieder vorbei. Hubert Geiß hat in den vergangenen Tagen eine Reihe von Fotos gemacht, um das seltene Ereignis festzuhalten. Denn bis zur nächsten Blüte kann es nun wieder ein paar Jahre dauern.