"Das geht aus wie immer: Wir verlieren 2:3!" Matthias Braun kennt sich aus. Der gebürtige Bad Königshöfer lebt und arbeitet in München. Wenn es geht, ist er im Grabfeld- am besten am Wochenende, wenn "sein TSV" Bundesliga-Heimspiel hat - wie jüngst gegen Bergneustadt.
Und Matthias Braun, der früher mit Josef Ort Tischtennis gespielt hat, ist mit jeder Faser seines großgewachsenen Körpers präsent in der Shakehands Arena. Er springt anerkennend auf, lässt den Fan-Schal jubelnd kreiseln, wenn die TSV-Jungs ihre Punkte erspielt haben. Aber er weiß auch, wann die Gunst der Stunde für den Gegner schlägt.
Neu: Mizuki-Fanclub mit Transparent
"Der Duda ist stark, der lässt unseren Mizuki nicht mehr ran kommen!" Dies sagte Braun, als der TSV-Japaner nach 1:2-Sätzen durchaus noch eine Möglichkeit auf einen Satzgewinn hatte. So wie es Mizuki Oikawa schon gegen den Engländer Paul Drinkhall eine Stunde zuvor spektakulär geschafft hatte. Der Königshöfer Publikumsliebling kann in jeder Situation wieder aufstehen und die Zuschauer begeistern. Das weiß auch der kleine Mizuki-Fanclub um Thomas Bier und Andy Amann. Die beiden hatten nach dem furiosen Spiel gegen Drinkhall den Papp-Mizuki wieder für alle einsehbar hochgestellt, direkt vor einem neuen Transparent. "Das haben wir seit kurzem hier, Mizuki hat auf unserer Fahne schon unterschrieben", erklärt Thomas Bier die besondere Beziehung, die die TSVler zu dem kleinen Japaner pflegen.
Nur: Gegen Duda nutzte aller Support nichts. Mizuki Oikawa verlor - und gegen das erfolgreichste Bundesliga-Doppel Drinkhall/Robles hatten Kilian Ort und Bence Majoros nicht den Hauch einer Chance.
Vom Bergischen Land bis nach Japan
Diese Stimmung einerseits, aber auch die sportliche Leistungsfähigkeit des TSV Bad Königshofen andererseits hat sich nicht nur im Bergischen Land herumgesprochen. Auch in Japan schätzt man das Bad Königshöfer Spektrum. Denn am Sonntag waren zwei junge Japaner zu Gast, deren Eltern sich bei TSV-Coach Koji Itagaki gemeldet hatten. "Die beiden sind Studenten in Japan und wollten Tischtennis in Deutschland erleben", erklärt TSV-Manager Andy Albert. "Einer davon ist jetzt zwei Monate in der Trainingsgruppe von Koji Itagaki, das ist natürlich ein toller Sparringspartner für unsere Leistungsgruppe!"
Aber auch aus Ungarn waren dieses Mal Gäste in der Halle. Csaba Szappanos, der Heimtrainer von Bence Majoros, war aus München gekommen. In Bad Königshofen traf er sich nicht nur mit Bence, sondern auch mit einer Gruppe Tischtennis-Fans aus dem thüringischen Sülzfeld. "Bei unseren Freunden aus Sülzfeld ist ein gebürtiger Ungar dabei. Der hat alle nach dem Spiel zu sich eingeladen", weiß Andy Albert.
Grüße aus Niederbayern
Schon zum vorangegangen Heimspiel hatten die TSVler die Eltern ihres Neuzugangs Bastian Steger eingeladen. Die tischtenniserfahrenen Niederbayern waren ebenfalls angetan von der Atmosphäre. Ihr per Whatsapp übermittelter Dank schreibt Bände: "Lieber Andy! Vielen Dank für den herzlichen Empfang und die tolle Aufnahme bei euch einschließlich der beeindruckenden köstlichen Versorgung. Wir genossen die Stunden bei euch und mit euch. Ihr seid auf dem besten Weg einmal sehr weit nach oben zu kommen. Einfach weil alles stimmt und ihr viele fleißige Hände und Helfer habt. Ganz toll. Nicht zu vergessen sei das unglaubliche Publikum und die treuen Fans bzw. Sponsoren. Ich war sehr angetan und beeindruckt. Kompliment letztlich an dich, an dem so vieles hängt. Halt gut durch, auch wenn es mal Rückschläge gibt. Knappe Niederlagen gegen so routinierte Teams sind durchaus auch ein Erfolg für so ein junges Team. Das kannst du gerne auch weitergeben. Danke nochmals! Schöne Grüße an alle, Hans mit Gerti"
Diese Dankesbekundung sollte sich Matthias Braun mit nach München nehmen. Dann schmerzt die neuerliche 2:3-Niederlage doch nicht so sehr.