"Wann geht’s wieder los?" und "Wie viel dürfen rein?" Diese zwei Fragen wurden in der Stadt und Region um Bad Königshofen häufig, selbst auf den Fußballplätzen, genannt, auf denen es schon vor ein paar Wochen losgegangen ist. Die Fragen galten dem Start des TSV Bad Königshofen in der Tischtennis-Bundesliga. In der Regionalliga kamen in Aubstadt erst 1000, dann 700, zuletzt 513 Zuschauer. In unteren Klassen werden solche Zahlen eh nicht erreicht. Folglich sind sie auch kein Thema. Seit Dienstagnachmittag steht die Zahl beim Tischtennis fest: 250 dürfen maximal, inklusive Helfer, Sportler, Betreuer etc. rein in die Shakehands-Arena.
Die TSVler sind froh, überhaupt wieder Zuschauer zulassen zu dürfen
Gewiss ließen sich noch mehrere Vergleiche mit dem Fußball anstellen. Dort gibt es Körperkontakt, beim Tischtennis nicht, bei Mindestabstand 2,74 Meter Tischlänge. Dort gibt’s Bratwürste vom Grill, in der Halle nur Verpacktes – und Verpackungsmüll. Die TSV´ler sind froh, dass sie überhaupt wieder Zuschauer begrüßen dürfen. Vergangenes Jahr fand der Auftakt nämlich vor komplett leeren Rängen statt. Es fehlten ein Jahr lang nicht nur die Einnahmen, sondern auch die von den Königshöfer Fans erzeugte und in ganz Tischtennis-Deutschland gepriesene Stimmung, die emotionale, aber immer faire, die pro Satz einen Punkt wert sein soll.
Durch ein von der TTBL in Auftrag gegebenes und vom TSV erstelltes sog. "Schutz- und Handlungskonzept" wurde an jeden Meter gedacht, den Zuschauer gehen und Sportler zurücklegen – wie zur Hochphase der Pandemie, bei fünfzigfach höheren Inzidenzwerten und bevor geimpft wurde: "Keine Begrüßungsrituale, kein Abklatschen, Seitenwechsel im Uhrzeigersinn um den Tisch herum."
Gelegenheit für einen Corona-Test gibt es hinter der Frankentherme
Verzichtet wird auf die Tageskasse, um Staubildung so weit wie möglich zu verhindern. Vor der Halle sollen die Einlasskontrollen in einem Partyzelt vorgenommen werden. Alle Besucher müssen ihren 3G-Status durch einen Nachweis belegen: geimpft, genesen mit einer Impfung oder getestet. Das negative Test-Zertifikat darf nicht älter als 24 Stunden sein. Am Samstagvormittag gibt es an der Teststrecke hinter der Frankentherme von 10 bis 11 Uhr die Möglichkeit für einen aktuellen Corona-Test. Für den Notfall werden Schnelltests unter Aufsicht zur Verfügung gestellt. Vorgeschrieben ist das Tragen von FFP2-Masken.
Bleibt die Frage, ob die Tischtennis-Begeisterung und Vorfreude, geschürt durch die fesselnden Bilder der TV-Übertragungen von den olympischen Tischtennis-Wettkämpfen in Tokio und die Silbermedaille für die deutsche Mannschaft, diesen Einschränkungen standhalten. Oder wie schnell der positive olympische Nachhall auf die prickelnde Randsportart abgewürgt wird. Nachdem die Königshöfer in der vergangenen Saison diesen Gegner TTF Liebherr Ochsenhausen, den je vierfachen Deutschen Meister und Pokalsieger, im Hin- und im Rückspiel besiegen konnten, hätte vermutlich die maximale Platzkapazität in der Arena, wenn überhaupt, ausgereicht, um alle Kartenwünsche zu befriedigen. An den 31. August, wenn sich der Rekordmeister Borussia Düsseldorf vorstellt, mit Timo Boll im Aufgebot und 75 Titeln auf dem Briefkopf, erst gar nicht zu denken.