Jetzt ist es entschieden: Völkershausen bekommt künftig sein Wasser vom Wasserzweckverband Willmarser Gruppe über die Trassenvariante 3. Damit wurde am vergangenen Mittwoch in Filkes Dorfgemeinschaftshaus erneut Willmarser Ortsgeschichte geschrieben, wiederum für Völkershausen.
Bürgermeister Reimund Voß hatte wegen der Tragweite Erich Hahn vom Ingenieurbüro Bauplanung aus Kulmbach und Gerold Schömig vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen eingeladen.
Die grundsätzliche, ebenfalls historische Entscheidung für den Anschluss von Völkershausen an die Willmarser Gruppe hatte der Gemeinderat schon am 12. April dieses Jahres gefällt.
Am Mittwoch ging es deshalb nur noch darum, welche der drei denkbaren Varianten realisiert werden soll, nämlich wie am besten von Willmars eine Wasserleitung nach Völkershausen gelegt werden kann. Die erste Variante, die der Eigenversorgung durch Völkershausen, kam nicht mehr in Betracht.
Mit den Vorplanungen war das Ingenieurbüro für Bauplanung aus Kulmbach beauftragt worden. Dieses prüfte die drei anderen Trassenvarianten auf topografische Realisierbarkeit und die zu erwartenden Kosten.
Erich Hahn legte dem Gemeinderat entsprechend detaillierte Berechnungen vor. Dabei kam das Büro zu dem Schluss, dass die Varianten sich nicht so sehr durch die Kosten unterscheiden. Die Variante 3 erwies sich auch als nachhaltiger und versorgungssicherer in Bezug auf die Trink- und Löschwasserversorgung. Zudem müssen weniger Straßen, Gewässer und andere Ver- und Entsorgungsleitungen gequert werden. Diese Vorteile haben auch der Wasserzweckverband, das Gesundheitsamt im Landratsamt Bad Neustadt sowie das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen erkannt.
Hahn erläuterte noch einmal die Details, stellte sich der Diskussion und beantwortete alle Fragen der Gemeinderatsmitglieder. Die Abstimmung fiel einstimmig aus: Alle neun Gemeinderäte waren für die Trassenvariante 3.
Diese sieht nun das Verlegen der Wasserleitungen von Willmars über den Lappberg nach Völkershausen vor. Der Anschlusspunkt liegt in Willmars oberhalb des Fußballplatzes an der Lappichstraße, führt dann den Lappberg hinauf und an vorhandenen Waldwegen zum bestehenden Hochbehälter im Norden von Völkershausen.
Zur Veranschaulichung zeigte Bürgermeister Voss eine Reihe von Fotos. Zum Trinkwassertransport muss ein Überhebe-Pumpwerk in Willmars gebaut werden. Neben dem vorhandenen Hochbehälter wird ein zweiter Hochbehälter mit zwei Mal 20 Kubikmeter für das Trinkwasser gebaut. Der alte Hochbehälter mit seinen 100 Kubik Fassungsvermögen ist für das Feuerlöschwasser vorgesehen. Das Kulmbacher Büro wird die Planungen erstellen.
Jetzt sollen Verhandlungen mit Grundstückseigentümern aufgenommen werden. Im Herbst soll dann ein Förderantrag gestellt werden. Wenn dieser genehmigt ist, soll der Wasserzweckverband im Auftrag der Gemeinde Willmars den Bau der Wasserleitung in Angriff nehmen. Nebenthema der Sitzung war dann noch der Baufortschritt für das Feuerwehrhaus in Filke.
