
Ausnahmemusiker Andreas Kümmert eroberte mit Michael Germer an den Percussions im Rahmen seiner "Rocket Man Tour" die Hörbar der Bad Neustädter Stadthalle. Er brachte auch seinen Musiker-Freund Jochen Thoma mit auf die kleine Bühne.
Mit über 250 Gästen war die Hörbar noch nie so voll, schwärmte Stadthallenmanager des Tourismus- und Stadtmarketing Michael Schönmeier schon vor dem Konzert. Ausverkauftes Haus hieß es bereits am Nachmittag, denn die letzten Karten gingen um 16 Uhr des Veranstaltungstages über den Verkaufstresen und so manch einer musste vertröstet werden. Vielleicht kommt Kümmert ja wieder einmal in die Kreisstadt. Es war auch nicht das erste Mal. Bereits zu Corona-Zeiten gastierte er im Rahmen eines "Auto-Kinos" auf dem Festplatz. "Das war was ganz anderes und nicht mit heute zu vergleichen", so Andreas Kümmert, der die Nähe zu seinen Fans liebt.
Liebe zur Schallplattensammlung
Kümmert ist die Stimme aus dem Unterfränkischen Gemünden, die nicht nur ganz Deutschland in ihren Bann zieht, sondern als ein besonderes Aushängeschild mit großem Fan-Charakter Geschichte schreibt. Diese musikalische Geschichte des heute 36-jährigen Blues-, Soul- und Rocksängers begann wohl mit der Liebe zur Schallplattensammlung seines Vaters, der selbst Musiker war. Da liefen die Eagles, Amerika, Black Sabbath oder Scheiben der Band Boston und der Sound prägte ihn. Er erkannte schon in seinen jungen Jahren, dass Musik sein Sprachrohr ist. Sein Medium um eigene Empfindungen, Gefühle auszudrücken. Mit 13 Jahren wanderte er vom Schlagzeug, das er mit neun Jahren zu spielen erlernte, an die Gitarrenfront, direkt hinein ins Rampenlicht.

Unbändiger Jubel der Fans
Seine Songs sind, wie er es selbst gerne beschreibt, wie ein Fels in der Brandung und seine Stimme geht einfach unter die Haut. Sie berührt und lässt für seine Fans Spielraum, die eigenen Gefühle tanzen zu lassen. 2013 hatte er die TV-Castingshow "The Voice of Germany" gewonnen. Zwei Jahre später trat er als Sieger des deutschen Vorentscheids für den Eurovision Song Contest unter dem Motto "Unser Song für Österreich" an. Er verzichtete aber vor laufender Kamera auf seine Teilnahme – und das macht Andreas Kümmert so authentisch. Ganz freiwillig geschah das aber nicht, sondern aus gesundheitlichen Gründen, so Kümmert heute sinnierend. "Jetzt wäre ich in der Lage es noch einmal zu machen, an den Start zu gehen", so Andreas Kümmert, der sich eine zweite Chance wünscht, die er sich wahrlich verdient hätte. Das unterstrichen die Fans in ihrem unbändigen Jubel in der Bad Neustädter Hörbar.
Die energiegeladene Show mit einem Querschnitt aus dem kompletten Song Reportoire Kümmerts, gespickt mit der ein oder anderen Interpretation bekannter Hits, von "Simple Man" bis hin zu neuen Rock & Roll Nummern wie "Hard Times" oder "Sweet Oblivion", entfachte ein wahrliches Feuerwerk an Spielfreude und musikalischem Können. Den Song "Space Ship", vom neuen Album, das im April auf den Markt kommt, schrieb er, als er vor neun Monaten Vater wurde. Beim Bee Gees Klassiker "To Love Somebody" im "Kümmert Style" wurde die Hörbar zum großen Gemeinschaftschor. Fazit der Fans – überwältigendes Konzert, das gerne etwas länger hätte gehen können. Noch vor den Zugaben durfte natürlich "The Rocket Man" nicht fehlen.