Kai Kummer ist glücklich: Seit Samstag funktioniert der Festnetzanschluss seines Pflegedienstes in Stetten wieder. Nach drei Wochen toter Leitung. Nur über Mobiltelefon war das Unternehmen mit immerhin 40 Mitarbeitern erreichbar (wir berichteten). Obwohl die Sache nun bereinigt ist, hat Kummer immer noch einen Brass auf seinen Telekommunikationsanbieter.
Alles begann mit einem Wunsch. Kai Kummer buchte nach dem Umzug seines Pflegedienstes für das neue Büro bei der Deutschen Telekom Voice over IP – also Telefon über das Internet. Doch dieser Service gewährleistet nicht, dass die Mitarbeiter mit einer einheitlichen Nummer nach draußen telefonieren können. Jeder der acht Apparate besaß seine eigene.
Da es Kummer für seinen Pflegedienst einheitlich braucht, ließ er wieder auf ISDN – die Technik, diener vorher nutzte – umstellen. Am 18. September las er die Auftragsbestätigung.
Hoffentlich klemmen die Techniker die eine Leitung an, wenn sie die andere abklemmen, sorgte sich Kummer noch. Eine berechtigte Befürchtung.
Denn die Festnetzleitung blieb tot. Ein Telefon-Marathon begann. Der Inhaber und Pflegedienstleiter rief mindestens drei Mal täglich bei der Telekom-Hotline an, natürlich per Handy: „Jeder der Mitarbeiter versprach, sich zu kümmern.“
Teresis blieb über eine Rufumleitung auf Kummers Mobiltelefon halbwegs erreichbar. Bis Montag, 29. September. Dann funktionierte auch die nicht mehr.
Am Mittwoch, 1. Oktober, erfuhr der Inhaber, dass sein Festnetzanschluss doch eigentlich freigeschalten sei. Doch in der Leitung rührte sich nichts. Später erkannten die Servicemitarbeiter eine „Störung im Serverknoten“.
Das nutzte Kummer wenig. Sogar das Fax eines Anwaltes vom Donnerstag, 2. Oktober, half nicht. Darin stand, dass die Leitung am frühen Abend wieder freizuschalten sei. Keine Reaktion.
Bis am Samstagvormittag, 4. Oktober, ein Telekom-Techniker quietschvergnügt anrief: Das Festnetz funktioniere wieder. Diesmal stimmte es.
Dennoch ist Kai Kummer weiter nicht gut auf die Telekom zu sprechen. Den Schaden für seinen Pflegedienst kann er nur schwer einschätzen: „Ich weiß ja nicht, wer uns nehmen wollte und zu einem anderen Pflegedienst gegangen ist, weil er bei Teresis niemanden erreicht hat.“
Auch die ständigen Handy-Anrufe bei der Hotline könnten kostspielig geworden sein. Immerhin: Wenigstens verpasste der Pflegedienst in der Festnetz-losen Zeit keine Notrufe. Der Pieper, der mit der Notrufstelle der Malteser verbunden ist, bleib stumm.
Und dann der Aktionismus bei der Telekom hat noch nie was gebracht. Aber Kosten entstehen bei der 0800- Hotline nicht, das ist einfach nur schlecht recherchiert, Herr Standke.
Ausser dem Zeitverlust, aber da würde ich den nochmal ins Gebet nehmen, der das programmiert hat.
Nicht immer auf die Telekom schimpfen, die anderen kochen auch nur mit Wasser.
Die Telekom ist unter diesen Blinden immer noch der Sehendste;-)