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WECHTERSWINKEL
Tamburinzauber im Kloster
Capella Antiqua Bambergensis       -  Wohl kaum eine andere als die mittelalterliche Musik passt besser in die historischen Klostermauern von Wechterswinkel. Dort war die „Capella Antiqua Bambergensis“ wieder einmal zu Gast.FOTO: Stefan Kritzer
| Wohl kaum eine andere als die mittelalterliche Musik passt besser in die historischen Klostermauern von Wechterswinkel. Dort war die „Capella Antiqua Bambergensis“ wieder einmal zu Gast.FOTO: Stefan Kritzer
Stefan Kritzer
 |  aktualisiert: 03.12.2016 03:47 Uhr

Wohl kaum eine andere als die mittelalterliche Musik passt besser in die historischen Klostermauern von Wechterswinkel. Und wohl kaum eine andere Formation spielt Musik aus dieser Zeit so eindrucksvoll wie die „Capella Antiqua Bambergensis“. Jetzt waren die Musiker rund um die Familie Spindler erneut im Festsaal zu Gast. Mit dabei waren zwei ausnehmend gute Solisten.

Romantisch verklärt könnte man den Sultan Saladin als einen großen Helden ansehen. Für die muslimische Welt ist er das auch, schließlich entriss er im Jahre 1187 die Stadt Jerusalem aus den Händen der Kreuzfahrer. Aus Sicht der Kreuzritter um den englischen König Richard Löwenherz war Sultan Saladin zu Ende des 12. Jahrhunderts ein erbitterter Gegner, dem es ja beinahe gelungen wäre, ein neues Weltreich zu schaffen.

Um kriegerische Auseinandersetzungen, um die Eroberung von Jerusalem und weiterer wichtiger Stätten der Christenheit, geht es in der Musik aber nur am Rande.

Wie immer mit einer großen Fülle an Instrumenten wie Flöten, Harfen und Trommeln waren die Musiker um Professor Wolfgang Spindler mit ihrem Programm „Saladin und die Kreuzfahrer“ nach Wechterswinkel gekommen.

Diesmal dabei die Sopranistin Jule Bauer, die ihre Nyckelharpa – eine Schlüsselharfe, deren Saiten mit dem Bogen gestrichen werden und mechanisch mit Tasten verkürzt werden können – mitgebracht hatte und diese meisterhaft zu spielen wusste.

Neue Klänge

Neu in Wechterswinkel auch Perkussionist David Mayoral, der mit Trommeln und Tamburinen zauberhafte Klangwelten schuf und damit ganze Geschichten zu erzählen wusste. Aus der ganzen im Mittelalter bekannten Welt hatte die Capella Antiqua Bambergensis Musik zusammengetragen. Die „Cantigas de Santa Maria“ von Alfonso el Sabio führten nach Spanien, das Palästinalied von Walther von der Vogelweide nach Deutschland. Das wunderschöne Lied „Ich zôch mir einen valken“ aus der Feder dessen von Kürenberg aus den Niederlanden sang Jule Bauer in beeindruckender Weise.

Nicht fehlen durfte auch ein Ausschnitt als dem „roten Buch“, einer Liederhandschrift aus einem Kloster in der Nähe von Barcelona, dem „Llibre Vermell de Montserrat“. Aber auch eine Reise in das syrische Aleppo unternahmen die Musiker in dem Traditional „Lamma badda“.

Und so fuhren Andreas Spindler, Anke Spindler und Thomas Spindler gemeinsam mit Vater Wolfgang und den beiden Solisten durch das europäische Mittelalter, immer auf der Suche nach den schönsten Liedern und Tänzen.

Wie sehr diese Reise das Publikum beeindrucken sollte, das drückte sich im bis auf den letzten Platz gefüllten Festsaal in Beifallsstürmen und stehenden Ovationen aus. Es versteht eben niemand so gut, die Zeit des Klosters Wechterswinkel in alte Musik zu hüllen, wie die „Capella Antiqua Bambergensis“.

 
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