Seit mehr als zehn Jahren erscheint Afghanistan mit immer wiederkehrenden, erschreckenden Nachrichten in der öffentlichen Berichterstattung in Deutschland: Anschläge auf afghanische Soldaten, Zivilisten und Angehörige der internationalen Schutztruppe, gescheiterte Entwicklungshilfeprojekte zum Wiederaufbau des Landes und erfolglose Friedensbemühungen.

Allerdings gibt es auch Initiativen, über die in der Öffentlichkeit wenig bis nichts bekannt ist. Eine ist das „Afghan Peace and Reintegration Program“ (APRP). Hierbei werden Mitglieder der Taliban, die aussteigen möchten, begleitet und ihnen wird der Wiedereinstieg in die Gesellschaft ermöglicht. Dass solche Aktivitäten für alle vor Ort beteiligten Personen große Gefahren mit sich bringen, ist fast selbstverständlich.

Über das Reintegrationsprogramm und die Auswirkungen sowie über die persönlichen Eindrücke aus dem Leben mit der afghanischen Bevölkerung wird der Referent, Oberstleutnant Michael Graf, am Donnerstag, 18. Oktober, um 19 Uhr im kleinen Kursaal des Kurzentrums berichten. Er war als Mentor für den Hohen Friedensrat und für das Joint Secretariat, welches für die Umsetzung des Programms zur Amnestie und zur Wiedereingliederung von aktiven Taliban-Kämpfern in die Gesellschaft verantwortlich war, tätig. Er konnte dabei vor Ort einzigartige Eindrücke vom Land, den Menschen und der politischen Situation sammeln, die er präsentieren wird.

Der Vortrag wird vom Lions Club Bad Königshofen organisiert. Der Eintritt ist frei.