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WEGFURT
Sympathisch und umgänglich
Generationswechsel bei den Wegfurter Fosenöchtern: Als neuer Geisfürst, der Symbolfigur der Wegfurter Fosenocht, wird Alicia Sellmann nun auf die Bühne steigen. Als neuen Sitzungspräsidenten präsentiert der Wegfurter Hofrat nun Christof Kamm.
Foto: Manfred Zirkelbach | Generationswechsel bei den Wegfurter Fosenöchtern: Als neuer Geisfürst, der Symbolfigur der Wegfurter Fosenocht, wird Alicia Sellmann nun auf die Bühne steigen.
Von unserem Mitarbeiter Manfred Zirkelbach
 |  aktualisiert: 15.12.2020 16:33 Uhr

Nach der ungemein erfolgreichen letztjährigen Jubiläumskampagne zum 55-jährigen Bestehen der Wegfurter Fosenocht geht es auch in die neue Session mit vollem Elan. Vor allem die jungen Fosenöchter wollen in der Zukunft auf der Wegfurter Geisfürstbühne für Schwung und gute Laune sorgen.

Dazu werden an den entscheidenden Stellen des Fosenochtsaufgebotes neue Namen zu finden sein. Über einen langen Zeitraum von acht Jahren hat Katharina Kamm bisher als Geisfürst, der Symbolfigur der Wegfurter Fosenocht, das Fosenochtsgeschehen in Wegfurt repräsentiert. In diesem Jahr wird Alicia Sellmann erstmals in das Gewand des Geisfürsten zu erleben sein. Alicia ist freilich ebenfalls seit vielen Jahren in der Wegfurter Fosenocht als Gardetänzerin unterwegs, war im zarten Alter von sechs Jahren bereits bei den Geisfürsthüpfern dabei, später bei den Spatzen und in den letzten Jahren in der Großen Garde aktiv. Mit siebzehn Jahren wird sie nun in die Fußstapfen ihrer Vorgängerinnen seit dem Jahr 1979 treten, als der Geisfürst erstmals auf der Bühne von Annette Scheuring, damals noch mit ihrem Mädchennahmen Manger, vorgestellt wurde.

Geisfürst hält die Wacht

Willi Mölter, unvergessener Motor der Wegfurter Fosenocht, hat diese Sagengestalt damals aktiviert und auch das Wegfurter Fosenochtslied „Der Geisfürst hält die Wacht“ für diesen nun seit 36 Jahren wiederkehrenden jährlichen Auftritt getextet.

Die Wegfurter Sage des Geisfürsten wird auf die Jahre der Bauernkriege zu Beginn des 16. Jahrhunderts zurückgeführt, als auch in Franken sich die Bauern gegen die drückende Abgabenlast der Fürsten, der Klöster und Patrizier auflehnten. Ein armer Bauer hatte, so die Erzählung, in der Wegfurter Flur ein kleines Kind gefunden und es großgezogen. Wegen der eingestickten Krone in der Windel hielt man es für einen Spross fürstlicher Abstammung. Als Bub hütete er die Ziegen auf der Wegfurter Flur, die man heute als Geisfürst bezeichnet und als solche auch im amtlichen Kataster verzeichnet ist. Doch so plötzlich, wie er gekommen war, verschwand der junge Mann wieder. Zurück blieb die Sage und die Zuversicht der Wegfurter, dass der Geisfürst sie in der Zukunft vor allen Unbilden schützen werde. Dies wird auch im Lied von Willi Mölter ausgedrückt: „Der Geisfürst hält die Wacht, bei Tag und Nacht wird Wegfurt nichts geschehn.“ Die Ansprachen des Wegfurter Geisfürsten zu Beginn einer jeden Prunksitzung behandeln dementsprechend dann auch mehrheitlich kommunale und dörfliche Ereignisse des vergangenen Jahres.

Einen weiteren Einschnitt verzeichnet die Wegfurter Fosenocht in der neuen Session. Helmar Scheuring wird sich ebenfalls zurückziehen und die Insignien des Sitzungspräsidenten an Christof Kamm weitergeben. Damit wird ein weiterer Generationenwechsel durchgeführt. Christof Kamm kennt sich in der Wegfurter Fosenocht gut aus, war bisher als Elferrat in die umfangreiche Arbeit eingebunden, stand bisher fast in jedem Jahr seit frühester Jugend als Akteur in Büttenreden und Sketchen auf der Bühne.

Die Wegfurter und ihre Fosenochtsgäste dürfen sich mit Christof Kamm auf einen wortgewandten und ungemein sympathischen wie umgänglichen Sitzungspräsidenten freuen.

Es jong Gemües

Rund um die Fosenocht wird derzeit hart gearbeitet, alle Akteure sind in die Probenarbeit eingestiegen, das gilt für die Garden mit ihren Marsch- und Schautänzen genauso wie für die Sänger Hubert und Alfred als „Trenksäck“ (Saufsäcke). Aber auch die Gruppe Ajdaham um ihre Protagonisten Andreas und Marika Griebel ist mit einem spektakulären Sketch wieder mit von der Partie. Freuen dürfen sich die Wegfurter auch wieder auf die „Schmiedebube“ und „ es jong Gemües“ oder auf die Jungstars Fabian Wappes, Niklas Horbelt und Jonas Griebel. Dabei spielt auch die Wegfurter Mundart wieder eine ganz außerordentliche Rolle, wie es die Abteilungsleiterin Fosenocht bei der DJK Wegfurt, Sandra Wappes, bestätigte.

Dreimal geht der Vorhang in der Geisfürsthalle auf zu den Prunksitzungen der Wäfeter Hofrates. Mit der Seniorensitzung wird der Auftakt am Sonntag 25. Januar, Beginn 13.30 Uhr, gemacht. Die beiden Abendveranstaltungen finden statt am Samstag, 31. Januar, und am Samstag, 7. Februar, jeweils um 19.30 Uhr. Karten können im Vorverkauf erworben werden am Sonntag, 4. Januar, ab 17 Uhr in der Geisfürsthalle, dann ab 5. Januar täglich ab 18 Uhr unter Tel. (0 97 75) 6 73.

 
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