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Bad Neustadt
Susanne Ress: Das Wichtigste an Weihnachten ist das Kind in der Krippe
In den Kurpark von Bad Neustadt hatte die evangelische Pfarrerin Susanne Ress zum Weihnachtsgottesdienst eingeladen. Zahlreiche Familien und viele Gäste waren der Einladung zu einem etwas anderen Gottesdienst gefolgt.
Foto: Hanns Friedrich | In den Kurpark von Bad Neustadt hatte die evangelische Pfarrerin Susanne Ress zum Weihnachtsgottesdienst eingeladen. Zahlreiche Familien und viele Gäste waren der Einladung zu einem etwas anderen Gottesdienst gefolgt.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 30.12.2021 02:23 Uhr

"Mit so vielen Besuchern hatte ich nicht gerechnet, ich bin überwältigt und freue mich sehr", sagte die evangelische Pfarrerin Susanne Ress beim Weihnachtsgottesdienst im Kurpark von Bad Neustadt. Aber auch bei den Umstehenden gab es ebenfalls lobenden Worte: "Ein sehr schöner Gottesdienst. Die Kerzen trugen zur Stimmung bei. Eine beeindruckende, ansprechende Feier zur Einstimmung auf Weihnachten, einfach wunderbar, auch für die Kinder."

Gottesdienst nach dem letzten Glockenschlag

Von der Ferne hörte man das Läuten der Glocken der evangelischen Christuskirche. Als der letzte Glockenschlag verklungen war, eröffnete Pfarrerin Susanne Ress den Gottesdienst mit den Worten des Engels auf den Feldern von Bethlehem: "Fürchtet Euch nicht, denn siehe, ich verkünde Euch eine große Freude, die allem Volk widerfahren ist. Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr."

Die evangelische Pfarrerin Susanne Ress war von der Resonanz auf ihre Gottesdienst-Einladung in den Kurpark von Bad Neustadt überwältigt.
Foto: Hanns Friedrich | Die evangelische Pfarrerin Susanne Ress war von der Resonanz auf ihre Gottesdienst-Einladung in den Kurpark von Bad Neustadt überwältigt.

Weihnachten sei die Zeit, in der die Botschaft von der Liebe Gottes ganz einfach geworden ist: "Gott ist Mensch geworden, ein Kind, hilflos und gleichzeitig unwiderstehlich, nimmt uns in seinen Bann", sagte die Pfarrerin. Gott sei hier, mitten unter uns. Auch wenn die Welt immer noch weit entfernt vom Frieden auf Erden sei, mache die Geburt Christi sie heller. Denn nicht Dunkelheit, Egoismus oder Krieg, nicht die Macht seien das Ziel der Welt, sondern Friede, Liebe und Licht. Und die Kerzen der Besucherinnen und Besucher erleuchteten den Kurpark geradezu symbolisch. Die Heilige Nacht sei eine besondere Nacht, sagte die Pfarrerin. Kaum einer könne sich dieser besonderen Stimmung entziehen.

Was in der Fabel zur Weihnacht ausgesagt wird

In ihrer Predigt griff sie eine Fabel auf, bei der Tiere über Weihnachten diskutierten, was das Wichtigste an diesem Fest sei. Der Fuchs nannte den Gänsebraten, der Eisbär den Schnee, das Reh den Tannenbaum, ohne den man nicht feiern könne. "Aber nicht so viele Kerzen! Schön schummrig muss es sein", forderte die Eule. Dem Pfau war das neue Kleid wichtig, der Elster Schmuck und dem Bär der Christstollen. Der Dachs wollte pennen und der Ochse "saufen und schlafen". Da bekam er einen Tritt vom Esel. Der verwies auf das Kind in der Krippe. Dieses Kind sei die Hauptsache und setzte hinzu: "Wissen das die Menschen überhaupt?"

Zahlreiche Gläubige hatten sich im Kurpark von Bad Neustadt zum Open-Air-Weihnachtsgottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde versammelt.
Foto: Hanns Friedrich | Zahlreiche Gläubige hatten sich im Kurpark von Bad Neustadt zum Open-Air-Weihnachtsgottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde versammelt.

Damit habe der Esel recht, denn genau dieses Kind sei das Geschenk der Weihnacht, sagte Pfarrerin Susanne Ress. Eine Botschaft, die die Menschen schon seit mehr als 2000 Jahren fasziniert. Fürchtet euch nicht, habe der Engel den Hirten zugerufen. Drei Worte, die das aussagen, um was es in dieser Heiligen Nacht geht: "Seht das Kind, Gott ist bei euch, fürchtet euch nicht."

Natürlich haben die Menschen auch Ängste vor Krankheit, vor dem neuen Jahr mit all dem, was auf sie zukommt, vor dem Alleinsein, davor, dass man sich von lieb Gewordenem verabschieden muss. Auch in der aktuellen Pandemie habe Angstmacherei Konjunktur. Diese Angst könne man nicht wegreden. Es gebe in der Tat viele Gründe angsterfüllt zu sein, aber dem könne man etwas entgegensetzen: "Diese Welt ist eine von Gott geliebte Welt. Gott lässt niemanden mit seiner Angst oder Trauer  alleine. Gott gibt jedem einen festen Grund im Leben."

In den Kurpark von Bad Neustadt hatte die evangelische Pfarrerin Susanne Ress zum Weihnachtsgottesdienst eingeladen. Zahlreiche Familien und weitere Gäste waren der Einladung zu einem etwas anderen Gottesdienst, bedingt durch die Corona-Pandemie, gefolgt.
Foto: Hanns Friedrich | In den Kurpark von Bad Neustadt hatte die evangelische Pfarrerin Susanne Ress zum Weihnachtsgottesdienst eingeladen.

Über das Kind – der Hauptsache in dieser Weihnacht – habe Gott Vertrauen und Liebe vorgelebt. Er habe sich auch nicht von Angst und Krankheit, selbst vor dem Tod lähmen lassen. In der Heiligen Nacht nehme das Kind in der Krippe die Furcht der Menschen. "Wie die Tiere in der Fabel dürfen wir mit all unseren Wünschen und Vorlieben feiern, wenn wir um die Mitte dieser Nacht wissen, um das Kind in der Krippe, das uns die Angst nehmen will vor Leben und Tod."

Das alles spiegelte sich in den Fürbitten wider: "Wir bitten dich, lass es wirklich Weihnachten werden für alle Welt und für uns." Dem folgte das "Vater unser" und der Segen von Pfarrerin Susanne Ress. Passend ausgewählt waren auch die Lieder wie "Vom Himmel hoch, da komm ich her". Nach dem Segen stimmten alle in das Schlusslied "O du fröhliche" ein.

 
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