
Es gibt Dinge im Leben, die packen einen vom ersten Augenblick an. Michael Müller aus Burglauer erging es so im Urlaub auf der kroatischen Insel Krk. Der Wassersportfan beobachtete Leute beim Stand-Up-Paddling – und durfte auf bittende Anfrage auch selbst mal ran. „Von da an war ich infiziert“, bekennt der 47-Jährige, der das Stehend-Paddeln nun auf den Gewässern der Rhön bekanntmachen will.
Aus den Staaten – woher sonst?
Der Freizeitspaß kommt, wie sollte es anders sein, aus Amerika. „Es hat ein bisschen was von Windsurfen, was das Board angeht, nur ist man eben völlig unabhängig von Wind und Wellen“, erklärt Müller. Und zählt gleich noch jede Menge anderer Vorteile auf: „Gelenkschonend, einfach zu erlernen, mit einem sich schnell einstellenden Erfolgsgefühl, und, nicht zu unterschätzen heute, alles im Einklang mit der Natur, sehr entspannend.“
Für den 47-Jährigen war denn auch schnell klar: Was vor der Küste einer kroatischen Insel geht, muss auch auf den hier ansässigen Seen und auf der fränkischen Saale möglich sein. „Ich bin schon ungezählte Male die Radwege an der Saale abgefahren, aber Stand-Up-Paddling (SUP) auf der Saale eröffnet einem plötzlich einen völlig anderen Blickwinkel. Es ist wie Schweben auf dem Wasser, und ich habe die Welt hier ganz neu entdeckt“, schwärmt Müller.
Jungunternehmer
Nach der Ausbildung zum SUP-Instruktor in Österreich möchte Müller nun selbst Kurse auf den Seen und Fließgewässern in der Region anbieten. Zusammen mit seiner Frau Anja hat er das Kleinunternehmen „sup4fun-Rhön“ gegründet. Die Formalitäten sind mit den jeweiligen Pächtern oder Verwaltungsbehörden geklärt. Müller steht ebenso wie der Frühling in den Startlöchern, es kann losgehen. Mitmachen darf jeder, der schwimmen kann, keine Angst vor Wasser hat und mindestens zehn Jahre alt ist. „Es ist eine Trendsportart für die ganze Familie.“ Gepaddelt wird, wie der englische Name schon sagt, im Stehen. „Neudeutsch das perfekte Ganzkörper-Workout“, sagt der Sportübungsleiter im Bayerischen Landessportverband. „Das Gleichgewicht und die gesamte Körpermuskulatur werden gefördert.“
Freilich kostet der Spaß auch Geld, die festen oder aufblasbaren Boards unterscheiden sich im Preis zum Beispiel nach Größe und Bedarf. Müller leiht den Teilnehmern seiner Kurse welche aus, die Boards sind in den Kursgebühren inbegriffen. Auch Schwimmwesten sind vonnöten, ansonsten richtet sich die Kleidung nach dem zu befahrenden Untergrund und dem jeweiligen Wetter. „Auf Fließgewässern und bei kalten Temperaturen sind Neoprenanzüge empfehlenswert.“
Dass die Sportart auch in der hiesigen Region ihre Fans findet, daran hat Müller keine Zweifel. „SUP ist längst in Deutschland in allen großen Städten verbreitet, und auch auf dem Main in Schweinfurt wird schon gepaddelt.“
Flusswandern
Flusswanderungen auf dem Board seien echte Erlebnisse, sagt Müller, und betont dabei noch einmal die große Umweltverträglichkeit. Sensible und naturgeschützte Plätze würden umfahren oder gemieden. „Für mich ist es ein Riesenspaß bei purer Entspannung.“
Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. „Ich kenne Gruppen, die paddeln raus auf einen See und machen dann Yoga auf dem Board.“ Eine körperliche Meisterleistung, gibt Müller zu, und ergänzt mit einem Schmunzeln: „Die überlasse ich dann aber lieber anderen.“
Weitere Infos und Anmeldung unter www.sup4fun-rhön.de