Der Sulzfelder Gemeinderat macht sich Gedanken über den Aufbau eines Nahwärmenetzes. Eine Idee, die schon 2011 im Gremium diskutiert wurde, wie Bürgermeister Jürgen Heusinger gegenüber dieser Redaktion deutlich machte. Damals sei man davon ausgegangen, von einer Heizzentrale am Bauhof aus zunächst den Ortskern von Sulzfeld zu versorgen.
Die Wärme sollte aus einem Mix von Wärmerückgewinnung aus dem Abwasser, Hackschnitzel, Photovoltaik und Geothermie gewonnen werden. "Damals war aber das Öl noch zu billig", erklärte Heusinger, warum man letzten Endes von einer Verwirklichung abgesehen hatte. Die damaligen Berechnungen müssten allerdings neu angestellt werden, weil man davon ausgehen könne, dass aktuell mehr Einwohner Interesse an einem Anschluss haben als vor zwölf Jahren kalkuliert. Vor allem sollen jetzt erst einmal Fördermöglichkeiten ausgelotet werden.
Flächendeckend Tempo 30 auf Gemeindestraßen
Ein weiterer Punkt in der jüngsten Gemeinderatssitzung betraf die flächendeckende Einführung von Tempo 30 in Sulzfeld, Kleinbardorf und Leinach. Inwieweit das möglich sein, müsse sich noch zeigen. Eine mündlich Anfrage beim Verkehrssachbearbeiter der Polizeiinspektion Bad Neustadt habe ergeben, dass die Polizei allgemein nichts gegen die Einführung von Tempo-30-Zonen habe, informierte Heusinger.
Diese würden vor allem vor Spielplätzen, Altenheimen, Kindergärten oder Schulen eingerichtet. Dadurch könne es aber auch zu einem Schilderwald im Gemeindegebiet kommen. Wie es allerdings mit der rechtlichen Lage bei einem flächendeckenden Tempolimit bestellt sei, muss noch geklärt werden, denn durch die Ortsmitte von Sulzfeld verläuft die Staatsstraße 2280.
Bürgermeister Heusinger führt Sicherheit ins Feld
"Wir brauchen Sicherheit", betonte Bürgermeister Heusinger zum geforderten Tempolimit und kann nicht verstehen, warum es immer noch keinen Termin für den Bau der seit langem geplanten Umgehung um Sulzfeld und Kleinbardorf geben wird. "Wenn das so weitergeht, kommt der Spatenstich 2035", ärgert er sich.
Die Gebühren für alle Grabplätze in den Friedhöfen im Gemeindegebiet werden auf Beschluss des Gemeinderates um rund 24 Prozent erhöht. Das bedeutet beispielsweise, dass eine Doppelgrabstätte statt 120 Euro wie jetzt künftig 145 Euro pro Jahr kosten wird. Ausschlaggebend für Erhöhung sind die steigenden Kosten für die Pflege und Modernisierung der Friedhöfe, wie Nachberechnungen ergeben haben.
So wurde etwa der Leinacher Friedhof neu gepflastert, was Kosten in Höhe von rund 100.000 Euro verursacht habe, wie Heusinger vorrechnete. 30.000 Euro fielen auf das Material, 70.000 Euro auf die Personalkosten, die beim aufführenden Bauhof dadurch anfielen. Eine Fremdfirma wär der Gemeinde aber teurer gekommen, ist sich der Bürgermeister sicher. Außerdem muss noch eine Umrandungshecke am Sulzfelder Friedhof entfernt und durch eine andere Begrenzung ersetzt werden.
Bei den Kommunalwahlen 2026 nur Briefwahl?
Auch im Kleinbardorfer Friedhof fallen noch Arbeiten zur behindertengerechten Gestaltung an. Aufgrund des hohen Briefwahlanteils in Sulzfeld bei der Landtagswahl überlegt der Gemeinderat, bei der nächsten Kommunalwahl im Jahre 2026 nur noch Briefwahl anzubieten. In Sulzfeld selbst hatten am 8. Oktober 422 Personen von der Briefwahl Gebrauch gemacht, während 315 an der Urne gewählt hatten.
