Der Gemeinderat Sulzfeld befasste sich in seiner jüngsten Sitzung mit der Entwicklung der Strompreise und damit, wie sich die Strompreisbremse auswirkt. Laut Angebot des derzeitigen Lieferanten betrage der Grundpreis für die Gemeinde jeweils 60 Euro pro Zähler und Jahr, dazu kommen für 2023 ein Arbeitspreis von 45,50 Cent pro Kilowattstunde, für 2024 ein Arbeitspreis 32,50 Cent pro Kilowattstunde und für 2025 ein Arbeitspreis von 22,50 Cent pro Kilowattstunde.
Zum Arbeitspreis und Grundpreis kämen noch die Umlagen und die Umsatzsteuer mit 19 Prozent hinzu. Der Kommunalrabatt (bis zu zehn Prozent) ist abzuziehen.
Die Strompreisbremse für den Zeitraum vom 1. März 2023 bis 30. April bedeutet: Bei einem Stromverbrauch von bis zu 30.000 kWh pro Jahr liegt die Obergrenze bei 40 Cent pro Kilowattstunde inklusive aller Steuern, Abgaben Umlagen und Netzentgelte. Dies gilt für 80 Prozent des prognostizierten Verbrauchs. Für einen Stromverbrauch von mehr als 30.000 kWh liegt die Obergrenze bei 13 Cent netto zuzüglich Steuern, Abgaben und Umlagen. Dies gelte für 70 Prozent des bisherigen Verbrauchs, hieß es in der Ratssitzung.
Soweit nicht bereits erfolgt, sollen gemeindeeigene Gebäude bezüglich ihrer Heizanlage und der Wärmedämmung überprüft werden. Es soll dafür kein teurer Architekt herangezogen, sondern auf örtliche Fachleute zurückgegriffen werden. Die Kläranlage soll ebenfalls energetisch aufgerüstet werden, dort verbrauchen die Pumpen und andere Anlagen viel Strom. Eine Photovoltaikanlage auf dem Nachbargrundstück soll eigenen Strom beschaffen.
Beschlossen wurde vom Gemeinderat die komplette Umrüstung der Gemeindeteile Sulzfeld und Kleinbardorf auf LED- Straßenbeleuchtung, dafür werden rund 70.000 Euro für 214 Brennstellen aufgewendet. Zuschüsse erhält die Gemeinde in Höhe von 30.000 Euro. Leinach ist bereits mit LED ausgerüstet.
Zweckverband beitreten
Die Gemeinde tritt dem Zweckverband Klärschlammtrocknung Haßberge bei, wurde beschlossen. Die ungefähren Kosten wurden besprochen. Der Trocknungspreis beträgt 96 Euro je Tonne (Netto) entwässerter Klärschlamm, die Transportkosten liegen bei 21,20 Euro je Tonne (Netto) zur Anlage nach Hofheim und nach Schweinfurt zum GKS, bei der thermischen Verwertung (GKS) entstehen keine Kosten bis 2026.
Der Aufstellung des Bebauungsplans "Dorfstraße" in Leinach mit Berichtigung des Flächennutzungsplans im beschleunigten Verfahren stimmten die Gemeinderäte zu. Wie der Bürgermeister vortrug, liegen für den Gemeindeteil Leinach mehrere Bauanfragen für eine Wohnbebauung vor. Im gesamten Ort stehen keine gemeindlichen Bauplätze mehr zur Verfügung. Einzelne, noch unbebaute Privatgrundstücke würden nicht verkauft, Flächen oder Leerstände gebe es innerorts ebenfalls nicht.
Damit Bauwerber nicht in andere Ortschaften abwandern, soll am östlichen Ortsrand die Erschließung einer kleinen Anzahl neuer Wohnbaugrundstücke ermöglicht werden. Der Planbereich ist momentan eine "Fläche für die Landwirtschaft". Mit der Ausarbeitung der Bebauungsplanunterlagen und der Durchführung des Bauleitplanverfahrens wurde das Planungsbüro Kirchner, Oerlenbach, beauftragt.
Breitbandanlage bei Kleinbardorf?
Am 28. November ging ein Schreiben der Telefonica Germany GmbH & Co. OHG ein, das Bürgermeister Jürgen Heusinger verlas. Als "Frechheit" wurde der Inhalt bezeichnet. Die Firma teilt der Gemeinde mit, dass sie plane, auf der Gemarkung Kleinbardorf eine Sende- und Empfangsanlage für mobiles Breitband zu errichten. Die Gemeinde werde rechtzeitig vom Beginn der Bauarbeiten informiert.
"Ohne Baugenehmigung läuft hier gar nichts, die Gemeinde hat immer noch die Planungshoheit", sagte Heusinger. In der nächsten Bürgerversammlung 2023 werde das Thema angesprochen, es stehe ja gar nicht fest, ob die Bürger das wünschen.