zurück
Sulzfeld
Sulzfeld: Eine neue Chronik von der Frühzeit bis heute
450 Seiten gedruckte Dorfgeschichte bewunderten (von links) Jürgen Heusinger, Reinhold Albert, Steffen Vogel, Heiko Stölzner, Gerwin Solf und Bruno Altrichter.
Foto: Regina Vossenkaul | 450 Seiten gedruckte Dorfgeschichte bewunderten (von links) Jürgen Heusinger, Reinhold Albert, Steffen Vogel, Heiko Stölzner, Gerwin Solf und Bruno Altrichter.
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 18.07.2022 02:32 Uhr

Die ganze Gemeinde war zum Frühschoppen auf dem Marienplatz in Sulzfeld eingeladen, denn die neue Chronik für den Ort wurde vorgestellt. 1987 wurde die letzte Chronik verfasst, die inzwischen vergriffen ist.

Also war es Zeit, eine neue zu erstellen, sagte Bürgermeister Jürgen Heusinger bei seiner Begrüßung. Kreisheimat- und Kreisarchivpfleger Reinhold Albert übernahm diese Aufgabe, wobei er von Ortschronist Gerwin Solf unterstützt wurde.

Anlass für eine neue Chronik war unter anderem das Jubiläum 900 Jahre Wildburg, das im September im Rahmen eines Seefestes gefeiert wird. Auf die Hindernisse wie Papier- und Arbeitskräftemangel wies der Bürgermeister hin, letztendlich wurde jedoch ein schöner Band fertiggestellt mit rund 450 Seiten und vielen, oft farbigen Fotos.

Viele neue Informationen und Bilder

Reinhold Albert konnte auf die bereits bestehenden Aufzeichnungen zurückgreifen, für die Beschaffung von Fotos war Gerwin Solf zuständig. Viele Bürger schauten in ihren alten Fotoalben nach Bildern aus der Vergangenheit und stellten sie zur Verfügung.

"In 35 Jahren ist viel dazugekommen", berichtete Albert von seinen Recherchen. Er hat vieles ergänzen können und neue Erkenntnisse eingearbeitet. Viele neue Aspekte wurden in der aktuellen Ausgabe beachtet, zum Beispiel die Geschichten der Landwehr, der ehemaligen jüdischen Gemeinde, des Bergbaus und der Post.

Von der Vor- und Frühgeschichte Sulzfelds bis zur ersten urkundlichen Erwähnung, von den Bauernaufständen und dem Dreißigjährigen Krieg, vom ersten und zweiten Weltkrieg bis in die Neuzeit erzählen die Kapitel und dem Leser wird bewusst, wie wertvoll Frieden ist, damit sich eine Gemeinde entwickeln kann.

Brauchtum, Denkmäler und Flurnamen erklärt

Die ehemalige Bedeutung der Wildburg, der Klosterhöfe und des Schlosses für den Ort wird deutlich. Denkmäler, Flurnamen und Brauchtum werden erklärt, Sagen werden nacherzählt, die Vereine kommen zu Wort, sodass man in dem Buch auf Entdeckungsreise gehen kann. Theo Albert aus Alsleben hat den Satz angefertigt, die Firma Rudolph hat den Druck übernommen, Marlene Rudloff las Korrektur.

Bruno Altrichter gratulierte namens des Landkreises zur gelungenen Chronik, sie gehöre in jeden Haushalt, bemerkte er. Eine Chronik müsse man immer wieder erneuern, die anwesenden Bürger zeigten, dass Interesse besteht. In einem Buch zu blättern, sei etwas ganz anderes, als Informationen aus dem Internet abzurufen. Das Jubiläum der Wildburg sei ein guter Grund, sich wieder mit der Geschichte des Dorfes zu befassen.

Er dankte dem Bürgermeister und dem Gemeinderat für die Investition in eine neue Chronik und für ihr Bestreben, die Ruine Wildburg zu erhalten. Sein besonderer Dank galt Reinhold Albert, der schon diverse Chroniken geschrieben habe, darauf sei der Landkreis besonders stolz, denn die Identität der Dorfbewohner werde dadurch gestärkt.

Reinhold Albert ist ein "Glücksfall"

Letzteres bestätigte der frischgebackene CSU-Bezirksvorsitzende Steffen Vogel (Maroldsweisach), der im Landkreis Haßberge so einen "Glücksfall" wie den Reinhold Albert nicht hat, wie er bedauerte. Als Nachfolger von Gerhard Eck fällt ihm jetzt auch die Schirmherrschaft für das Jubiläum der Wildburg mit Seefest zu.

Reinhold Albert signierte bereitwillig die neue Chronik.
Foto: Regina Vossenkaul | Reinhold Albert signierte bereitwillig die neue Chronik.

Da sie zum Eigentum der Bayerischen Staatsforsten gehört, diskutierte man bei einem Ortstermin gemeinsam mit Forstbetriebsleiter Heiko Stölzner, was man tun kann, um die Ruine zu sichern und vor weiterem Verfall zu bewahren. Gelder wurden aus einem Sondertopf bereitgestellt und Sicherungsmaßnahmen eingeleitet, wie Stölzner berichtete.

Feldgeschworenen-Obmann verabschiedet

Geehrt und verabschiedet wurde in diesem Rahmen auch der Feldgeschworenen-Obmann a.D. Richard Streit – mit dem Dank für ein gutes Miteinander. Der Bürgermeister appellierte an alle, die helfen können, sich am Seefest zu beteiligen, das ein schönes Mittelalterfest werden soll.

Am 10. und 11. September findet es statt, der Schirmherr wird zu Beginn den Bieranstich wagen. Steffen Vogel würde das gern vermeiden, denn seit sein allererster Bieranstich wegen eines falschen Zapfhahns total misslang, erwartet er jedes Mal ein Missgeschick. Er freut sich jedoch auf das Fest und übernimmt gern ihm zugeteilte Aufgaben, bekundete er.

Mit einem gemeinsamen Mittagessen ging der Frühschoppen zu Ende, den Vormittag gestalteten musikalisch die Sulzfelder Musikanten.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Sulzfeld
Regina Vossenkaul
Bruno Altrichter
Denkmäler
Forstbetriebsleiter
Gerhard Eck
Jubiläen
Jürgen Heusinger
Kapitel
Reinhold Albert
Steffen Vogel
Sulzfelder Musikanten
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top