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Sulzdorf
Sulzdorf: Am Wasserschloss begann eine lange Romanze
Das Schicksal und das Leben von Anita und Werner Fell sind eng mit dem Wasserschloss Brennhausen bei Sulzdorf und dem Gutshaus dort verbunden. Und das schon seit 50 Jahren.
Franz Leopold Freiherr von Bibra und sein Vater Terry (links im Bild) gratulierten zusammen mit Bürgermeisterin Angelika Götz und stellvertretenden Landrat Josef Demar den Jubilaren Anita und Werner Fell.
Foto: Reinhold Albert | Franz Leopold Freiherr von Bibra und sein Vater Terry (links im Bild) gratulierten zusammen mit Bürgermeisterin Angelika Götz und stellvertretenden Landrat Josef Demar den Jubilaren Anita und Werner Fell.
Reinhold Albert
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:23 Uhr

Anita und Werner Fell sind ein Glücksfall für das Wasserschloss Brennhausen. Die beiden haben im August nicht nur goldene Hochzeit gefeiert, sondern auch ihr 50-jähriges Jubiläum als Betreuer des Areals rund um die prächtige mittelalterliche Burg.

Wie kam es dazu, dass das Paar in diese Einsamkeit zog? Die Familie Fell sind die einzigen Bewohner des Weilers, denn die Besitzer, die Familie von Bibra, wohnt nur hin und wieder in ihrer Burg.

Eine spannende Geschichte

Werner Fell erzählt, dass er 1971 an einer Führung von Freifrau Edith Huberta Leonie von Bibra durch die im 13. Jahrhundert errichtete Burg teilnahm. Diese berichtete, dass der Pachtvertrag des Schlossguts mit dem letzten Gutspächter Heer 1967 auslief, das Pächterhaus kurz von der Familie Jenkner bewohnt wurde und mittlerweile leider leer stehe. Gerne würde sie ein junges Ehepaar im Gutshaus aufnehmen, das sich zudem um die gesamte Anlage kümmern könne.

Und dies sei dringend nötig gewesen, denn das Gutshaus und die Wirtschaftsgebäude brauchten dringend einen Betreuer, erinnert sich Werner Fell. "Die Brennesseln sind in die Haustür neigewachsen!", erinnert er sich.

Der Vorschlag der Baronin fiel bei dem jungen Obereßfelder auf fruchtbaren Boden. Es war nicht abgeneigt und besprach sich mit seiner Verlobten Anita Hönig, die ebenfalls keine Einwände hatte. Und auch ihr Vater Franz Hönig sei einverstanden gewesen. Dieser stellte die gleiche Bedingung wie Freifrau von Bibra – es muss geheiratet werden.

Erst muss geheiratet werden

Gesagt, getan - die Hochzeitsglocken läuteten am 7. August 1971 in Obereßfeld und das junge Paar nahm zur Freude der Familie von Bibra seinen Wohnsitz im Gutshaus in Brennhausen. Wie die beiden Schlossbesitzer, Terry Freiherr von Bibra und sein Sohn Franz Leopold, die zum Jubeltag extra aus München angereist waren und zu den beiden Jubiläen gratulierten, bestätigten, kümmern sich Anita und Werner Fell zusammen mit ihren Kindern Ramona und Sebastian seit eh und je vorbildlich um das gesamte Areal.

Bürgermeisterin Angelika Götz und stellvertretender Landrat Josef Demar ließen es sich nicht nehmen, Anita und Werner Fell zu gratulieren. Die Bürgermeisterin verwies darauf, dass die Burg Brennhausen eines der Glanzlichter ihrer Gemeinde Sulzdorf sei, was nicht zuletzt dem Engagement der Schlossbesitzer von Bibra und der Familie Fell zu verdanken sei.

Die Gastfreundschaft der Fells ist legendär

Demar sagte, Brennhausen sei nicht nur ein Wahrzeichen der Gemeinde, sondern des gesamten Landkreises. Er selbst sei stets begeistert von der Gastfreundschaft der Fells, die in der Bittwoche die Männerwallfahrt Bad Königshofen-Vierzehnheiligen auf ihrem Rückweg vorbildlich bewirteten. Mit welcher Begeisterung das Paar seine Aufgabe im Weiler Brennhausen wahrnehme, zeige der Top-Zustand von Burg und Schlossgut samt Umgriff, so Demar.

Kurioses wusste Werner Fell zu berichten: Brennhausen gehört zur Pfarrei Untereßfeld, bekam einst die Post aus Aub, den Strom aus Obereßfeld und gehört erst seit 1820 zur Gemeinde Sulzdorf. In den 1970er Jahren bauten Anita und Werner Fell in Obereßfeld ein Einfamilienwohnhaus, das sie aber noch nie bewohnten, sondern stets vermieteten. Nunmehr wohnt Sohn Sebastian mit seiner Familie in diesem Haus. Aber, was ist schon ein Einfamilienhaus gegen Brennhausen und seinen Charme?

Sie wollen nicht weg vom Weiler

Langeweile kam in der Einsamkeit nie auf, denn das Paar war und ist stets beschäftigt. Beide waren bis zu ihrer Verrentung berufstätig, bauten zusätzlich auf dem Burggut Kräuter und Gemüse an und betrieben eine Kleintierzucht. Ihre Produkte verkauften sie über eineinhalb Jahrzehnte immer samstags auf dem Wochenmarkt in Coburg.

Anita und Werner Fell versicherten übereinstimmend, dass sie Brennhausen niemals verlassen würden. Und das freut nicht nur die Besitzerfamilie von Bibra, sondern auch die Gemeinde Sulzdorf und den Landkreis Rhön-Grabfeld, waren sich Bürgermeisterin Angelika Götz und stellvertretender Landrat Josef Demar einig.

 
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