
Bauernaufstand in der Heimat! Mit giftgrünen Feld-Kreuzen protestieren unsere Landwirte derzeit dagegen, als Sündenböcke der Nation herhalten zu müssen. Sie fühlen sich als Opfer! Nur etwa ein Prozent der Berufstätigen arbeitet noch im Ag-rarsektor. Die Diskriminierung von Minderheiten stellt aus historischer Sicht nichts Ungewöhnliches dar. Schon im Mittelalter verleumdete man bestimmte Bevölke-rungsgruppen als „Brunnenvergifter“. Daran hat sich nichts geändert. Es ist eine Schande! Als vor ein paar Monaten in Herschfeld ein stark Nitrat-belasteter Trink-wasserbrunnen (40,5 mg/l) vom Netz genommen werden musste, weil er auch noch mit Güllebakterien verseucht war, standen für Viele die Schuldigen von vorneherein fest. Dabei ist gar nichts bewiesen! In der Stellungnahme der Stadtwerke hieß es lediglich, ein „Starkregenereignis“ hätte die „Schweinerei“ verursacht. Landwirte wurde mit keiner Silbe erwähnt. Woher das Nitrat und die Güllebakterien stammen? Niemand weiß es. Aber die Bauern beschuldigen. So geht’s nicht! Außerdem sind die Herschfelder ja gar nicht so unglücklich über die Entwicklung. Im Gegenteil! Die milchige Brühe, die jahrzehntelang aus ihren Wasserhähnen sprudelte, sorgte da-für, dass Wasserkocher und Armaturen in Rekordzeit verkalkten. 29,5° deutsche Härte - nervig! Zitronensäure war im Dauereinsatz; Kaffee oder Tee schmeckten „gradnaus“. Und erst der Verbrauch an Waschpulver! Obwohl das Wasser in Her-schfeld genauso teuer war wie das in den anderen Ortsteilen unseres schönen In-dustriestädtchens, galt es irgendwie als „minderwertig“. Kinder sollten es gar nicht trinken. Jetzt hat es „Brender Premium-Qualität“ (BPQ). Endlich! Warum also den Bauern böse sein? Aufgrund der zunehmenden Trockenheit wird die Heimat künf-tig ohnehin immer mehr Wasser aus der ehemaligen „Ostzone“ beziehen. Jetzt zeigt sich, dass sich die Wiedervereinigung rentiert hat! Während wir früher gönnerhaft ALDI-Kaffee und Bananen in die Zone schickten, versorgen uns die guten „Ossis“ künftig mit kostbarem Trinkwasser. So ändern sich die Zeiten! Und die Bauern ha-ben nicht an allem Schuld. Warum gibt es bei uns denn viel zu viele „Großviehein-heiten“ pro Fläche? Warum produziert man in Deutschland ein Viertel aller Le-bensmittel für den Export? Warum wird noch Glyphosat eingesetzt? Die Verantwor-tung dafür trägt alleine die CDU/CSU-Fraktion. Ihre Mitglieder dominieren seit Jahr-zehnten die Agrarausschüsse in Berlin und Brüssel. MdB Johannes Röring zum Beispiel. (googeln!) Dieser „Multifunktionsträger“ bekleidet nicht weniger als 15 Pos-ten in agrarnahen Konzernen, die allesamt von der Industrialisierung der Landwirt-schaft profitieren. Er gilt als der bestverdienende Parlamentarier Berlins. Solange solche „Volksvertreter“ die Agrarpolitik lenken, wird sich nie etwas ändern. Und so-lange sterben auch die kleinen Höfe weiter. Merkwürdig ist bloß, dass ausgerechnet die Bauern selbst die treuesten Wähler der „Schwarzen“ geblieben sind. Irgendwie funktioniert ihre „Freund-Feind-Kennung“ nicht richtig. Und natürlich haben auch die Landwirte schon ihren Sündenbock: Schuld an allem ist - „der Städter“. Er hat noch nie einen modernen Mega-Stall für 5000 arme Schweine von innen gesehen, fordert Bio und kauft beim Discounter ausländisches Billigfleisch. Ob die Bauern-Demo in Würzburg viele Städter überzeugt hat? Im Netz werfen Kritiker den Bauern jetzt vor, die qualmenden „Blockade-Traktoren“ mit Diesel zu betreiben, das mit ihren Steuern subventioniert wird. Beide Seiten fordern im Grunde das Gleiche: Man beißt nicht die Hand, die einen füttert! Man muss sich das vorstellen.